Kaiserslautern Herrchen macht Party

Gleich geht’s los: Ausbildungsleiter Armin Mahrohn mit Hundedame Abby an der Startlinie.
Gleich geht’s los: Ausbildungsleiter Armin Mahrohn mit Hundedame Abby an der Startlinie.

Beim Hunderennen des Hundesportvereins Siegelbach stand am Wochenende der Spaß im Vordergrund: Ein geselliges Treffen für Mensch und Tier, so könnte man den Wettkampf umschreiben.

Ganz so war das eigentlich nicht gedacht. Direkt nach dem Startsignal stürmt der gut eineinhalb Jahre alte Labrador-Mix Abby zwar blitzschnell los, aber leider außerhalb des Parcours. Macht nichts, einen Fehlstart kann man sich ja schon mal erlauben. Außerdem geht es bei dem Hunderennen für Jedermann, das der Hundesportclub Siegelbach (HSC) veranstaltet, sowieso hauptsächlich um den Spaß. Den hat nicht nur Abby, die aus einer kroatischen Tötungsstation gerade noch rechtzeitig gerettet und an ihre neuen Besitzer vermittelt wurde. 19 Voranmeldungen und insgesamt 49 Teilnehmer zeigten, wie gut diese Veranstaltung, ankommt. Das Rennen gibt es seit etwa zehn Jahren, erklärt Michael Jäger, Vorsitzender des HSC. Die Hunde starten in zwei Durchgängen und sind in die Klassen Welpen, Mini, Midi, Large und Senior eingeteilt. Aufgabe des Herrchens oder Frauchens ist es, den Hund mit Rufen oder Gesten möglichst schnell ins Ziel zu lotsen. Für jeden teilnehmenden Hund gibt es eine Medaille, die Erstplatzierten bekommen Sachpreise und Urkunden. Die Sonne scheint, es ist dennoch nicht zu warm. Optimale Bedingungen für die sportlichen Tiere. Nur die Technik streikt. Gerade ist der Strom ausgefallen. Jetzt steht Labrador-Mix Abby erneut am Start und wartet auf das Kommando. Ausbildungsleiter Armin Mahrohn nutzt die Zeit, um Abbys „Eltern“ Tanja Simard und Dominik Schupp Tipps zu geben. „Ihr müsst so richtig Party machen beim Runterlaufen, damit der Hund euch fixiert, dann startet er gleich durch“ sagt er. Die beiden nicken, motivieren Abby noch mit ein paar Streicheleinheiten und als es dann weitergeht, Strom ist auch wieder da, laufen die beiden, laut nach ihrem Hund rufend, zur Ziellinie. Geduldig wartete Abby am Start, jetzt rennt sie mit beachtlichem Tempo los. Bis sie etwas in ihrem rechten Blickfeld entdeckt. Abby bremst und erreicht nach gut sechs Sekunden das Ziel. Das ist zwar keine Bestzeit, macht aber nichts. Tanja Simard lacht. „Das war super. Ich bin stolz auf Abby,“ sagt sie und erklärt: „Da ist was geflogen, ich glaube, es war ein Schmetterling. Der hat sie halt ein bisschen abgelenkt.“ Stolz auf ihren Hund ist auch die sechsjährige Lara, die die Startnummer 33 auf der Brust trägt. Sie ist mit ihren Eltern, ihrer vierjährigen Freundin und ihrem fünf Monate alten Hund Kid hier. „Kid ist ein Shepard Cane Corso“, erklärt sie. Den ersten Lauf hat er schon hinter sich. Jetzt gibt es zur Belohnung ein Leckerli. „Ich habe ihn gerufen und er hört schon richtig gut“, freut sich Lara. Harald Simer ist mit Lee, dem einjährigen Westhighlandterrier seines Sohnes Sven am Start. Lee wurde vergangene Woche von einer Hornisse gestochen und musste zum Tierarzt. Aber mittlerweile ist er wieder fit und muss auch nicht besonders motiviert werden, auf Harald Simer zuzurennen. „Endlich ohne Leine, das gefällt ihm“, sagt dieser lachend, als er den Hund hinter der Ziellinie in Empfang nimmt. „Pizza Nummer zwei und acht sind fertig“ ertönt es laut aus dem Vereinsheim und zwei Hungrige machen sich auf den Weg zu ihrem bestellten Essen. Der Biergarten ist gut besetzt, die Gäste sind in Gespräche vertieft oder beobachten das Rennen. Auch die Hunde genießen die Veranstaltung sichtlich.

x