Kaiserslautern Ein letzter „Lautrer Sommerabend“ mit Jens Vollmer & Friends

Sorgten über vier Stunden für Sommergefühle: Jens Vollmer & Friends.
Sorgten über vier Stunden für Sommergefühle: Jens Vollmer & Friends.

Den Tag über hätte es niemand für möglich gehalten, bei den Regenschauern, die über Kaiserslautern zogen. Aber am Donnerstagabend mümmelten sich zahlreiche Musikfreunde in Liegestühlen in den letzten Sonnenstrahlen und lauschten den Cover-Songs von Jens Vollmer & Friends beim letzten Lautrer Sommerabend 2022. Sängerin Sonja Volz, Saxophonist Jens Vollmer, und Pianist Martin Preiser fühlten sich sichtlich wohl auf ihrer Bühne und spielten ganze vier Stunden lang Hits aus den vergangenen 40 Jahren Rock- und Popmusik.

Auf dem Programm standen neben Adele, Pink, Janis Joplin oder Sting auch Soul-Klassiker wie Aretha Franklins „Chain of Fools“, alles reduziert auf Piano, Saxophon und Stimme. Die Musiker spielten die Songs etwas langsamer und damit genau richtig für diesen lauen Sommerabend.

„Wohnzimmerfeeling“ in der Innenstadt

„Ich freue mich, dass wir hier so ein Wohnzimmerfeeling haben“, kommentierte Sängerin Volz die Atmosphäre auf dem Platz beim Riesenbrunnen. Tatsächlich hatten die Musiker etwas Zeit, um sich bei ihren ersten Songs mit Publikum anzufreunden. Zu Beginn des Konzerts waren noch einige der auffälligen blau-roten Liegestühle des Citymanagements der Stadt Kaiserslautern frei. Aber spätestens nach der ersten halben Stunde schmusiger Wohnzimmersongs, strömten immer mehr Menschen auf das kleine Konzert und in die umliegende Außengastronomie zu.

Die Sonne zeigte sich auf dem Platz, als hätten die Musiker das durchwachsene Wetter des Tages einfach weggespielt, und Sängerin Volz brillierte mit Stücken wie „Valerie“ in der Version von Amy Winehouse.

Liegestühle reichen nicht aus

Glücklicherweise behielt der Abend die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre, auch mit mehr Publium. Jens Vollmer zeigte immer wieder, wieso die Combo nach ihm benannt ist, er legte ein Saxophonsolo nach dem anderen hin und ließ es sich nicht entgehen, vor jeder Pause besonders ausgiebig zu spielen.

Vollmer, Volz und Pianist Preiser spielen und singen auch gemeinsam in der Rock-Pop-Soul-Formation Brass Machine, dann allerdings in größerer Runde. Dass die drei Musiker eine erstklassige Vorstellung bieten würden, war im Vorhinein klar. Aber die Atmosphäre, die sich auf dem Platz am Riesenbrunnen einstellte, war so nicht planbar. Allerdings hat es auch Nachteile, wenn weniger Musiker auf der Bühne stehen. „Das ist gar nicht so einfach, in kleiner Besetzung mit Piano und Saxophon“, bemerkte schließlich Sängerin Sonja Volz, nach dem Adele-Hit „Rolling in the Deep“.

Musikalisch keine Abschiedsstimmung

Die musikalische Fülle des Adele-Hits war schwierig auf den gepflasterten Platz am Riesenbrunnen zu bringen, die stadionfüllende Musik passte nicht so richtig zum Wohnzimmerfeeling. Bei dem riesigen Repertoire, das Jens Vollmer & Friends mitbrachten, fielen einzelne Stücke über den Abend verteilt allerdings kaum auf. Das Citymanagement musste weitere Liegestühle anfahren lassen, der kleine Platz am Riesenbrunnen platzte aus allen Nähten. Und mit Hits wie „The Best“ von Tina Turner oder „Don’t Stop Believin““ von Journey unterhielten die Musiker die Anwesenden auch zu dritt.

Alles an diesem Abend wirkte etwas ausgelassener und fröhlicher, als man es erwarten konnte. Es wirkte nicht wie ein Abschied von der Konzertreihe, selbst die Interpretationen melancholischer Herzschmerzsongs, wie „Just Like A Pill“ von der US-Sängerin Pink, versprühten gute Laune. Pianist Martin Preiser begleitete das Stück mit klimpernden Tönen wie in der Kaffeehausmusik des frühen 20. Jahrhunderts, während Volz von Trennung und Abschied sang. Jens Vollmer & friends genossen die letzten Töne und Sonnenstrahlen der „Lauter Sommerabende“ gemeinsam mit ihrem Publikum und beendeten damit die Konzertreihe mit einem würdigen Finale.

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