Kaiserslautern Für die Krokodile ist der Medaillenzug abgefahren

Er gehörte gegen Trier zu den Torschützen des KSK: Stefan Stranz hier mit Ball. Sein Treffer brachte die Krokodile mit 7:4 in Fü
Er gehörte gegen Trier zu den Torschützen des KSK: Stefan Stranz hier mit Ball. Sein Treffer brachte die Krokodile mit 7:4 in Führung.

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen mussten sich die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs trotz ansprechender Leistung knapp geschlagen geben. Beim 7:8 (2:2/2:2/3:1/0:3) gegen den SSV Trier fiel die Entscheidung erneut im Schlussviertel, als die Kräfte der dezimierten Lauterer nachließen. Damit ist der Medaillenzug in dieser Saison ohne die Krokodile abgefahren.

Die erste Hiobsbotschaft erreichte die Krokodile bereits am Tag vor der Begegnung: Trotz der zunächst anders lautenden Ankündigung musste die Rundenleitung so entscheiden, dass Dirk Feddecks automatische Sperre aus dem umstrittenen Spiel gegen Ludwigshafen nun doch in der Liga abzusitzen ist und nicht auf den Pokal angewendet werden konnte. Obwohl Frederik Ramthun diesmal an Bord war, standen den Lauterern somit wiederum nur zehn Akteure zur Verfügung – darunter neben den zwei Damen die beiden Jugendlichen Florian Heine und Jens Feddeck. Dass sich der KSK voll auf seinen Nachwuchs verlassen kann, stellte vor allem Letzterer mehrfach unter Beweis: Mitte des ersten Viertels lagen die Krokodile aufgrund eines unkonzentrierten Beginns mit 0:2 hinten, ehe Jens Feddeck nach dem Anschlusstreffer von Stefan Raspudic die Partie mit einem Doppelpack vor und nach der Pause für seine Farben drehte. Bis zu diesem Zeitpunkt hätten die Lauterer allerdings bereits deutlicher führen können, ja müssen. Denn alleine in den ersten zehn Minuten ließ man vier Überzahlspiele ungenutzt. Doch so blieben die Gäste im Spiel und konnten sowohl zum 3:3 als auch nach Stefan Raspudics erneuter Führung noch vor dem Seitenwechsel zum 4:4 ausgleichen. Die Halbzeit-Ansprache, in der sich Trainer Phil Lane neben mehr Konzentration „am liebsten mal zwei oder drei Tore am Stück“ wünschte, fiel dann offensichtlich bei den Krokodilen auf fruchtbaren Boden. Das kurz vor dem letzten Viertelende begonnene Überzahlspiel schloss Melanie Keller nach 15 Sekunden zum 5:4 ab, Stefan Raspudic legte das 6:4 nach, und als Stefan Stranz eine Minute später das 7:4 folgen ließ, schien die Partie endgültig zugunsten der Gastgeber gekippt zu sein, auch wenn die Trierer noch vor der letzten Pause ihren fünften Treffer erzielten. Obwohl Phil Lane sein Team vor dem Schlussviertel eindringlich warnte, liefen die letzten acht Minuten dann alles andere als optimal für die Krokodile. „Ich hatte schon nach dem 7:4 den Eindruck, dass die Mannschaft das Spiel im Kopf bereits als gewonnen abgehakt hat“, gab Lane hinterher zu Protokoll. „Danach haben wir keinerlei Druck mehr aufs gegnerische Tor ausgeübt und nur noch versucht, den Vorsprung zu verwalten“, zeigte sich der Übungsleiter nach dem Abpfiff enttäuscht. In der Tat hatten seine Mannen erneut der dünnen Personaldecke und dem damit verbundenen Kräfteverschleiß Tribut zollen müssen und strahlten kaum Gefahr aus. Die wenigen Möglichkeiten, die sich trotzdem boten, verbaute man sich selbst durch schlechte Pässe oder indem man den besser postierten Mitspieler übersah. Immerhin hielt man in der Verteidigung lange dicht, auch wenn man hier mehrfach das Glück des Tüchtigen strapazieren musste. So hatte der 7:5 Vorsprung bis in die 30. Minute Bestand, ehe dann doch alle Dämme brachen und die Trierer, die sich zu keiner Zeit aufgegeben hatten, mit drei Treffern in 128 Sekunden die Partie für sich entschieden. Die im Lager der Krokodile vielbemühte Behauptung, dass man das Spiel wohl sicher gewonnen hätte, wenn ihr Goalgetter nicht ausgerechnet heuer hätte zuschauen müssen, mag zwar durchaus zutreffen, allerdings bringt der Konjunktiv eben keine Punkte. Zumal die Lauterer ja trotzdem gute Siegchancen hatten und sich an die eigene Nase fassen müssen, wenn man bei einem 7:5 Vorsprung und nur noch drei Minuten Restzeit am Ende mit leeren Händen dasteht. Die ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretenen Trierer feierten den Erfolg überschwänglich und hatten dazu auch allen Grund: Mit 11:9 Punkten zogen sie am KSK vorbei auf Platz vier und haben nun beste Chancen auf die Bronzemedaille. Theoretische Chancen gibt es natürlich auch noch für den KSK, der 9:9 Punkte aufweist. Aufgrund des schweren Restprogramms wird man sich allerdings aller Voraussicht nach mit Rang fünf zufrieden geben müssen. So spielten sie Frank Dick (Tor), Ulf Feddeck, Florian Heine, Stefan Raspudic (3 Treffer), Melanie Keller (1), Jens Feddeck (2), Johannes Bröhl, Stefan Stranz (1), Anita Raspudic, Frederik Ramthun.

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