Nachspielzeit Ein Hauch von WM

WM-Feeling kommt im Moment auch auf den Fußballplätzen der Region auf.
WM-Feeling kommt im Moment auch auf den Fußballplätzen der Region auf.

Wie viele Parallelen es in den Spielen in unseren Fußballkreisen derzeit zum Spiel der Deutschen bei der WM gibt, zeigte sich allein an diesem Wochenende gleich mehrfach.

Selbstreflexion beim VfR Kaiserslautern

„Solche Spiele gibt es einfach.“ Als Christopher Lamprecht, der Spielertrainer des VfR Kaiserslautern, das sagte, dachte er an die Fußball-Landesligapartie seiner Mannschaft beim SV Hinterweidenthal und den ersten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan bei der Weltmeisterschaft in Katar. Viele Torchancen, aber am Ende kein Sieg. Darin sah der frühere Bundesligaprofi die Parallele zwischen den beiden Spielen, wobei seine Mannschaft im Gegensatz zum Team von Hansi Flick nicht verlor, sondern 1:1 unentschieden spielte. Aber dieses Remis schmeckte bitter, fast wie eine Niederlage. „Wir haben eine Halbzeit lang mit einem Mann mehr gespielt, dabei mit 1:0 geführt und dann noch den Gegentreffer zum 1:1 kassiert“, beschreibt Lamprecht den aus seiner Sicht betrüblichen Spielverlauf. Dem Ausgleichstreffer ging ein Freistoß der Heimelf voraus. „Da haben wir schlecht verteidigt“, sagt Lamprecht und meint damit auch sich selbst. Von seinen Spielern fordert er „Selbstreflexion“, um aus solchen Fehlern zu lernen. Doch bei aller Selbstkritik des Trainers, die ihn ehrt, sollte man nicht vergessen, dass er es war, der sein Team mit 1:0 in Führung köpfte.

Nullnull des SV Rodenbach

Wenn der Name Kirn fällt, dann denkt man beim Landesligisten SV Rodenbach automatisch an Hartplatz. Wie zuvor schon so oft, hatte der SVR am Sonntag wieder das „Vergnügen“, bei der SG VfR Kirn/SC Kirn-Sulzbach auf hartem Geläuf anzutreten. Das Ergebnis, man trennte sich null zu null, lässt vermuten, dass beide Teams unter dem Einfluss der WM standen, denn dort gab es ja auch schon eine Menge Nullnummern. Doch die Partie sei alles andere als fade gewesen, sagt Peter Degen, der Vorstand des SVR. „Das war kein typisches Nullnull. Beide Mannschaften haben mit Leidenschaft gespielt.“ Was fehlte, waren die Tore. In gewisser Weise passte das Ergebnis zum bisherigen Saisonverlauf der Rodenbacher. „In den meisten Spielen waren wir die bessere Mannschaft, konnten sie aber nicht immer für uns entscheiden.“ Da haben die Rodenbacher etwas mit der deutschen Nationalmannschaft gemeinsam, die ja in ihren ersten beiden WM-Gruppenspielen sieglos blieb. Das soll, ja muss sich gegen Costa Rica ändern. Peter Degen wird am Donnerstag vor dem Fernseher sitzen und dem deutschen Team fest die Daumen drücken, damit es mit dem ersten Sieg und dem Einzug ins Achtelfinale klappt.

WM-Freude beim ASV Waldleiningen

Spanische Momente hatte das Team des ASV Waldleiningen im Spiel gegen die SG Frankenstein/Weidenthal. Nur ein Tor fehlte, und der ASV hätte in dieser B-Klassenpartie wie Spanien bei der WM gegen Costa Rica mit 7:0 gewonnen. Da stimmte bei den Waldleiningern die Effektivität in Sachen Chancenverwertung. Anders lief die Sache wenige Tage später gegen den Tabellenführer SG Hochspeyer. Da musste sich der ASV vor heimischer Kulisse mit 1:3 geschlagen geben. „Wir hatten ähnliche Chancen wie Hochspeyer, haben sie aber nicht genutzt“, sagt ASV-Trainer Alexander Hahn und zeigt sich beeindruckt von der Abschlussstärke der Gäste. Die seien in der ersten Hälfte zweimal vor dem Tor gewesen und hätten zweimal getroffen. Als sie nach dem Seitenwechsel dann auch noch auf 3:0 erhöhten, war die Partie gelaufen, oder wie es Hahn formulierte: „Da war der Zahn gezogen.“ Immerhin gelang dem Heimteam durch Pacifique Muhozas schönen Fernschuss noch das 1:3. Trotz dieser Niederlage hatte Alexander Hahn am Sonntag noch Freude. An der Partie der deutschen Nationalelf gegen Spanien. „Es war ein gutes Spiel“, sagt der Coach und wünscht sich, dass unsere Mannschaft noch lange bei der WM mitmischen möge.

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