Kaiserslautern Englischunterricht mal anders

Bereiten die Schüler auf den Austausch vor: Ulrike Müller (hinten links), Sabine Halter (Mitte) und Jutta Fries (rechts daneben)
Bereiten die Schüler auf den Austausch vor: Ulrike Müller (hinten links), Sabine Halter (Mitte) und Jutta Fries (rechts daneben).

„Welche Möglichkeiten gibt es, den Schulunterricht noch effektiver und interessanter zu gestalten?“ Diesen Fragen geht die Integrierte Gesamtschule (IGS) Bertha-von-Suttner im Rahmen des Erasmus-Projektes „Innovate to Create II“ gemeinsam mit europäischen Partnerschulen nach. Momentan laufen die Vorbereitungen für ein Schülertreffen in London.

Im Computerraum haben sich 14 Schüler der Jahrgangsstufen zehn und elf eingefunden, um in englischer Sprache einen ersten Fragebogen auszufüllen. Es geht um Themen, die mit Musik oder dem Englischunterricht zu tun haben. Die Förderung von Kreativität in den beiden Fächern ist die übergeordnete Zielsetzung des Erasmus-Projektes. Im März reist die Schülergruppe mit dem Bus nach London, wo sie auf die ebenfalls teilnehmenden Gruppen aus Spanien, Ungarn, England und Schweden trifft. Zusammen wollen sie dann im Unterricht eine Woche lang Gemeinsamkeiten und Unterschiede im schulischen Ablauf herausfinden und möglichst viele Anregungen mit nach Hause bringen. Die mitreisenden Lehrer Mathias Molter, Jutta Fries und Ulrike Müller unterrichten daher in London, wie auch ihre europäischen Kollegen, eine international gemischte Klasse, bestehend aus den Teilnehmern der einzelnen Länder. „Ich bin wirklich sehr gespannt auf das englische Schulsystem“, sagt die 16-jährige Joceline Krehbiehl, die an der Reise teilnimmt. „Da ist ja einiges schon ganz anders als bei uns. Es gibt eine Schuluniform, und außerdem werden oft Jungs und Mädchen getrennt unterrichtet.“ Um bei dem Schülertreffen mitmachen zu können, musste sich jeder Interessierte bewerben. 24 Jugendliche haben das getan, daher entschied am Ende das Los darüber, wer mitdarf. Dass es sich bei der Reise nach London nicht um einen Freizeitausflug handelt, ist allen Schülern klar. Auch der bereits erstellte, prall gefüllte Stundenplan spricht eine deutliche Sprache. Natürlich steht auch eine Stadtrundfahrt mit den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Überwiegend jedoch werden die Schüler ihre Tage entweder in der Schule verbringen oder aber im Kulturzentrum „Roundhouse“, wo verschiedene Workshops und Gruppenarbeiten auf sie warten. Am Ende des Aufenthaltes werden die Schüler bei einer Aufführung ihre neu erworbenen Fähigkeiten zeigen. „Ich habe mich beworben, weil ich denke, dass ich meine Englischkenntnisse dort enorm verbessern kann“, sagt der 15-jährige Maximilian Treptow. Da auch die Zimmerbelegung international gemischt sein wird, bietet der Aufenthalt den Jugendlichen die Möglichkeit, Schüler aus anderen Ländern besser kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen. „Ich wollte schon immer gerne mal nach London fahren“, erzählt Chiara Pfeffer. „Wir gehen dort sogar in die Oper, darauf freue ich mich schon sehr!“ Maximilian Brittner spielt Klavier. Ihn interessiert am Erasmusprojekt daher besonders, wie in anderen Ländern der Musikunterricht abläuft. Europa-Projekte haben an der IGS Bertha-von-Suttner eine lange Tradition. Seit 1999 nimmt die Schule an solchen Aktivitäten teil. „Das Tolle daran ist, dass es ein gemeinsames Thema gibt, dass alle an einer Sache arbeiten“, sagt Sabine Halter, didaktische Leiterin. „Innovate to Create II“ läuft bis Sommer 2020. Am Ende des Projektes soll ein europaweiter, onlinezugänglicher „Methodenkoffer“ erarbeitet werden.

x