Fussball Doppeltes Heimspiel für einen FCK-Fan
Es ist angerichtet für die Fußballparty in Mechtersheim. Auch wenn am Mittwoch (19 Uhr) „nur“ die zweite Mannschaft des Zweitligisten im Römerberger Ortsteil zu Gast ist, ist das Spiel für so manchen Zuschauer und Verantwortlichen was Besonderes. Erst recht für Holger Lorfing, den Vorsitzenden des TuS. Er ist FCK-Fan durch und durch, hat seit 36 Jahren eine Dauerkarte fürs Fritz-Walter-Stadion, ist seit fast 25 Jahren FCK-Mitglied, ist mit den Roten Teufeln durch die Hölle gegangen und auf Wolke sieben geschwebt.
Er unterstützt seinen FCK bei praktisch jedem Heimspiel, fünf- bis sechsmal im Jahr auch auswärts, und er ist Präsident des Römerberger FCK-Fanclubs Barbarossa. 80 Mitglieder hatte der schon mal. Inzwischen fahren rund 20 regelmäßig zu den Heimspielen, ein halbes Dutzend Fans besucht auch die Auswärtsspiele. Lorfing war natürlich in Düsseldorf und ist einfach nur froh, dass es jetzt wieder läuft und aufwärts geht bei seinem FCK. Weil er auch schon ganz andere Zeiten erlebt hat, wo „die Leute geheult haben wie die Hunde“. Und er kann gut nachvollziehen, warum jetzt „alle froh sind, dass sie sich endlich wieder freuen dürfen“.
Fast ein Spitzenspiel
Dass die U21 seines FCK jetzt bei seinem TuS zu Gast ist, ist natürlich was Besonderes. Nachdem die kleinen Roten Teufel an die Tabellenspitze geklettert sind und weil Mechtersheim auf dem vierten Platz steht, sei das „beinahe ein Topspiel“, sagt er. Und gibt zu, dass er in der Fanszene nachgefragt hat, ob Unterstützung von den Anhängern der Profis zu erwarten ist. Eine feste Zusage hat er nicht, aber ein bisschen Hoffnung, dass ein paar Fans kommen. Lorfing hat auch den Pressesprecher des FCK, Stefan Roßkopf, gefragt, ob er nicht zum Beinahe-Spitzenspiel kommen mag. Doch der habe heftig abgewunken. „Er hat gesagt, er geht nie wieder bei uns auf den Sportplatz. Schließlich hat er da die bitterste Niederlage erlebt, die er bisher mitgemacht hat“, erzählt Lorfing und erinnert an die 1:2-Niederlage der Profis im Verbandspokal beim Spiel in Mechtersheim.
Der Römerberger freut sich auf das Spiel am Mittwoch, hat einen guten Draht zu FCK-Trainer Peter Tretter und auch zu Andy Clauß, den Torwarttrainer der Profis, der vorher Co-Trainer der zweiten Mannschaft war. Wenn die kleinen Roten Teufel einlaufen, wird das Betzelied gespielt, verspricht er. Und auch die eigene Vereinshymne wird über den Platz schallen.
FCK-Fans als Ordner
Eine Tradition ist auch, wenn der FCK in Mechtersheim spielt, „dass drei, vier vom Fanclub Ordner machen. Sie kriegen dafür freien Eintritt, ne Bratwurst und Bier“, so der Deal.
Dass das Spiel, das ursprünglich am Freitag vor zwei Wochen angesetzt war, damals abgesagt werden musste, tat ihm leid. „Wir hätten gern gespielt“, versichert er und ist da einer Meinung mit FCK-Trainer Peter Tretter, der sich ebenfalls gefreut hatte. Aber der Regen hatte damals den Platz unbespielbar gemacht. Lorfing hofft, dass das Spiel diesmal stattfinden kann. Eine Platzkommission wurde nicht einberufen. „Wenn dann wird vor Ort abgesagt.“ Der Vorsitzende hofft, dass möglichst viele TuS- und FCK-Fans kommen, auch wenn parallel die Fußball-WM läuft. Für wen Lorfings Herz schlägt, ist bei diesem besonderen Spiel trotz aller besonderen Umstände klar: „Selbstverständlich für Meedersche.“