Kaiserslautern Ein Kracherspiel mit Rasse, Klasse und Roten Karten

«KAISERSLAUTERN.» Ein Kracher am Freitagabend. Sechs Tore, drei Rote Karten, zwei Strafstöße und noch dazu Spannung bis in die sechste Minute der Nachspielzeit. Beim 3:3 (2:1)-Spektakel im Kerwespiel des TuS Hohenecken gegen den SV Rodenbach kamen die zahlreichen Zuschauer voll auf ihre Kosten.

„In dieser Partie wurde wirklich alles geboten“, sah der Hohenecker Trainer Matthias Reh ein Landesliga-Topspiel, das an Rasse und Klasse kaum zu überbieten war. Den besseren Start hatte der Gast aus Rodenbach. Dennis Leist hatte sich bei einer Flanke aus dem Halbfeld in die Spitze geschlichen und verlängerte den Ball unhaltbar über Torhüter Benedikt Fath zum 0:1 ins Netz (5.). Die Innenverteidigung der Gastgeber machte dabei keine gute Figur. In der Folge liefen die Hohenecker die jetzt tief stehenden Rodenbacher an und suchten nach Lücken. Die fanden sie im Rodenbacher Abwehrverband zunächst nur einmal. Über Nico Hammel und Dennie Schmidt kam der Ball zu Marcel Walzer. Der scheiterte aber am gut reagierenden Karsten Köpke (17.). Viel gefährlicher waren die schnell umschaltenden Rodenbacher. So lenkte Torhüter Fath einen Weitschuss Kevin Schehls über die Latte (15.), und Christian Kolender vergab bei Topchancen gleich zweimal (18./25). Danach wurde Rodenbach für seine Fahrlässigkeit im Abschluss bestraft. Dem TuS gelang ein klassischer Doppelschlag. Nico Hammel tankte sich nach Vorlage von Kaan Akten durch. Sein Schuss wurde von einem Rodenbacher Abwehrbein noch weggeschlagen. Die Schiedsrichterassistentin zeigte aber nach einigem Zögern Richtung Mittellinie (28.). Rodenbach hatte sich noch nicht erholt, da schlug Hohenecken erneut zu. Eric Kiefer zog nach innen und überwand Torhüter Köpke mit einem abgefälschten Schuss zum 2:1 (29.). Das Spiel war gedreht, und Rodenbach wusste nicht so recht, warum. Die Gäste mussten vor der Pause noch einen Rückschlag verdauen. Kolender musste mit Verdacht auf eine Bänderverletzung ausgewechselt werden. Nach der Pause zog Hohenecken davon. Eric Kiefer suchte im Zweikampf mit Andreas Gaebler den Kontakt, fiel clever. Dennie Schmidt verwandelte den Strafstoß zum 3:1 (51.). Rodenbach, das gegen die gut verteidigenden Platzherren anrannte, kam durch einen satten Direktschuss von Kevin Schehl zum Anschluss (62.). Das zunehmend hektische und von vielen Unterbrechungen geprägte Spiel spitzte sich gegen Ende regelrecht zu. Rodenbach wurde für seine Beharrlichkeit spät belohnt. Marco Heieck kam nach einem Zweikampf im Strafraum zu Fall. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Dennis Leist verwandelte flach links (90.). In der sechsminütigen Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Es gab drei Rote Karten! Leopold Merz traf mit der letzten Aktion die Latte. Es blieb beim 3:3. „Der Schiri hat das Spiel kaputt gemacht. Es waren beides keine Elfer. Wie wir nach dem 1:3 zurückgekommen sind, macht mich stolz. Die Mannschaft hat eine unglaubliche Moral gezeigt“, lobte SVR-Spielertrainer Andreas Gaebler seine Truppe. „Uns hat man am Anfang die Verunsicherung nach der Niederlage in Meisenheim angemerkt. Dann haben wir unsere Offensivqualitäten gezeigt. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden mit dubiosen Elfern“, sagte TuS-Trainer Matthias Reh. So Spielten Sie TuS Hohenecken: Fath - Tobias Kiefer (63. Lukas Krieg), Kalepky, Schmunk, Donauer (65. Kallenbach) - Eric Kiefer, Schmidt, Akten, Hill - Walzer - Hammel (84. Tok) SV Rodenbach: Köpke - Kiefaber, Hotopp, Gaebler, Meiswinkel (52. De Souza Oliveira) - Leist, Schehl, Heieck, Merz - Kolender (36. Steingass)- Marco Heieck Tore: 0:1 Leist (5.), 1:1 Hammel (28.), 2:1 Eric Kiefer (29.), 3:1 Schmidt (51./Foulelfmeter), 3:2 Schehl (62.), 3:3 Leist (90./Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Fath, Kalepky, Schmidt, Hill, Eric Kiefer, Walzer, Kallenbach - Merz - Rote Karten: Fath (94./grobes Foulspiel), Kallenbach (96./Schiedsrichterbeleidigung) - Kiefaber (90./Tätlichkeit) - Beste Spieler: Eric Kiefer, Schmidt, Schmunk - Gaebler, Leist, De Souza Oliveira - Zuschauer: 340 - Schiedsrichter: Schmidt (Studernheim).