Kaiserslautern Eingelullt vom Schlafwagen-Handball der Gäste

Mit einem glanzlosen Pflichtsieg gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten TV Bodenheim hat sich der TuS Dansenberg am Samstag von seinen Fans verabschiedet. Eine Woche vor dem letzten Spiel des Jahres beim Aufstiegskandidaten Mundenheim, reichte den Lauterern eine bestenfalls durchschnittliche Leistung, um mit 27:20 (15:5) klar die Oberhand zu behalten.

Das Bemühen, sich gut aus der Affäre ziehen zu wollen, war dem mit elf Niederlagen in Folge im Gepäck angereisten Aufsteiger nicht abzusprechen. Die körperlich, spielerisch und taktisch unterlegenen Reinhessen wehrten sich nach Kräften. Dansenberg ließ sich nach dem 3:0-Blitzstart vom Schlafwagen-Handball der Gäste einlullen und vergab in Form von Florian Lammering beste Torgelegenheiten: Der ehemalige Nordhorner verwarf innerhalb weniger Minuten einen Siebenmeter, scheiterte am Pfosten und zimmerte frei stehend den Ball über das Tor. Dansenberg machte zu wenig aus seinen Chancen (4:3/10.) und verteilte am Nikolaustag artig Geschenke. Das Spiel war nichts für Handball-Feinschmecker und nahm erst dank Alexey Wetz an Fahrt auf, auf dessen Konto fünf der ersten zehn Dansenberger Tore gingen. Für eines der wenigen Glanzlichter vor dem Seitenwechsel sorgte Olaf Neumann, der mit einem gefühlvollen Heber zum zwischenzeitlichen 6:3 traf. Die klare Überlegenheit der Westpfälzer schlug sich zunächst nicht im Ergebnis nieder. Da Dansenberg seine Chancen mit fortschreitender Spieldauer konsequenter nutzte und Bodenheim sich am gut aufgelegten TuS-Torhüter Aleksandar Djordjic die Zähne ausbiss, setzte sich der TuS bis zum Seitenwechsel dennoch vorentscheidend ab (15:5/30.). Lauterns Trainer Kai Christmann wechselte früh und viel, schonte Leistungsträger wie Ivan Vukas und schenkte mit Alexander Schulze und Luca Munzinger zwei 17-jährigen Nachwuchsspielern das Vertrauen. Die beiden A-Jugendlichen standen jeweils 40 Minuten auf dem Feld, Munzinger erzielte vier, Schulze zwei Tore. „Sie haben ihre Sache gut gemacht“, lobte Christmann die beiden Youngster. „Beide haben in den letzten Wochen enorme Fortschritte gemacht. Es spricht für unsere gute Jugendarbeit, dass wieder zwei Talente den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben. Wer gut trainiert, wird auch belohnt.“ Bodenheim, das nach der Pause ohne seinen verletzt ausgewechselten Spielgestalter auskommen musste, gab sich zu keinem Zeitpunkt auf und ließ nichts unversucht, um das drohende Debakel zu verhindern. Erzielte Tore, gehaltene Bälle oder gelungene Abwehraktionen wurden stürmisch gefeiert. „Wir sind nicht konkurrenzfähig“, räumte Schlussmann Hermann Pitthan nach der zwölften Pleite im zwölften Spiel ein. Der ehemalige TuS-Torhüter verhinderte mit seinen Paraden größeren Flurschaden, konnte die Niederlage aber nicht verhindern. „Für mich ist das mit großer Wahrscheinlichkeit meine letzte Saison. So ein Bonbon wie ein Spiel in Dansenberg nimmt man da natürlich gerne mit“, sagte der Keeper, der an seiner alten Wirkungsstätte freundlich empfangen wurde. Bodenheim erzielte nach der Pause innerhalb von acht Minuten fünf Tore. „Dass wir nach der Halbzeit für zehn Minuten das Handballspielen eingestellt haben, muss ich der Mannschaft ankreiden“, kritisierte Christmann den Laissez-faire-Stil seiner Truppe, die einen höheren Sieg leichtfertig verschenkte und es damit versäumte, etwas für das Torverhältnis zu tun. Der für Djordjic in die Partie gekommene Markus Seitz musste im Schnitt alle zwei Minuten hinter sich greifen, hatte nur wenig gelungene Aktionen. Bitter für Bodenheim, dass sich kurz vor Schluss ein weiterer Spieler verletzte.

x