Kaiserslautern Gemeinnützig forschen an der TU

Bringt die internationale Summer School „Data Science for Social Goods“ nach Kaiserslautern: Sebastian Vollmer.
Bringt die internationale Summer School »Data Science for Social Goods« nach Kaiserslautern: Sebastian Vollmer.

Daten fallen fast überall in großen Mengen an – dazu zählen auch gemeinnützige und staatliche Organisationen. Diesen dabei zu helfen, ihre Daten besser zu nutzen, ist das Ziel einer sogenannten Summer School an der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern. Eingeladen sind junge Talente aus der ganzen Welt.

Daten lassen sich vielfältig nutzen. Unternehmen beispielsweise verwenden sie unter anderem dazu, um das Kundenverhalten zu analysieren und Kaufempfehlungen abzugeben. Gemeinnützige Organisationen hingegen haben oft keine Möglichkeiten, um mehr aus vorhanden Daten zu machen, wie Sebastian Vollmer, Professor im Fachbereich Informatik an der TU, schildert.

Vollmer ist seit Ende vergangenen Jahres an der TU und baut parallel dazu am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) einen neuen Lehrstuhl rund um Datenwissenschaften auf. Zuvor hat er in England unter anderem an der University of Warwick und dem Alan-Turing-Institut gewirkt.

Forschung für den guten Zweck

Vollmer hat während seiner Zeit in England bereits ähnliche Projekte angeboten. Das Ziel: Die Forschung gemeinnützig zur Verfügung zu stellen. Gleiches hat Vollmer nun auch in Kaiserslautern vor, gemeinsam veranstalten TU und DFKI die Summer School „Data Science for Social Goods“ (DSSG). Die findet vom 6. Juni bis 26. August in Kaiserslautern statt. Bis zum 14. Februar können sich gemeinnützige Organisationen mit Projekten bewerben, die während der Summer School bearbeitet werden.

Das zwölfwöchige Programm bietet verschiedene Workshops, Gruppenarbeiten und Vorlesungen an, die sich mit der Analyse von Daten befassen. In kleinen Teams werden die Teilnehmer aus verschiedenen Fachrichtungen an eigenen Projekten arbeiten. Dabei kann es beispielsweise um medizinisch relevante Daten gehen, mit denen Risiken für Krankheiten wie Herzinfarkte und Schlaganfälle früher aufgespürt werden könnten oder mit denen sich der medizinische Notfalldienst einer Region optimieren ließe. Zudem könnte es sich um Daten handeln, mit denen sich Faktoren erkennen lassen, die einem Schulabbruch verhindern, die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen oder die das Risiko eines Verkehrsunfalls auf Autobahnen senken, nennen die Organisatoren Beispiele.

Programm-Gründer aus USA

Das Programm „Data Science for Social Good“ geht auf den US-amerikanischen Informatik-Professor Ryid Ghani zurück, der dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama 2012 beim Wahlkampf beratend zur Seite stand. 2013 hielt Ghani die erste Summer School ab, bei der Nachwuchswissenschaftler einen Einblick erhielten, wie quantitative Rechenverfahren und Datenanalysen genutzt werden können, um gesellschaftliche Herausforderungen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Energie, öffentliche Sicherheit, Verkehr und wirtschaftliche Entwicklung anzugehen.

Bei der Summer School in Kaiserslautern handelt es sich um ein Partnerprogramm des Sommerstipendiums der DSSG-Stiftung, die an der US-amerikanischen Carnegie Mellon University in Pittsburgh angesiedelt ist. Eingebunden ist zudem die Universität im englischen Warwick.

Aktuell ist geplant, dass die Summer School in Kaiserslautern in Präsenz stattfindet. Pandemiebedingt könne es zu Änderungen kommen.

Info

https://sebastian.vollmer.ms/dssg/
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