Kaiserslautern Drastische Bilder im Doppelpack

Das nächste Kunst(früh)stück mit dem Titel „Tragödie der Menschheit“ am Sonntag, 22. Februar, 11 Uhr gestaltet die Pfalzgalerie mit dem Pfalztheater. Kunsthistorikerin Annette Reich und Pfalztheater-Dramaturgin Andrea Wittstock sprechen in der Ausstellung „Anja Niedringhaus – At War“ miteinander über die Kooperation. Derzeit gibt es noch Plätze.

Beide Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz zeigen insgesamt rund 100 Fotografien von Anja Niedringhaus. Daneben steht im Pfalztheater die Inszenierung der Tragödie „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus in einer eigenen Bühnenfassung auf dem Spielplan (wir berichteten). Karl Kraus, einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts, schrieb sein Stück „Die letzten Tage der Menschheit“ in den Jahren 1915 bis 1922 als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg. Die Darstellung der Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges beruht auf authentischem Quellenmaterial. Authentisch sind auch die Kriegsfotografien der deutschen Fotojournalistin Anja Niedringhaus. Unerschrocken bewegte sie sich mit ihrer Kamera in zahlreichen Kriegsgebieten wie Afghanistan, Libyen, dem Irak, Israel (Gaza) und Bosnien. Am 4. April 2014 wurde sie in Afghanistan von einem Polizisten erschossen. Die komplexe, subtile Bildsprache ihrer Fotografien führt den Wahnsinn eines jeden Krieges drastisch vor Augen. Nach der Führung kann beim Frühstücksbuffet im Foyer das Gesehene und Gehörte diskutiert werden. (red)

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