Stadtleben Eine tierische Jugendherberge im Stadtteil Erfenbach

Steffi Scheid ist mit Leib und Seele Hundesitterin – und das nicht nur bei schönem Wetter.
Steffi Scheid ist mit Leib und Seele Hundesitterin – und das nicht nur bei schönem Wetter.

Den ganzen Tag nicht zu Hause, in den Ferien in den Urlaub fahren – aber wer passt auf den Hund auf? Da könnte „Steffis tierischer Treffpunkt“ ins Spiel kommen. Seit 2000 betreibt Steffi Scheid ihr Hundehotel in Erfenbach. Die gelernte Tierarzthelferin sei immer wieder von Bekannten gebeten worden, auf ihren Hund aufzupassen. Deshalb machte sie ihr Hobby zum Beruf: „Tiere und ich, wir waren schon immer eins. Sie leben hier mit Familienanschluss und ohne Zwingerhaltung. Damals war ich so ziemlich die Erste, die das so gemacht hat.“

Die Hundesitterin betreue meist vier bis fünf Hunde – in Hochzeiten seien es schon mal zehn. Von Tagesgästen, die vor der Arbeit abgegeben und später wieder abgeholt werden, bis hin zu Wochenend- und Urlaubsaufenthalten ist alles dabei. Bevor die Hunde bei Scheid abgegeben werden, vereinbare sie mit den Besitzern Termine, um den Hund an die Umgebung zu gewöhnen. „Man muss schauen, ob die Hunde untereinander verträglich und kinderlieb sind, da sie bei mir im Haus mit meinen Kindern wohnen. Es muss eben beidseitig stimmen“, erklärt sie.

Wetterfest ist wichtig

Bei ihrem Job muss sie wetterfest sein: „Mit den Hunden muss ich trotzdem Gassi gehen“, sagt die Hundesitterin mit Blick auf Kälte, Schnee oder Regen. „Meistens brauchen die Hunde dann nicht viel, da reicht es, wenn sie im Garten untereinander spielen und ihr Geschäft machen können.“

Hundesitting gehe mit viel Verantwortung einher, die sie nicht leichtherzig trage, sagt Scheid: „Damals schossen viele Hundesitter aus dem Boden, weil sie dachten, da kann man schnell leichtes Geld verdienen.“ Doch es sei anstrengend, man habe nie Feierabend, auch nachts nicht, und man müsse den Hunden gerecht werden. Bei schlechtem Wetter sind die Hundepfoten schlammverschmiert und ständig muss geputzt werden.

Für sie gebe es dennoch deutlich mehr angenehme Erlebnisse: „Schöne Momente gibt es täglich, man hat Spaß von morgens bis abends. Wenn sich zum Beispiel die Hunde im Sommer draußen sonnen oder abends auf der Couch neben mich kuscheln. Viele bellen schon, wenn sie vor dem Tor stehen und sich freuen, dass sie wieder in der Jugendherberge sind“, sagt die Hundesitterin augenzwinkernd.

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