Kaiserslautern Ein Thriller mit Pfeil und Bogen

Der SV Bruchmühlbach und der SSV Katzweiler sind eher durchwachsen in die Oberligarunde gestartet. Nach dem ersten Wettkampftag positioniert sich Bruchmühlbach auf Platz zwei, und Katzweiler lauert auf Rang sechs.

Die Sporthalle in Miesau gleicht eher einer Bundesligarunde denn einem Oberliga-Wettkampf. Kameras an jeder der acht Scheiben, Übertragungsleinwand, Tribüne, Fankulisse. Perfekt lässt sich die Landung der Pfeile auf den 18 Meter entfernt stehenden Scheiben verfolgen. Die Zuschauer fiebern mit. Sie sind mittendrin im Geschehen. Da, oh nein, der Pfeil bohrt sich unbarmherzig in die magere Sieben statt wie erhofft in die fette Zehn. Zum Haare raufen. Schnell den Blick auf die gegnerische Scheibe richten. Durchatmen. Der Pfeil des unmittelbaren Konkurrenten sorgt gerade für einen „Freifahrtschein“, landet im Nichts und steuert so nicht den kleinsten Punkt fürs Mannschaftskonto bei. Die Gefühlsachterbahn zeigen sichtbar nur die Fans. Die Schützen blenden solcherlei Zwischengeplänkel fokussiert aus. Zumindest wirken sie so, die Jüngeren und auch die Älteren, die Frauen und die Männer. Die acht Mannschaften, die in dieser Hallenrunde in der Oberliga am Start sind, treten bunt gemischt auf, und sie treten vor allem untereinander herzlich vertraut auf. Angenehme Atmosphäre. Der SSV Katzweiler startet verletzungsgeschwächt. „Ein Platz ganz vorne in der Tabelle ist für uns wohl derzeit eher Illusion“, lässt Michael Bußer aus der Coachingzone heraus einen Blick in die Zukunft schweifen. Momentaufnahme! Die acht Mannschaften liegen eng beieinander, die Runde verspricht Spannung. Nur auf einen Heimvorteil kann der SSV Katzweiler definitiv nicht hoffen. „Wir richten keinen der Wettkämpfe aus. Uns fehlt einfach eine geeignete Halle“, erläutert Bußer, dass seine Mannschaft deshalb eine Strafe als Nichtausrichter löhnen muss. Ist Nebensache, was zählt, sind die Punkte. Und die kommen gleich mal gegen den SV Ramsen aufs Konto. Es folgen Niederlagen gegen Mainz und Oppenheim. „Die waren einfach zu gut“, gesteht Schütze Alexander Stein vom SSV Katzweiler der Konkurrenz die Siege zu. Gegen Worms läuft es besser, Katzweiler gewinnt das Match. Es geht gestärkt ins „Derby“ gegen den SV Bruchmühlbach. Ein Thriller mit Pfeil und Bogen nimmt seinen Lauf. Nach vier Sätzen verbucht Katzweiler den Sieg, jedenfalls bis der Lautsprecher der Freude Einhalt gebietet. Zählfehler. Aus dem Sieg wird ein Unentschieden. Ein fünfter Satz muss nachgeschossen werden. Der SV Bruchmühlbach behält die Nerven, Katzweiler flattert und verliert das vermeintlich schon gewonnene Match dann doch. Nun klebt das Pech an den Pfeilen, gegen Landau gibt es eine deutliche Klatsche. So will Katzweiler den Tag nicht beenden, rappelt sich auf und gewinnt (mit viel Glück) gegen Mechtersheim das letzte Tagesmatch. Die Bruchmühlbacher Schützen um Teamleiter Michael Zahm starten ebenfalls erfolgreich, gewinnen das erste Match gegen den SC Waidmannsheil Mainz, geben aber gleich Match zwei gegen den BSC Oppenheim ab. Gegen BSC Worms-Pfeddersheim und den SV Ramsen läuft alles nach Plan, der Matchwinner heißt hier jeweils SV Bruchmühlbach. Katzweiler raubt Kraft, aber keine Punkte. Nun noch der SV Landau, der sich bislang keine allzu große Schwäche erlaubt hat. Hart umkämpft wird jeder Satz. Die Pfeile, sie fliegen, und sie entscheiden gerade mal nicht wirklich was. Bruchmühlbach und Landau schießen auf Augenhöhe, mit 5:5 Sätzen teilen sie sich am Ende das Match mit einem Remis. „Beim Blick auf die Starterliste vor dem Wettkampf dachte ich schon, dass es eine recht spannende Saison wird. Man kennt ja doch die meisten Schützen. Und so sieht auch das Ergebnis nach dem ersten Wettkampf aus. Das Feld ist richtig eng zusammen. Hier ist noch alles möglich“, fasst Michael Zahm vom SV Bruchmühlbach den ersten Wettkampftag zusammen. Sport-Magazin Tabelle 1. SV Landau 2. SV Bruchmühlbach 3. BSC Worms-Pfeddersheim 4. SC Waidmannsheil-Mainz 5. BSC Oppenheim 6. SSV Katzweiler 7. SV Mechtersheim 8. SV Ramsen.