Kaiserslautern Die Wahrnehmung wird zum Thema

Die nächste Ausgabe der Reihe Kunst(früh)stück findet am Sonntag, 31. August, 11 Uhr, in der Pfalzgalerie statt. Sie steht unter dem Motto „Verfremdete Welten“ und bietet ein Gespräch in der Sonderausstellung zu „Catalina Pabón“ mit Ausstellungskuratorin Annette Reich.

Die Arbeiten der in Bogotá geborenen und in Berlin lebenden Künstlerin üben eine starke Anziehungskraft aus. Ihre seit 2008 entstandenen Bilder bewegen sich zwischen Materialität und Immaterialität, Erscheinung und Auflösung. Es geht nicht um die Frage einer gegenständlichen oder abstrakten Darstellungsweise. Vielmehr setzt sich Pabón durch eine subtile Lichtregie und unterschiedliche Perspektivführungen mit Materie, Form und Raum auseinander. Die Grenze der sinnlich erkennbaren Welt wird überschritten, die Wahrnehmung zum eigentlichen Bildthema erhoben, so die Pressemitteilung. Der Betrachter frage sich: Sehen wir also tatsächlich das, was da ist? Oder sehen wir viel eher Gedachtes, Imaginiertes, Gefühltes, Erinnertes? Landschaft, genauer gesagt: Landschaftsausschnitte wie zum Beispiel Gebirgszüge, Hügelketten, Wälder, Büsche oder Wasser sind Motive, die die Künstlerin als Mittel verwendet, um die eigene Existenz, das eigene Selbst zu befragen und damit auch den eigenen Lebensraum. Neben menschenleeren Außenräumen sind auch verlassene Interieurs dargestellt. In der zwischen 2010 und 2011 entstandenen Serie „ghostskin“ rückt Catalina Pabón zerknitterte Decken ungemachter Doppelbetten ins Zentrum der Wahrnehmung. Die detailreich ausgearbeiteten Faltenwürfe erinnern etwa an Strukturen einer flachen Landschaft, die eine reliefartige Oberfläche bildet. Der Besucher begegnet in der Ausstellung verfremdeten Welten, die zwischen irdischer und kosmischer Präsenz changieren. Nach dem Rundgang lädt ein Frühstücksbuffet im Foyer zum Verweilen und zum Gedankenaustausch ein. (red)

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