Kaiserslautern Eine große Party: Die „Allstar“-Megasause im Kaiserslauterer Jugendzentrum

Volles Haus: Das Konzert im Jugendzentrum war innerhalb von drei Tagen ausverkauft.
Volles Haus: Das Konzert im Jugendzentrum war innerhalb von drei Tagen ausverkauft. Foto: VIEW

Acht Bands, 54 Musiker, unzählige Hits und eine mega Stimmung: So lautet das Resümee der traditionellen „Allstar“-Sause im Jugend- und Programmzentrum (JUZ). Am Freitag waren Bude und Bühne wieder brechend voll für eine Runde greatest Hits aus dem Chart-Universum der letzten fünfzig Jahre. Und das mit wieder exklusiven Live-Bands, bestehend aus renommierten Musikern der Stadt.

Freitag der 13. soll ein Unglückstag sein? Nicht im Kalender des JUZ. Denn an diesem Freitag landete man einen Glückstreffer nach dem anderen. Nur drei Tage hat es gebraucht, um das Haus restlos ausverkauft zu bekommen. Und zwei Wochen vor Weihnachten hat das Zentrum keine Kosten gescheut, um dem Lautrer Musikvolk wieder ein bunt verpacktes und opulent geschnürtes Geschenkpaket zu servieren.

Die diesjährige „Allstar“-Ausgabe hatte es in sich – musikalisch und stimmungstechnisch. Von Fleetwood Mac bis zu den Bangles ging es querbeet durch die Musikhistorie und die Kostüme, die den Zeitzeugen im Raum immer noch die Schamesröte ins Gesicht getrieben haben dürften. Ja, so ist man damals tatsächlich herumgelaufen, auch als Popstar!

Noch heute kann man sich einen Bruce Springsteen nicht ohne hautenge Jeans, abgefranste Jeans-Weste und Schweißband auf dem Kopf vorstellen. Den optischen und gesanglichen Part von „The Boss“ übernahm an diesem Abend Christoph Polanetz. Der junge Musikant dürfte in der lokalen Musikszene noch eher unbekannt sein, reguläre Bandprojekte hat er bisher nicht. Doch als Springsteen-Verschnitt heimste er sich an diesem Abend die erste Fan-Schar ein – mit einem kraftvollen Sound und ordentlich 80er-Nostalgie. Kaum jemand, der zu „Born in the USA“ nicht die Siegerfaust gen Himmel warf. Und seine Kollegen Markus Otto (Gitarre), Michael Hoffmann (Bass), Ralf Heieck (Schlagzeug), Stephan Clemens (Saxophon), Matthias Elsässer (Keyboard) und Julia Seib (Backgroundgesang) holten den vollen Springsteen-Vibe aus der Spielkiste und sorgten für blanke Euphorie im JUZ.

Provisorische Fleetwood-Mac-Formation

Die kam bereits mit den ersten Vertretern der „Allstar“-Parade auf. Die provisorische Fleetwood-Mac-Formation – mit den „Funhouse plays Pink“-Stimm-Diven Sarah Frisch und Anna Stucky – gehörte laut Veranstalter zu den Highlights des diesjährigen Line-Ups. Gleich neben der neunköpfigen James-Bond-Kapelle um den Lauterer Kult-Gitarristen Jürgen Walzer (Dispyria, Black Night) und das elegante „Bond-Girl“ mit der „Lizenz zum Töten“ – rein stimmlich natürlich – Sabrina Roth (Frontfrau der Sabrina-Roth-Band). Mit ihrem Medley der James-Bond-Titelmelodien hat die Band zwanzig Minuten lang die Messlatte hochgehalten. Eine Herausforderung, die das Depeche-Mode-Kollektiv um Winterland-Sänger Stephan Hugo, alias Dave Gahan, annahm und meisterte.

Die Bangles, mit ihren charakteristischen Frisen, schrillen Outfits und frechem Sound, durften bei der musikalischen Zeitreise natürlich nicht fehlen. Und für die Live-Version schmissen sich sieben Musikerinnen in 80er-Schale. Von „Manic Monday“ über „Eternal Flame“ zu „Walk like an Egyptian“ fegten Sarah Frisch (Gitarre/Gesang), Julia Seib (Gesang), Julia Rebold (Gitarre/Gesang), Linda Christ-Otto (Bass), Carina Dmytryk (Schlagzeug), Ann-Katrin Schule (Keyboard) und Melanie Nied (Percussion/Gesang) mit voller Breitseite in die Kult-Hits des wohl abgedrehtesten Jahrzehnts und mutierten zu einer der wichtigsten Girl-Groups seit es Girl-Groups gibt. Das Publikum sang jeden Song textsicher mit.

Mit Hits und Ohrwürmern vollgepackte Setliste

Und wenn es um schrille Outfits, abgedrehte Frisen und eingängige Songtexte geht, hob sich das JUZ das Beste natürlich zum Schluss auf: Wham! Stefan Möhnen – Front-Athlet der sportlichen Bläser-Kombo „uffgeBrassd“ – machte einen auf George Michael und zwar mit allem, was die Faschingskiste zu bieten hatte: Blonde Perücke, Sonnenbrille und ein klinisch weißes Trainings-Outfit. Und in dieser Aufmachung ging es durch eine mit Hits und Ohrwürmern vollgepackte Setliste, von „Wake me up before you go go“ zu „Club Tropicana“.

Und ja! Ja! Da war es! Das Wham-Denkmal für die Ewigkeit! Das eine Lied, das bei keiner Weihnachtsfeier auf keinem Kontinent fehlen darf: „Last Christmas“! Egal, wie oft gehört und wie oft entnervt weggeschaltet: Wenn dieses Lied nicht auf Biegen und Brechen (im zweifachen Sinn) in Weihnachtsstimmung versetzt, dann schafft das kein anderes Lied. Und für diesen musikalischen Glanzpunkt zum Schluss versammelten sich auch noch alle Musiker des Abends auf der viel zu kleinen Bühne und ließen die „JUZ Allstar“-Megasause mit einem Ohrwurm ausklingen, das einem vermutlich erst im nächsten Jahr wieder aus dem Gehör entweicht. Bis dahin: Merry Christmas!

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