Kaiserslautern Fast jede Minute ein Treffer
«Kaiserslautern.» In einem torreichen, emotionsgeladenen Spiel hat sich der TuS Dansenberg am Samstag gegen den VfL Pfullingen durchgesetzt. Beim 30:27 (14:10) stachen insbesondere der sechsfache Torschütze Jan Claussen und Torhüter Markus Seitz hervor.
„Ich bin froh, zwei sehr gute Torhüter zu haben. Markus hat seine Klasse heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt und war in kritischen Situationen zur Stelle. Pfullingen ist über 60 Minuten ein extrem hohes Tempo gegangen und hat sich viele Chancen erspielt“, analysierte Dansenbergs Trainer Marco Sliwa. Am Ende standen mehr als 20 Paraden für den Zwei-Meter-Mann zu Buche, der den unter der Woche erkrankten Kevin Klier hervorragend vertrat. Die rund 450 Zuschauer in der Layenberger-Sporthalle bekamen ein unterhaltsames Spiel zu sehen, in dem die Treffer fast im Minutentakt fielen. Die Gäste bauten über die zweite Welle und die schnelle Mitte von Anfang an massiv Druck auf. Die Abwehr der Schwarz-Weißen hatte Schwerstarbeit zu verrichten, was sich unter anderem in sieben verschuldeten Siebenmetern und acht Zeitstrafen niederschlug. Drei davon gingen auf das Konto von Kapitän Christopher Seitz, der kurz nach dem Seitenwechsel die Rote Karte sah. Das Fehlen des Abwehrchefs konnte dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung kompensiert werden. Spielmacher Loic Laurent hätte seinem Team um ein Haar einen Bärendienst erwiesen, als er beim Stand von 27:22 (56.) so sehr wegen einer strittigen Zeitstrafe mit den Schiedsrichtern haderte, dass die ihm direkt eine zweite aufbrummten. Weil sich Laurent selbst auf der Bank nicht mehr einkriegte, folgte im Zuge seiner Disqualifikation noch eine Teamstrafe gegen den TuS. Da Theo Megalooikonomou zu diesem Zeitpunkt bereits eine Zeitstrafe absaß, standen die Schwarz-Weißen kurzzeitig mit nur drei Feldspielern auf der Platte. „So etwas darf einem Spieler seiner Klasse nicht passieren. Ich denke, das weiß er auch. Alles weitere werden wir intern besprechen“, kündigte Sliwa an. Pfullingen konnte den Rückstand per Doppelschlag zwar noch einmal verkürzen, näher als bis auf drei Tore kamen die Gäste aber nicht mehr heran. Beim Stand von 9:8 (20.) lag der VfL letztmals in Führung. Mit einem halbzeitübergreifenden 9:1-Lauf zum 17:10 (34.) drehten die Dansenberger das Spiel und gaben die Führung nicht mehr ab. „Es war ein Sieg der Leidenschaft. Um solche Resultate zu erzielen, muss man 60 Minuten lang alles geben. Momentan haben wir auch das Glück des Tüchtigen, aber selbst das muss man sich erarbeiten“, betonte der TuS-Coach. Dass Dansenberg von einigen Konkurrenten als Titelkandidat gehandelt wird, hört Sliwa nur ungern. „ Das ist nach wie vor Blödsinn. Ich denke, wir können die Situation sehr gut einschätzen. So weit, um jetzt schon von mehr zu sprechen, sind wir im Vergleich zu anderen Teams noch lange nicht. Was in zwei, drei Jahren passieren kann, wenn es uns gelingen sollte, das Team in dieser Konstellation zusammenzuhalten, steht auf einem anderen Blatt. Aber es ist natürlich eine schöne Momentaufnahme.“ Bei nur zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter TSB Heilbronn-Horkheim dürfen sich die Lauterer freilich nicht wundern, dass sie als ernstzunehmender Konkurrent wahrgenommen werden. „Mein Ziel war es, mit drei Siegen im Rücken nach Konstanz zu fahren. Das haben wir geschafft“, betonte Sliwa, dessen Team mit breiter Brust in das anstehende Spitzenspiel beim Topfavoriten gehen kann. So spielten sie TuS Dansenberg: Klier/M. Seitz (Tor), Bösing (4), Claussen (6), Eisel (5), Munzinger, Laurent, Schulze (je 3), Megalooikonomou, Serwinksi (je 2), C. Seitz, Kiefer (je 1) - Siebenmeter: 0-0/7-6 - Zeitstrafen: 8:3 - Spielfilm: 5:5 (10.), 7:9 (20.), 14:10 (30.), 16:10 (33.), 20:17 (44.), 24:19 (50.), 27:22 (55.), 30:27 (60.) - Beste Spieler: Claussen, M. Seitz - Goller - Zuschauer: 450 - Schiedsrichter: Beck/Braun.