Kaiserslautern Digitaler Zwilling: Stadtverwaltung erkundet verschiedene Möglichkeiten

Mit dem Programm lässt sich auch simulieren, wo wie hoch das Wasser bei Überschwemmung durch Starkregen stünde.
Mit dem Programm lässt sich auch simulieren, wo wie hoch das Wasser bei Überschwemmung durch Starkregen stünde.

Seit Anfang des Jahres werden die Fotos und Daten, die im Herbst mit einem Kamerawagen in der Stadt erfasst wurden, von der Verwaltung genutzt. 503 Kilometer Straßen und Wege wurden im vergangenen Oktober mit einem Spezialfahrzeug abgefahren und alle fünf Meter ist eine 360-Grad-Aufnahme gemacht worden. Insgesamt seien so 100.600 Fotos und zwei Terabyte an Daten zusammengekommen, informierte Jan Frühauf den Stadtrat am Montag über das Projekt „City Information Modeling“.

Programm spart viele Wege

Von den Nutzern in der Stadtverwaltung habe er bislang nur positive Rückmeldungen erhalten. Der „digitale Zwilling“ Kaiserslauterns ist rein für Verwaltungszwecke gedacht und Bürgern nicht zugänglich. Die aufgenommenen Gesichter und Kennzeichen wurden automatisch verpixelt. Große Pluspunkte seien Effizienzsteigerung und Zeitersparnis – und damit auch Kosteneinsparungen. Frühauf: „Die Mitarbeiter müssen nicht immer rausfahren, wenn sie sich etwas anschauen wollen.“ Gut 240.000 Euro kostet das Projekt, das bis 2024 läuft und bei dem im kommenden Jahr die Stadt noch einmal komplett mit dem Kamerafahrzeug erfasst wird. Stadtratsmitglied Walfried Weber (CDU) lobte den Mehrwert und regte an, die Einsparungen durch das Programm konkret zu beziffern: „Es wäre toll, die Kosten und die Einsparungen einmal nebeneinander zu stellen.“

„Noch nicht alle Möglichkeiten ersichtlich“

Laut Frühauf haben die Verwaltungsmitarbeiter aktuell Zugriff auf rund 22.000 Verkehrszeichen und 21.500 Straßenmarkierungen, die von dem Programm herausgefiltert wurden, um sie sich virtuell ansehen zu können. Weitere Verwendungsbeispiele seien Hochwassersimulation, Straßenzustandserfassung, Baumkataster oder virtuelle Inspektionen durch die Feuerwehr. Frühauf warb in der Sitzung, dass Verwaltungsmitarbeiter sich melden, um einen Zugang zu der webbasierten Anwendung „Street Smart“ zu bekommen und eigene Vorschläge zu machen, wie sich die nun vorhandenen Daten noch weiter nutzen lassen: „Noch sind längst nicht alle Möglichkeiten ersichtlich“, sagte Frühauf.

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