Fußball Hallen-Masters: Das Vabanquespiel der FCK-Portugiesen

Ruben Almeida (am Ball) setzte sich mit den FCK-Portugiesen gegen Erfenbachs (von links) Marco Barbara und Tim Rheinheimer durch
Ruben Almeida (am Ball) setzte sich mit den FCK-Portugiesen gegen Erfenbachs (von links) Marco Barbara und Tim Rheinheimer durch, holte sich am Ende auch den Turniersieg.

Die FCK-Portugiesen haben sich bei der Premiere der Hallen-Masters als erstes Team in die Siegerliste eingetragen. Vor 300 Zuschauern in der Lauterer Barbarossahalle präsentierte sich der ambitionierte A-Klassist in blendender Spiellaune. Trotzdem musste das Team von Trainer Rui Clemente am Ende noch kurzzeitig um den Turniersieg bangen.

Der Spielplan versprach ein furioses Finale, auch wenn der Turniermodus ein echtes Endspiel gar nicht vorsah. Denn viele Beobachter rechneten fest damit, dass die FCK-Portugiesen und der VfR Kaiserslautern den Turniersieg unter sich ausmachen werden. Und ausgerechnet im letzten der 15 Spiele, in denen die sechs Mannschaften im Modus jeder gegen jeden antraten, kam es zum Aufeinandertreffen der Top-Favoriten.

Doch der VfR, personell nicht ganz so stark besetzt wie in der Vorrunde, machte die Rechnung ohne den Stadtrivalen TSG. Zum Auftakt des Finaltages am Sonntag kassierten die Erbsenberger prompt eine empfindliche 2:3-Niederlage und waren fortan in der Rolle des Jägers, der auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen musste. Florian Gogolin, Justin Nauerz und Bibudis Stefanos schossen einen 3:0-Vorsprung heraus, ehe Jan-Erik Schröder und Alexander Walz zwar in der Endphase der Partie noch verkürzen, aber dem Spiel keine Wende mehr geben konnten.

Portugiesen mit viel Risiko

Die FCK-Portugiesen dagegen gaben sich keine Blöße, behielten durch einen Doppelpack von Janik Santos Abreu gegen die TSG die Oberhand. Alles schien auf einen Durchmarsch hinauszulaufen. Denn vor dem Showdown sprach bereits die Tordifferenz eine eindeutige Sprache. Dem VfR hätte nur noch ein Fußballwunder, gepaart mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten mit mindestens acht Toren Unterschied den Turniersieg bescheren können. Eigentlich jenseits jeglicher Vorstellungskraft.

Als es auf einmal 5:2 für den VfR stand und mit Ricky Pinheiro und Janik Santos Abreu zwei Leistungsträger auf die „Strafbank“ mussten, keimte für einige Augenblicke doch noch Spannung auf. Nachdem das Team wieder komplett war, unterlief Abreu zudem ein Eigentor zum 2:6, doch mehr und mehr schwand der Glaube des VfR an das Wunder. Wer dachte, die Portugiesen wollten das gerade noch erträgliche Ergebnis verwalten, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Sie tauschten den Torwart gegen einen weiteren Feldspieler aus, um die Partie in den Schlussminuten noch zu drehen. Ein Vabanquespiel. Doch die Luft war bei beiden Teams endgültig raus.

Ein 2:6 reicht zum Turniersieg

„Wenn wir antreten, wollen wir auch jedes Spiel gewinnen“, begründete Trainer Rui Clemente die doch eher ungewöhnliche „Offensiv-Variante“. Mit derselben Einstellung werde er auch in die am Mittwoch beginnenden RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaften gehen. „Wenn wir nicht jedes einzelne Spiel gewinnen wollen, können wir auch gleich zuhause bleiben“, sagte er. Der ein oder andere Akteur aus seinem Team muss wegen ungünstiger Arbeitszeiten bei diesem Vorhaben passen, bedauert Clemente.

Mit sieben Treffern war Janik Santos Abreu erfolgreichster Torschütze des Turniers, gefolgt von seinem Mannschaftskameraden Gert Azizi (5) und den beiden VfR-Akteuren Jan-Erik Schröder und Cornelius Carstensen (beide 4). Die SG Münchweiler/Alsenbrück-Langmeil, B-Klassist und einziger Vertreter aus dem Donnersbergkreis am Finaltag kam mit der Barbarossahalle überhaupt nicht zurecht. Ohne Punktgewinn musste sich der B-Klassist hinter der TSG, dem FC Erlenbach und dem TuS Erfenbach in der Tabelle einreihen.

Turnierorganisator Andreas Gödtel lobte vor allem die faire Spielweise der sechs Teams, lediglich zwei Zeitstrafen mussten in den 15 Spielen ausgesprochen werden. „So kann Hallenfußball auch richtig viel Spaß machen“, zog Gödtel ein überaus positives Fazit der Premieren-Veranstaltung, deren Erlöse dem Freundeskreis der Schiedsrichtervereinigung Kaiserslautern-Donnersberg zugute kommt.

So spielten sie

FCK-Portugiesen – FC Erlenbach 7:2, TSG Kaiserslautern – VfR Kaiserslautern 3:2, SG Münchweiler/Alsenbrück-Langmeil – TuS Erfenbach 0:4, FCK-Portugiesen – TSG Kaiserslautern 2:0, SG Münchweiler/Alsenbrück-Langmeil – FC Erlenbach 2:7, TuS Erfenbach – VfR Kaiserslautern 2:3, TSG Kaiserslautern – FC Erlenbach 3:0, FCK-Portugiesen – TuS Erfenbach 10:1, SG Münchweiler/Alsenbrück-Langmeil – VfR Kaiserslautern 2:8, TSG Kaiserslautern – TuS Erfenbach 3:3, VfR Kaiserslautern – FC Erlenbach 3:1, FCK-Portugiesen – SG Münchweiler/Alsenbrück-Langmeil 6:0, TuS Erfenbach – FC Erlenbach 2:6, TSG Kaiserslautern – SG Münchweiler/Alsenbrück-Langmeil 3:2, FCK-Portugiesen – VfR Kaiserslautern 2:6

Tabelle: 1. FCK-Portugiesen 12 Punkte/27:9 Tore, 2. VfR Kaiserslautern 12/22:10, 3. TSG Kaiserslautern 10/12:9, 4. FC Erlenbach 6/16:17, 5. TuS Erfenbach 4/12:22, 6. SG Münchweiler/Alsenbrück-Langmeil 0/6:28

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