Kanu DM Kanu-Marathon: Liv-Grete Köntopp Vizemeisterin

Freut sich über den Erfolg: Liv-Grete Köntopp.
Freut sich über den Erfolg: Liv-Grete Köntopp.

Liv-Grete Köntopp fährt in Kassel bei den deutschen Kanu-Marathon-Meisterschaften im Jugend-Einer auf den Silberplatz. Platz eins gibt es im Zweier, aber keinen Meistertitel.

Sommerlich warm, windstill, flaches Wasser – Kassel zeigte sich bei den deutschen Kanu-Marathonmeisterschaften von seiner besten Seite. Volle Konzentration auf das Rennen hieß es denn auch bei Liv-Grete Köntopp, Kanusportlerin vom Gelterswoog, die unter der Flagge des WSV Mannheim-Sandhofen fährt. 16 Kilometer waren zu fahren und drei Portagen zu bewältigen: Dabei müssen in dieser dem Kanu-Rennsport verwandten Wettkampfdisziplin die Boote nach dem ersten Fahrtabschnitt schnellstens verlassen und eine Strecke getragen werden. Es gilt dann flink wieder einzusteigen und weiterzufahren. Je schneller man am Steg ist und man vor der Konkurrenz die Portage bewältigen kann, desto geringer ist die Gefahr, dabei in ein Gerangel zu geraten. Weiß natürlich auch Liv-Grete, die in der weiblichen Jugend am Start war und dennoch in ein Gedränge am Steg geriet. Was folgte, war ein Sturz und eine Kenterung beim Wiedereinstieg.

„Aber sie wäre nicht Liv-Grete, hätte sie nicht dieses Malheur weggesteckt. Mit unbändiger Willenskraft fuhr sie sich wieder an die Spitzengruppe heran und belegte letztlich Platz zwei in der DM-Wertung“, kommentierte ihr Trainer Jörn von zur Mühlen das Geschehen bei der Regatta. Tags zuvor schon saß Liv-Grete im Zweier, gemeinsam mit Anna Hofmann aus Lampertheim. Die beiden legten eine absolute Traumfahrt hin, gewannen nach 16 km den Kanu-Marathon, ohne sich nun deutsche Meisterinnen nennen zu dürfen. Der Grund: den Statuten zufolge waren nicht genug deutsche Vereinsboote auf dem Wasser, die teilnehmenden Boote aus Großbritannien, sie zählten nicht. „Das tut der gezeigten Leistung im K2 keinerlei Abbruch“, würdigte Trainer von zur Mühlen die „Quasi-deutsche Meisterschaft“ seiner Kanuschülerin.

Kanu-Weisheit

Für den Trainer gründet der Erfolg, der sich bei der vorausgegangenen ersten Regatta des Jahres in Essen mit einem Silber- und einem Bronzeplatz andeutete, in der kontinuierlichen Arbeit in der kalten Jahreszeit.

„Im Winter werden die Meister gemacht“, hat für Jörn von zur Mühlen die uralte Kanu-Weisheit noch immer Bedeutung. Liv-Grete hatte denn auch seit Oktober in den Krafträumen des Heinrich-Heine-Gymnasiums und des 1. Ski- und Kanu-Clubs Kaiserslautern Eisen gestemmt. „Für diese Möglichkeiten und Unterstützung der Schule und des Vereins sind wir sehr dankbar“, so der Trainer. Die junge Kanutin besuchte auch Trainingslager in Sevilla/Spanien, Sabaudia/Italien, in Leipzig und mehrere am Bundesstützpunkt in Karlsruhe und vor allem ein regelmäßiges Wochenendtraining am Stützpunkt in Mannheim, der sich laut von zur Mühlen mehr und mehr zum Kanu-Zentrum in der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt.

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