Kaiserslautern Eine Energieleistung

Rechtzeitig aufgewacht: Als die sechste Niederlage in Folge bereits so gut wie besiegelt schien, startete der vom Abstieg bedrohte Handball-Oberligist TuS Kaiserslautern-Dansenberg am Samstag eine furiose Aufholjagd und machte gegen die favorisierten SF Budenheim beim 26:26 (10:14) noch einen Sieben-Tore-Rückstand wett.

Durch den Teilerfolg verließen die Westpfälzer die Abstiegszone und zogen in der Tabelle an der MSG HF Merzig/Brotdorf vorbei. Die Saarländer, die am Samstag gegen Spitzenreiter TSG Haßloch vor einer Herkulesaufgabe stehen, kamen bei den VTV Mundenheim mit 15:28 unter die Räder und können den Klassenerhalt nun nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir drin bleiben“, gab Lauterns Teammanager Alexander Schmitt nach dem wichtigen Teilerfolg zu Protokoll. Dass man in Dansenberg die Zeichen der Zeit erkannt hat, wurde schon bei einem Blick auf die Ränge deutlich: Der vom Hallensprecher propagierte Schulterschluss zwischen Fans und Mannschaft wurde durch ein großes, aufmunterndes Transparent und eine in den Vereinsfarben gehaltene Choreographie beim Einlauf der Mannschaft visuell unterstützt. Noch bevor der erste Ball geworfen wurde, schallte es bereits „Kämpfen, Dansenberg, kämpfen“ durch die Sporthalle. Die Marschrichtung war also, über den Kampf zum Spiel zu finden und dem favorisierten Tabellensechsten mit einer engagierten Spielweise den Schneid abzukaufen. Das klappte zunächst auch ganz hervorragend, weil Mittelmann Martin Mokris klug Regie führte, wann immer nötig den Fuß vom Gas nahm und somit dafür sorgte, dass die Angriffe geduldig ausgespielt wurden. Nach einem Doppelschlag von Olaf Neumann, einem Gegenstoßtreffer von Florian Lammering und einem trickreichen Unterarmwurf von Mokris zum 4:1 (7.) war es mit der Dansenberger Herrlichkeit jedoch schlagartig vorbei. Als Kapitän Alexey Wetz nach quälend langen zehn Minuten ohne Torerfolg wieder ein Treffer für Dansenberg gelang, hatten die Gäste schon den Blinker in Richtung Siegerstraße gesetzt. Budenheim warf bis zur Halbzeit einen Vier-Tore-Vorsprung heraus und baute seine Führung bis zur 40. Minute auf 20:13 aus. Die Rheinhessen, bei denen Armin Henke an seiner alten Wirkungsstätte groß auftrumpfte, trafen in dieser Phase fast im Minutentakt und schienen einem ungefährdeten Sieg entgegenzusteuern. Mit dem Rücken zur Wand und dem sich androhenden Debakel vor Augen, schwang sich der TuS allerdings zu einer nicht mehr für möglich gehaltenen Energieleistung auf und startete eine furiose Aufholjagd. Angetrieben von ihren stimmgewaltigen Fans, die auf den Rängen ordentlich Rabatz machten, biss sich der Tabellen-13. ins Spiel zurück. Wetz, der jetzt richtig viel Betrieb machte, brachte Dansenberg mit einem Doppelschlag vier Minuten vor dem Ende endgültig wieder in Schlagdistanz. Als Mokris den Anschlusstreffer erzielte und Neumann kurz vor Schluss zum 26:26 traf, verwandelte sich die Halle endgültig in ein Tollhaus.

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