Betze-Geflüster Gero Sciras größtes Projekt
Gero Scira ist Vorstandsmitglied des FCK, leidenschaftlicher Fan, der schon jede Menge Projekte für seine Roten Teufel gestartet und begleitet hat. Aber das Projekt, das der 39-Jährige im Moment betreut, bringt auch ihn ganz schön ins Schwitzen. „Es ist das größte, das ich jemals gemacht habe“, sagt er und erzählt, dass die Planungen dafür seit Monaten auf Hochtouren laufen. Gero Scira arbeitet an einer Mitgliederkampagne für den FCK e.V..
Der Slogan ist längst gefunden. Um den Kernsatz „Mitglied schafft Zukunft“ werden Leitsätze gebaut, die auf den FCK passen und zeigen, wie besonders der Verein ist: Mitglied schafft Leidenschaft, Mitglied schafft Legenden, Mitglied schafft Freundschaften ... „Für Mitglied schafft Familie haben wir zum Beispiel Familien ins Stadion eingeladen, bei denen alle Familienmitglieder FCK-Fans sind. Wir haben Fotos im Stadion gemacht.“
Im Moment drehen er und sein Team Videos, die für die Kampagne verwendet werden. Er war beispielsweise im Nachwuchsleistungszentrum auf dem Fröhnerhof, hat sich dort mit Uwe Scherr über die Jugendarbeit der Roten Teufel unterhalten. Und wenn er davon erzählt, sprudelt es nur so aus ihm raus: „Das ist unsere Zukunft. Da werden Spieler ausgebildet, die für uns wichtig sind und am Ende auch für Ertrag sorgen.“
Was zurückgeben
Was ihn und den Vorstand um Wolfgang Erfurt antreibt und ihm bei der Kampagne wichtig ist: Er will den Mitgliedern, die zu ihrem Verein stehen, ihn auch finanziell unterstützen, etwas zurückgeben, damit ein Versprechen wahr machen. Mit den Mitteln, die ein Traditionsverein, der Werte vertritt, hat. „Wir können nicht wie andere Vereine an jedes Mitglied große Geschenke verteilen“, sagt Scira. Er hat dafür aber andere Ideen. „Jedes Neumitglied kriegt eine personalisierte Tasse. Das Ticketvorkaufsrecht bleibt natürlich. Dann gibt es ein Gewinnspiel. Da gibt es dann zum Beispiel Tickets fürs Derby auf der Fanbank, die wir wiederbeleben wollen.“ Das Sammelsurium an Ideen ist bunt, reicht von signierten Trainingsbällen bis hin zu Rabatten für Mitglieder im Fanshop und zu Angeboten für die Fans, die er mit den Partnern des FCK aushandelt. „Das Ziel ist, dass man als Mitglied mit dem Ausweis an möglichst vielen Stellen Prozente und Rabatte kriegt. Da profitieren dann alle davon, das Mitglied, der Partner und der Verein, der damit neue Mitglieder gewinnt.“
Die magische 20.000-Marke
20.000 ist die magische Marke, die er als Verantwortlicher des Vorstandes und das FCK-Team, unterstützt durch die Agentur Elflein, gern erreichen würden. 17.000 sind es im Moment. „Wenn wir das bis Ende des Jahres schaffen, wäre das sensationell und würde auch dem Verein sehr helfen. 3000 neue Mitglieder, das wären 300.000 Euro, die er gut brauchen könnte. Beispielsweise für die Budgetierung des Nachwuchsleistungszentrums, das Museum ...“
Was Scira und der Aktion entgegenkommt, ist die Erfolgswelle, auf der der FCK und die Fans gerade schwimmen. „Das hilft uns natürlich.“ Obwohl FCK-Fans ihre Roten Teufel auch in schweren Zeiten unterstützen. „Wir haben keinen Mitgliederschwund wie andere Vereine zu Corona-Zeiten. Bei uns hängen die Leute an ihrem Verein.“ Und sie wollen ihn unterstützen.
Das Fundament
Der Vorstand sieht die Mitglieder als Fundament, das er stärken will. Und dafür sammelt Scira mit seiner Truppe Ideen, sucht Unterstützer, die die Kampagne mittragen, lässt T-Shirts mit dem Logo und dem QR-Code zur Anmeldung bedrucken, verteilt Plakate über das Netzwerk des Vereins, verbreitet Videos über die digitalen Kanäle.
Die Kampagne wird ihn und sein Team noch die nächsten Monate begleiten, meint Gero Scira, für den das Spiel gegen Verl und alles drum herum am Samstag sehr besonders sein wird. Die Betreuerbank ist beklebt, es gibt einen Infostand, an dem Betzi steht und an dem Mitgliedschaftsanträge ausgefüllt werden können. Und er wird auf dem Rasen von Horst Schömbs interviewt und stellt dort seine Ideen vor, mit denen er nur eins will, dem FCK und den Fans was zurückgeben, was sie ihm und dem Verein geben.