Kaiserslautern Für nachhaltiges Handeln begeistern

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Geben praktische Tipps: Aranya Santhanakumaran und Johann Rehder (stehend), Studenten des Umwelt-Campus Birkenfeld, gestalten eine Unterrichtseinheit zum Thema Nachhaltigkeit in Landstuhl.

Der Klimawandel und auch die Ernährung der zunehmenden Weltbevölkerung sind einige der Herausforderungen unserer Zeit. Diese beiden Themen gehörten zum dritten und letzten Unterrichtsblock des Projektes Schulen und Umwelt-Campus pro Nachhaltigkeit, kurz S.U.N. genannt. Hierbei besuchten Aranya Santhanakumaran und Johann Rehder die Nikolaus-von-Weis-Schule in Landstuhl. Die beiden Master-Studenten vom Umwelt-Campus Birkenfeld gestalteten eine Doppelstunde.

„Was sind die Folgen des Klimawandels?“, fragt Aranya Santhanakumaran in die Klasse. Die Studentin vom Umwelt-Campus Birkenfeld hält an diesem Tag einen Teil des Unterrichts für die evangelischen Sozialassistentenschüler der Nikolaus-von-Weis-Schule in Landstuhl. Den anderen Part, die Ernährung, hat Johann Rehder übernommen. In ihrer Doppelstunde gehen sie auf aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse ein, sie zeigen die wechselseitigen Einflüsse auf und geben alltagstaugliche Handlungsempfehlungen weiter. Santhanakumaran hat eine Präsentation vorbereitet, später zeigt sie einen Film. Schritt für Schritt führt sie die knapp 30 Schüler in das Thema ein, sie stellt Fragen, etwa nach den Ursachen der Erderwärmung, oder erläutert den Treibhauseffekt. Die Schüler sind aktiv dabei. Sie hören zu, melden sich, diskutieren rege bei einer Gruppenarbeit oder füllen konzentriert ein Arbeitsblatt aus. Auch Angela Schliewe-Leitheiser, evangelische Religionslehrerin, hört aufmerksam zu. Sie hat im vergangenen Jahr durch einen Beitrag in der RHEINPFALZ von dem S.U.N.-Projekt erfahren und die Visite der Studenten angestoßen. „Wir tragen Verantwortung für diese Welt“, sagt sie. Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit nicht im Lehrplan verankert sei, misst sie ihm eine hohe Bedeutung bei. Sie will es in ihren Unterricht aufnehmen und später eine Arbeit darüber schreiben lassen. Schon in den zwei Blöcken zuvor wurden die Themen Plastikabfall sowie Upcycling, also das Auf- und Wiederverwerten von Abfall, und Klimawandel behandelt. „Ich habe definitiv etwas mitgenommen. Das ist interessant und geht uns alle etwas an“, meint Sarah Wagner aus Mehlingen. Die 22-Jährige hat zuvor schon auf Mülltrennung geachtet, will es jetzt aber akribischer tun und beim Einkauf darauf achten, zum Beispiel nicht mehr nach plastikverpacktem Obst greifen. Insbesondere das Upcycling hat Melanie Schmal aus Steinwenden-Weltersbach gut gefallen. „Wir haben gelernt, wie man aus einem alten Shirt eine Tasche machen kann und dass Mikroplastik in Waschmitteln ist. Mir ist bewusst geworden, wie wir die Umwelt verschmutzen“, stellt die 18-Jährige fest. Sie hat auch schon ihr Verhalten geändert und zeigt ihre Mehrwegflasche, aus der sie nun anstelle einer Plastikflasche trinkt. Hilfreich fand sie auch die Hinweise darauf, dass Putzmittel aus Zitronenschalen oder Essig selbst hergestellt werden können. Für Jason Zahn aus Landstuhl waren die Themen nicht neu, dennoch ist der 18-jährige Schüler von den Zahlen beeindruckt. „Ich habe mir nicht vorstellen können, wie schlimm es ist“, hält er fest. Auch er will künftig stärker auf Mülltrennung achten und mehr Bio-Produkte einkaufen. Die Unterrichtseinheiten findet er wie seine beiden Mitschülerinnen interessant, informativ und abwechslungsreich. Dies ist ein Anliegen, das die Studenten verfolgen. „Wir möchten die Themen spielerisch und interaktiv darstellen, um die Schüler für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und dazu zu animieren, selbst zu handeln“, erzählt Santhanakumaran. Quiz, Gruppenarbeit, Anschauungsmaterial, Filme und Präsentationen gehören zum Konzept. Rehder hat sich beispielsweise ein Spiel über fairen Handel einfallen lassen, bei dem die Schüler einen Geldbetrag gerecht auf die Stationen der Kette vom Bauern bis zum Einzelhandel aufteilen mussten. Initiator des seit 2011 bestehenden S.U.N.-Projektes, das vom rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium gefördert wird, ist Professor Klaus Rick vom Birkenfelder Umwelt-Campus. Dafür haben Studierende des Masterstudienganges Umwelt- und Betriebswirtschaftslehre verschiedene Unterrichtsmodule über Nachhaltigkeit für Schüler von der fünften Klasse bis zur Oberstufe entwickelt. Sie kontaktieren Schulen und präsentieren in Absprache mit den Lehrkräften ihre Themen und Unterrichtskonzepte, um dann, wenn gewünscht, einen oder mehrere Termine abzustimmen. Kontakt Der Umwelt-Campus Birkenfeld ist unter der Telefonnummer 06782/171581 erreichbar. Die Internet-Adresse lautet: www.umwelt-campus.de.

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