Kaiserslautern Familie Kunz unterstützt tatkräftig den Zoo

Helfen seit Jahren mit Begeisterung im Zoo: Hildegard und Karl-Ludwig Kunz.
Helfen seit Jahren mit Begeisterung im Zoo: Hildegard und Karl-Ludwig Kunz.

Die Lauterer mögen ihren Zoo, das beweisen nicht nur die Besucherzahlen, sondern auch die zahlreichen Spenden, die die Einrichtung jedes Jahr erreichen. Das Ehepaar Kunz hat den Zoo dermaßen ins Herz geschlossen, dass sie ihn einmal pro Woche besuchen. Mindestens. Und mitanpacken.

Die Kaninchen dösen. Womöglich halten sie einen kleinen Verdauungsschlaf, schließlich ist es kurz nach Mittag. Wer in die halb geschlossenen Augen blickt, kann die Entspannung fast spüren. Ja, die Tiere fühlen sich wohl. Im Gehege gibt es jede Menge Platz, zum Liegen, zum Verstecken, zum Rumspringen. Hildegard und Karl-Ludwig Kunz blicken zufrieden auf die Tiere und deren Gehege. Und lächeln.

Kleinsäuger, Meerschweinchen und Kaninchen, haben es den beiden Rentnern ganz besonders angetan – und sie gaben den Ausschlag für das ehrenamtliche Engagement der beiden für den Zoo. Am Anfang, vor einigen Jahren, stand zunächst einmal Empörung. Die Anlage für Meerschweinchen und Kaninchen, die damals noch zusammen gehalten wurden, war in einem schlechten Zustand. Karl-Ludwig Kunz blickt zurück: Zwei mal vier Meter, Maschendrahtzaun und ein undichtes Dach. „Wir dachten, das kann nicht sein.“

Neue Gehege mitfinanziert

Dem Gedanken folgte alsbald die Umsetzung. Nach einer überstandenen Erkrankung war für ihn und seine Frau klar: Die Kaninchen und die Meerschweinchen brauchen ein neues, ein schöneres Zuhause. Und da die beiden gerade auch etwas Geld übrig hatten, half das Paar auch ab 2016 bei der Finanzierung der beiden Anlagen, zunächst erhielten die Kaninchen ein neues Gehege, zwei Jahre später dann die Meerschweinchen.

Die beiden Gehege nahe dem Spielplatz im Zentrum der Zoo-Anlage – die Meerschweinchen wohnen einen Steinwurf weit entfernt – waren der Einstieg für Hildegard und Karl-Ludwig Kunz in die Zoo-Welt. Seit einigen Jahren nun kommen der Vermessungstechniker im Ruhestand und die pensionierte Verkäuferin während der warmen Jahreszeiten mindestens einmal pro Woche in den Zoo und machen alles, was so anfällt und nichts mit der Pflege der Tiere zu tun hat: Entenhäuschen montieren und streichen, Stellwände reparieren und bestücken, Spielgeräte säubern und lackieren. Während der kalten Jahreszeit, wenn die Arbeit im Zoo etwas weniger wird, widmen sich die beiden dann verstärkt ihren Hobbys: Hildegard hat ein Faible für Puppenhäuschen im Maßstab 1:12, Karl-Ludwig ist Modelleisenbahn-Fan.

Im Zoo gibt es immer viel Arbeit

„Die Zoo-Mitarbeiter machen schon viel“, sagt Hildegard Kunz, könnten aber nicht alles schaffen, deshalb gebe es Ehrenamtliche wie sie. „Der Zoo braucht immer Leute“, macht Karl-Ludwig Kunz Werbung für seinen Ehrenamtsjob. „Für mich ist es wichtig, dem Zoo zu helfen.“ Ein wenig handwerkliches Geschick sei kein Hindernis, viel schwerer wiege aber, dass der Zoo einem am Herzen liege. Und die Besucher, wie Hildegard Kunz erklärt. Freudig berichtet sie von Kindern, die am Klettergerüst toben, von strahlenden Augen und kindlicher Begeisterung. Das zähle und sei für sie Motivation fürs Engagement. „Man muss es mit Leidenschaft tun“, sagt sie. Ein Einstieg könne eine Mitgliedschaft bei den Zoofreunden sein, unterstreichen die beiden.

Selbstverständlich liegen dem Ehepaar auch die Bewohner des Zoos am Herzen, wie sie bei einem Rundgang berichten. Kaninchen und Meerschweinchen sowieso, die haben das Ehepaar Kunz selbst mehr als 20 Jahre selbst gehalten. Eines ihrer Meerschweinchen stammte gar aus dem Zoo, Julchen wurde in Siegelbach geboren und fand dann den Weg ins Heim des Ehepaares. Damals wohnten die Meerschweinchen noch im so genannten Warmhaus, das gerade umgebaut wird. „Da saß es drin“, sagt Hildegard Kunz und weist auf eine Box, die auf den ersten Blick leer erscheint. Nanu? Da bewegt sich doch was, oben, im Geäst. Mit Sicherheit kein Meerschweinchen: Ein Kurzkopf-Gleitbeutler steht neben der Scheibe, ein aus Australien stammendes, nachtaktives Beuteltier, etwa 20 Zentimeter lang. Gegenüber hat Karl-Ludwig Kunz auch im Warmhaus Spuren hinterlassen: Die Stellwand, an der die Urkunden der Tierpaten aufgereiht hängen, ist eine Konstruktion von Karl-Ludwig Kunz. Es freut ihn jedes Mal, wenn er die Stellwände erweitern oder umbauen darf, zeugt es doch von nicht nachlassender Unterstützung für den Zoo.

Auf geht es ins Freie, an der Greifvogel-Anlage und den Trampeltieren vorbei in Richtung Erdmännchen und Lemuren. Die seien bei den (kleinen) Besuchern sehr beliebt, berichtet das Ehepaar Kunz, das den putzigen Tieren ebenfalls etwas abgewinnen kann, ebenso den Alpakas und den Kängurus. „Ich liebe alle Tiere“, sagt Hildegard Kunz.

Die Serie „Zehn Dinge…“

In einem Aufruf wollten wir von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser wissen, welche zehn Dinge man in Lautern gemacht haben muss. In loser Folge stellen wir in den kommenden Wochen die Ausflugsziele vor, die die meisten Leserstimmen erhalten haben. Los geht es mit dem Zoo in Siegelbach, der auf den zehnten Platz gewählt worden ist.

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