Kaiserslautern Fall Diana Bodi: Stand der Ermittlungen ein Jahr nach Fund der Frauenleiche

Rund eineinhalb Stunden nach dieser Aufnahme vom 12. Dezember 2020 schiebt der Mann um 23.01 Uhr einen Einkaufswagen mit weißem
Rund eineinhalb Stunden nach dieser Aufnahme vom 12. Dezember 2020 schiebt der Mann um 23.01 Uhr einen Einkaufswagen mit weißem Bündel am Parkhaus Central vorbei. Er könnte der Täter sein.

Vor einem Jahr wurde in der Innenstadt die Leiche einer Frau gefunden. Erst nach einer europaweiten Fahndung wurde sie als die 48-jährige Diana Bodi aus Ungarn identifiziert. Trotz eines Videos vom Juli, auf dem ein Mann vermutlich die verpackte Leiche transportiert, ist der Fall bisher nicht aufgeklärt. Eine zweite Ausstrahlung in „Aktenzeichen XY“ ist in Vorbereitung.

Nachdem Passanten am Montagabend des 14. Dezember 2020 eine Leiche in der Seitengasse der Staubörnchenstraße gefunden hatten, wusste die Polizei lange noch nicht einmal, wer die Tote überhaupt war. Erst nachdem durch eine europaweite Fahndung die Vermisstenmeldung der Mutter des Opfers in Ungarn ausfindig gemacht war, stand im Februar schließlich fest, dass es sich um die 48-jährige Diana Bodi aus Ozd handelte, die in Deutschland als Pflegekraft gearbeitet hatte.

Die rund 1,68 große Frau hatte sich laut den bisherigen Ermittlungen bereits im August 2020 in Saarbrücken aufgehalten. Ende November reiste sie offenbar erneut nach Deutschland ein und begann im Großraum Stuttgart als Pflegekraft für eine Pflegeagentur zu arbeiten, berichtet Christian Erfort, Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz. Am 7. Dezember wurde sie auf dem Foto eines Sparkassen-Geldautomaten in Aidlingen im Landkreis Böblingen festgehalten.

Nach Arbeit bei Stuttgart neue Stelle in Trier-Saarburg

Im Dezember sollte Diana Bodi dann als Pflegekraft in München beginnen, „sie hat diese Stelle allerdings nicht angetreten, sondern aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt“, weiß Erfort. Aus weiteren Ermittlungen ist der Polizei bekannt, dass Bodi alkoholkrank war; ob dies der Grund für die Absage war, ist laut Erfort unbekannt.

Jene Agentur, für die Bodi bei Stuttgart tätig war, habe sie nach Trier-Saarburg vermittelt, wohin sie vermutlich am Freitag, 11. Dezember, unterwegs war. Nach der ICE-Fahrt von Stuttgart nach Mannheim bestieg sie offenbar den Regionalexpress, der wegen eines Brandes rund 100 Minuten Verspätung hatte und um 18.04 Uhr in Kaiserslautern statt am Zielbahnhof war. „Ob Diana Bodi deswegen irrtümlich in Kaiserslautern den Zug verließ oder ob sie hier absichtlich, vielleicht wegen einer Verabredung, ausstieg, wissen wir nicht“, sagt der Sprecher der Polizei, die sich von der Zugfahrt noch Zeugenhinweise erhofft.

Der Mann aus dem Video ist weiterhin nicht identifiziert

Am 22. Juli 2021 hatte sie ein Video des Parkhauses Central in der Rosenstraße veröffentlicht, das einen Mann zeigt, der am Samstag, 12. Dezember, ab 21.34 Uhr mehrmals an der Einfahrt hin- und herläuft und um 23.01 Uhr dann auf einem Einkaufswagen in Richtung Staubörnchenstraße ein großes weißes Bündel zieht, das laut Polizei sehr wahrscheinlich die verpackte Leiche ist. „Ob der Mann der Täter oder ein Helfer ist, ob der Täter mit Diana Bodi in Beziehung stand oder sie ihn nicht kannte, all das ist bislang nicht bekannt.“ Am Morgen des Tages gegen 6 Uhr registrierte ein Geldautomat im Kaiserslauterer Hauptbahnhof einen Abhebeversuch von Bodis Konto. Da die Polizei von dort kein Bildmaterial hat, ist unklar, ob sie selbst am Geldautomat stand.

Die ungarische Polizei ermittle im Umfeld von Bodis Herkunft, berichtet Erfort. „Die Mutter ist vor einigen Monaten gestorben, aber es gibt noch Geschwister.“ Nach der ersten Fahndung in der Sendung „Aktenzeichen XY“ werde gerade eine weitere vorbereitet, „vermutlich im Frühjahr wird die Ausstrahlung sein“.

Wurde am 14. Dezember 2020 tot in Kaiserslautern gefunden: Diana Bodi.
Wurde am 14. Dezember 2020 tot in Kaiserslautern gefunden: Diana Bodi.
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