Kaiserslautern Förster Christian Kappich betreut derzeit zwei Reviere

Die beiden Reviere, für die Christian Kappich verantwortlich ist, sind sehr unterschiedlich.
Die beiden Reviere, für die Christian Kappich verantwortlich ist, sind sehr unterschiedlich.

Förster Christian Kappich betreut parallel die Reviere Neubau und Finsterbrunnen. Das bedeutet für ihn: viel Wald, viele Unterschiede, aber keine Dauerlösung.

Christian Kappich stammt aus der Nähe von Karlsruhe. Über den Umweg Bayern und ein Studium an der forstwirtschaftlichen Hochschule in Weihenstephan-Triesdorf kam der Baden-Württemberger in die Pfalz. Genau das war der Plan. Der Förster fand die Pfalz und den hiesigen Wald schon immer gut. Zuerst war er am Forstamt Bad Dürkheim, seit dem Herbst 2020 ist er am Forstamt Kaiserslautern.

Das Revier Neubau – mit den Gemarkungen Ramstein, Hütschenhausen, Kaiserslautern/Einsiedlerhof – war fortan sein Alltag. Das ist es immer noch, allerdings ist nun noch das Revier Finsterbrunnen dazu gekommen und somit die Gemarkungen Kaiserslautern, Stelzenberg, Langensohl, und Schopp mit Gemeindewald.

Große Unterschiede in den Revieren

„Die beiden Reviere könnten nicht unterschiedlicher sein. Angefangen bei den standörtlichen Gegebenheiten. Das Revier Neubau liegt in der westlichen Pfälzer Moorniederung, ist flach und überwiegend durch stark wasserbeeinflusste Moorböden geprägt“, umschreibt er den ihm schon länger vertrauten Wald, zu dem auch militärische Liegenschaften am Flugplatz Ramstein gehören. Im Revier Neubau habe er es vor allem mit Birken und Erlen, aber auch mit Fichten zu tun. Ein wesentlicher Schwerpunkt sei der Naturschutz, etwa eine Renaturierung und Wiedervernässung von Moorflächen sowie das Fällen der naturfernen Fichten und das Etablieren eines natürlichen Erlen- und Birkenwaldes.

Ganz anders fordert ihn das Revier Finsterbrunnen im Pfälzerwald heraus, das er seit geraumer Zeit zusätzlich betreut. „Mit steilen und felsigen Hängen sowie armen Buntsandsteinböden sind die Herausforderungen gegensätzlich“, verweist der Förster etwa auf andere Baumarten wie Buchen, Kiefern, Lärchen und Fichten, die diesen Wald im Gebiet von Dansenberg über Stelzenberg bis Schopp kennzeichnen.

Die Buchen kränkeln

Als eine Besonderheit bezeichnet der Förster das ausgeprägte Wanderwegenetz und das Naturfreundehaus Finsterbrunnen. Dass ihn hier aktuell absterbende und kränkelnde alte Buchen ziemlich beschäftigen und die Frage nach einem klimafitten Wald allgegenwärtig ist, verschweigt er nicht.

Gar keinen Unterschied erlebt er im Bereich der Brennholznachfrage, die im gesamten Forstamt stark gestiegen sei. „Trotz Ende der Bestellfrist rufen noch viele Leute an und es ist eine Herausforderung, der Situation gerecht zu werden“, sagt der Förster, der es der Kundschaft recht machen will. „Wir werden den Wald natürlich nicht plündern, sondern das Prinzip der Nachhaltigkeit achten“, macht er klar.

Zwei Reviere auf Dauer, das war nicht von ihm und auch nicht vom Forstamt geplant. Für das Revier Neubau fehlt allerdings noch der Nachfolger. Froh ist Christian Kappich deshalb über die teilweise Unterstützung, die er seit Anfang Dezember von Matthias Kuhn, der am Forstamt eine zweieinhalbjährige Befähigungszeit für den Försterberuf durchläuft, erhält. Mit der richtigen Arbeitsorganisation sei die Arbeit so eine Zeit lang zu schaffen.

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