Kaiserslautern Feuerwehr: Mölschbach schwer zu erreichen

Liegt idyllisch, aber ist für die Berufsfeuerwehr nicht optimal zu erreichen: der Stadtteil Mölschbach.
Liegt idyllisch, aber ist für die Berufsfeuerwehr nicht optimal zu erreichen: der Stadtteil Mölschbach.

Die Wehr erreicht von der Feuerwache aus etwa 20 Prozent des Stadtgebiets nicht in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit von zehn Minuten. Egal, wo weitere Wachen gebaut werden: Im Stadtteil Mölschbach hat die Berufsfeuerwehr keine Chance. Doch es gibt Ideen.

„Mölschbach ist eine besondere Herausforderung“, sagte Karsten Reinhardt, Geschäftsführer und Mitbegründer der RUN (Rettungswesen und Notfallmedizin GmbH), der im Auftrag der Stadt die Feuerwehrbedarfsplanung samt Standortkonzept entwickelt hat und seine Auswertung am Montag im Stadtrat vorstellte. Das Konzept sieht zwei neue Feuerwachen vor, eine im Osten (in der Donnersbergstraße oder der Burggrabenstraße) und einmal im Westen (beim Opelkreisel).

Beide Varianten würden, führte Reinhardt im Stadtrat aus, für die Feuerwehr die Erreichbarkeit von Einsatzstellen innerhalb der sogenannten Einsatzgrundzeit deutlich verbessern – nach der Alarmierung muss die Feuerwehr in Kaiserslautern innerhalb von zehn Minuten mit einer vorgegebenen Anzahl an Kräften vor Ort sein.

Während des Tages ist es schwierig

Doch egal, welche Planungsvariante es letztlich wird: Mölschbach ist aufgrund seiner Lage nicht in zehn Minuten zu erreichen, sagte Reinhardt. Zwar habe der Stadtteil eine engagierte Freiwillige Feuerwehr, aber das sei eine Zufallsbereitschaft. Das heißt, dass bei der Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr niemand vorab sagen kann, wer ans Gerätehaus kommt und wie viele Wehrleute letztlich einsatzbereit sind. Gerade in den Tageskernzeiten, wenn viele Wehrleute auf der Arbeit sind, könne das laut Reinhardt zu Problemen führen.

Wobei das kein Mölschbacher Problem ist: „Keine Freiwillige Feuerwehr in einem Stadtteil kann in den Tageskernzeiten eine Staffel bereitstellen.“ Abgesehen von der Freiwilligen Feuerwehr des IG Nord, deren Mitglieder sich aus den dortigen Betrieben rekrutieren. Also müsse die Berufsfeuerwehr den Grundschutz sicherstellen. Reinhardt: „Eine 100-prozentige Abdeckung Mölschbachs wäre nur mit einem Standort Richtung Mölschbach zu erreichen.“

Könnten die Amerikaner helfen?

Walfried Weber (CDU) fragte nach, ob die Kaiserslauterer Randgebiete – nicht nur Mölschbach – vielleicht von Feuerwehren der umliegenden Verbandsgemeinden zu erreichen seien, um die Einsatzgrundzeit einzuhalten. In seinem Gutachten habe Reinhardt diese Möglichkeit nicht beleuchtet, allerdings sei es grundsätzlich möglich, die Wehren dort zu alarmieren.

Marc Fuchs (CDU) appellierte, bei den künftigen Planungen Mölschbach „nicht zu vergessen“. Er regte an, Kooperationsverträge mit den amerikanischen Feuerwachen im Westen und Osten der Stadt zu schließen. Laut Feuerwehrchef Thomas Höhne ist das keine Option, es gebe die klare Aussage vom Ministerium, dass die Einsatzgrundzeit nicht mit amerikanischen Feuerwehren einzuhalten ist. Zudem seien Ausbildungsstand und Fahrzeugausstattung ganz unterschiedlich. Mit Blick auf Mölschbach sagte Höhne, dass die Gefährdungslage in dem Stadtteil geringer sei, als in anderen Teilen Kaiserslauterns.

Doch wie soll das Problem gelöst werden? Höhne: „Wir wollen die Freiwillige Feuerwehr in Mölschbach unterstützen, neue Kräfte zu gewinnen.“ Das verbessere die Situation vor Ort. Reinhardt attestierte der Mölschbacher Wehr „eine recht gute Mannschaftsausstattung, besser als in vielen anderen Stadtteilen“. Lob für die Wehr gab’s denn auch von Klaus Müller (CDU): „Das ist eine gute Truppe, zumindest wenn sie arbeitsbedingt da sind.“ Er fragte, wie Mölschbach sicher abgedeckt werden könne.

„Eine Struktur für eine Berufsfeuerwehr ist in Mölschbach nicht zu schaffen“, antwortete Reinhardt, aber der Stadtrat könne für gute Bedingungen für die ehrenamtlichen Kräfte sorgen. Ein gut ausgestattetes Gerätehaus und ein entsprechendes Fahrzeug könnten maßgeblich zur Motivation beitragen: „Die ehrenamtliche Arbeit muss jungen Leuten Spaß machen.“

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