75 Jahre Lokalausgabe Die Universität ist seit über 50 Jahren auf Erfolgskurs

Großbaustelle: der Campus 1972. Hier entsteht das sogenannte Verfügungsgebäude.
Großbaustelle: der Campus 1972. Hier entsteht das sogenannte Verfügungsgebäude.

Die Gründung der Universität im Jahr 1970 war ein Meilenstein für die Stadtentwicklung von Kaiserslautern. In nur einem halben Jahrhundert ist ein breit aufgestellter und international angesehener Hochschulstandort entstanden. Los ging es anfangs mit 191 Erstsemestern und vielen, vielen Baustellen.

Rheinland-Pfalz Ende der sechziger Jahre: Es gab eine einzige Universität in Mainz. Die Abiturientenzahlen waren seit 1960 um das Zweieinhalbfache gestiegen. Ein Potenzial, das man im Land halten wollte, um die wirtschaftliche Entwicklung langfristig zu beflügeln. Mit dem Memorandum der Landesregierung Mitte 1969 war es dann beschlossene Sache: Eine Doppeluniversität Trier-Kaiserslautern sollte ihren Betrieb zum Wintersemester 1970/71 aufnehmen. Die enge zeitliche Vorgabe von 15 Monaten: eine Mammut-Aufgabe. Martin Graßnick, Leiter der extra geschaffenen Dienststelle zur Vorbereitung der Universitätsgründung, meisterte diese Herausforderung – auch mit viel Improvisation. Strategisch rückte man Fachrichtungen mit besonders hoher Nachfrage in den Fokus – der Standort Kaiserslautern erhielt den Schwerpunkt Natur- und Ingenieurwissenschaften, Trier die Gesellschaftswissenschaften.

Großbaustelle auf 35 Hektar

Die Pädagogische Hochschule in der Pfaffenbergstraße wurde aufgegeben, das Gebäude wurde zu Bau 1 der neuen Universität. Das Gelände des heutigen Campus entwickelte sich zur Großbaustelle auf rund 35 Hektar. In mehreren Bauphasen entstanden bis 1979 das Aufbau- und Verfügungszentrum (AVZ), die Gebäude für die Mathematik, Physik und Maschinenwesen, die Energiezentrale und die zentrale Mensa. Im Wintersemester 1970/71 ging die Keimzelle der Universität mit 191 Studierenden an den Start, mit den Fachbereichen Mathematik, Physik und Technologie. Ein Jahrzehnt später hatten sich bereits knapp 4000 Studierende eingeschrieben. Bis 1980 entstanden die Fachbereiche Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Maschinenwesen, Architektur/Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Im Februar 1975 beförderte das sogenannte Trennungsgesetz Trier und Kaiserslautern zu zwei eigenständigen Universitätsstandorten. Helmut Ehrhardt als erster Universitätspräsident sah damals in diesem Schritt positive Konsequenzen für die Universität weit über den heimischen Raum hinaus. Zum zehnjährigen Bestehen zog Ehrhardt folgendermaßen Bilanz: Die Universität „hat einen Ausbau- und Anerkennungsgrad erreicht, den 1970 niemand auch nur erträumt hätte“. Für die 1980er Jahre hatte der Landtag einen weiteren Ausbau der jungen Universität genehmigt. Das betraf sowohl die bisherigen Kernfächer als auch die Brückenfächer, die diese untereinander vernetzen sollten. Der Bau-Boom setzte sich fort: Der hochkomplexe Chemiebau entstand, die Universitätsbibliothek, das regionale Rechenzentrum, der Fachbereich Informatik, das Materialprüfamt. Die hochschuleigene Sport- und Freizeitanlage, die Hallen für den Maschinenbau, Hörsäle, Seminar- und Laborräume und Forschungslabors wurden gebaut. Zwei Drittmittelgebäude für Forschungsprojekte – Gebäude 56 und 57 – wurden errichtet, zusammen mit der Rotunde. Das ESA Studierendenwohnheim – abgekürzt für Energiesparende Architektur – entstand als Selbstbauprojekt. Über 120 Studierende und Mitarbeiter bauten das innovative Gebäude, das im Volksmund als „Gewächshaus“ bekannt ist.

Somit standen gegen Ende der 1980er Jahre auf einer Fläche von 40 Hektar mehr als 40 Gebäude mit einer Gesamtfläche von 150.000 Quadratmetern. Die schlechter werdenden finanziellen Rahmenbedingungen setzten die Universität jedoch deutlich unter Druck: Während die Studierendenzahlen stiegen – 1989 waren bereits über 9000 eingeschrieben –, wurde die Haushaltslage immer prekärer. Die Unileitung forderte vom Land eine ausreichende Grundausstattung und konsequente weitere Investitionen. Dieter Maaß wurde 1981 zum Präsidenten gewählt, 1987 folgte auf ihn Klaus Landfried.

Die Überlastung in der Lehre war mittlerweile enorm – so ergriff man öffentlichkeitswirksame Maßnahmen wie einen Protestmarsch in Mainz oder die Verlegung einer Mathematikvorlesung ins Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg – bis zu 4000 Studierende saßen dort auf den Rängen. Der strategische Schwerpunkt verlagerte sich zusehends auf die Forschung. Drei Sonderforschungsbereiche in den Fachbereichen Physik und Informatik wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingeworben. Materialwissenschaften, Biotechnologie, Mikroelektronik und Informationstechnik wie auch Umweltschutz und Energietechnik entwickelten sich zu weiteren Forschungsschwerpunkten. Die Drittmitteleinnahmen stiegen von gut acht auf fast 28 Millionen DM. Zudem entwickelte sich der Transfer von Technologie zu einem starken Trend. Im Umfeld der Universität siedelten sich weitere Forschungsinstitute an wie das Deutsche Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) oder das Institut für Verbundwerkstoffe (IVW). Der überalterte wissenschaftliche Gerätepark wurde 1989 mithilfe des Strukturhilfefonds weitgehend modernisiert.

Institute angesiedelt

In den 1990er Jahren bezeugten die neu entstehenden Institute den Erfolg der Universität: das Institut für Technologie und Arbeit, das Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) sowie das Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) – , welches später das erste Fraunhofer-Institut in Rheinland-Pfalz wurde. Auf dem Campus wurde das Institut für Verbundwerkstoffe 1991 und das Institut für Biotechnologie und Wirkstoffforschung 1998 eröffnet. Der Bau-Boom der Universität setzte sich mit prägenden Konzeptionen fort, die städtebauliche Akzente setzten. Gebäude 42 mit dem Auditorium Maximum, den Fachbereichen Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen, wurde zum Blickfang mit seiner wellenförmigen Dachkonstruktion, dem Glasdach und den Rundbauten für die Hörsäle. Die Regenwassernutzungsanlage des Hörsaalgebäudes ging als Pilotprojekt in Betrieb. Der neu errichtete runde Verwaltungsturm war mit seinen zwölf Stockwerken selbst von der Autobahn zu sehen und galt bald als Campuswahrzeichen.

Eine neue technische Betriebszentrale versorgte jetzt die gesamte Universität: Strom, Wasser, Gas wie auch Wärme, Kälte und Druckluft gehörten dazu. Eine neue Fernsprechanlage ließ bis zu 3000 Teilnehmer gleichzeitig telefonieren. Spezialgebäude wie das Gewächshaus der Biologie, die Laborhalle der Bauingenieure und das Zwischenlager für Sondermüll der Chemie entstanden. Die Grundausstattung war jedoch weiterhin dürftig und blieb ein Dauerthema. Das Haushaltsvolumen stieg bis auf über 200 Millionen DM an, davon waren fast 52 Millionen eingeworbene Drittmittel. Die Einrichtung von Graduiertenkollegs und Forschungszentren in mehreren Fachbereichen waren sichtbarer Ausdruck von Erfolg. Die Studierendenzahlen sprengten zwar 1991 zum ersten Mal die 10.000er Marke, sanken aber bis zum Jahr 2000 auf fast 8000 Einschreibungen. Der Transfer von Technologie und die Vernetzung in die Region wurde zunehmend verstärkt, das Lehrangebot ausgebaut, die Internationalisierung von Studiengängen vorangetrieben, um dem Rückgang der Einschreibungen zu begegnen. Erstmalig in Deutschland wurde 1997 ein Früheinstieg ins Physikstudium als Fernstudium angeboten. Mit kreativen Infoveranstaltungen für Schüler und Schülerinnen versuchte man, die Attraktivität der Universität zu steigern. Einen sehr erfolgreichen Start legte das Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung hin – mit den Berufstätigen wurde eine neue Zielgruppe erschlossen.

Im Jahr 1997 wurde Klaus Landfried nach zehn Jahren im Amt zum Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz berufen. Für seine Verdienste in der deutschen Hochschulpolitik wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In Kaiserslautern folgte ihm Günter Warnecke ins Präsidentenamt. Gleichzeitig ging Kanzler Hermann Fahse in den Ruhestand – auf ihn folgte Stefan Lorenz, der das Amt bis heute ausübt.

2003 den Namen geändert

Ab dem Jahr 2000 stellten sich für die Universität ganz neue Herausforderungen. Mit der 1997 beschlossenen Bologna-Reform mussten die Diplom- und Magisterstudiengänge auf das Bachelor- und Mastersystem umgestellt werden. 2003 änderte man den Namen der Universität. Die neue Bezeichnung Technische Universität Kaiserslautern (TU) sollte das naturwissenschaftlich-technische Profil als Alleinstellungsmerkmal in Rheinland-Pfalz stärker nach außen spiegeln. Die Struktur- und Entwicklungskommission des Senats der TU konzipierte neue Forschungsschwerpunkte: Das Spektrum reichte von innovativen Alltagstechnologien über innovativen Leichtbau, Materialeigenschaften auf kleinstem Maßstab, Prozessoptimierung, optischen Technologien bis zu innovativer Gewinnung von Naturstoffen.

Das Landesforschungszentrum Optik und Materialwissenschaften und das Zentrum für Nutzfahrzeuge entstanden. 2003 wurde das heutige NanoStructuringCenter (NSC) gegründet. Auf nationaler Ebene war die TU in verschiedene überregionale Kooperationen und Sonderforschungsbereiche (SFB) eingebunden, die von Bundesministerien, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder der Europäischen Union (EU) gefördert wurden. Mit der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz sollte die Vernetzung von den Natur- mit den Ingenieurwissenschaften wie auch Sozial- und Wirtschaftswissenschaften vorangetrieben werden. Wie erfolgreich eine solche Schärfung des Forschungsprofils war, zeigte sich in den steigenden Zahlen der eingeworbenen Drittmittel. 2009 waren es bereits 35,4 Millionen Euro.

Die Zahl der Einschreibungen nahm deutlich zu, eine Folge der doppelten Abiturjahrgänge. Am Ende des Jahrzehnts waren über 12.000 Studierende eingeschrieben, bei den Fernstudiengängen waren es über 3000. Auch die Nachfrage aus dem Ausland stieg an auf über 1600 Einschreibungen. Für ihre Belange wurde 2004 die International School for Graduate Studies (ISGS) eingerichtet.

Im Jahr 2002 wurde Helmut Schmidt zum Präsidenten der TU gewählt. Schmidt führte das Amt über drei Wahlperioden aus bis zum Juni 2020 – eine Ausnahmeerscheinung. Spitzenforschung in Deutschland hatte sich die Bundesregierung auf ihre Fahnen geschrieben – vielen Universitäten drohten dagegen einschneidende Sparmaßnahmen. Dagegen ging auch die TU auf die Straße, mit einem Protestzug unter Führung von Präsident Schmidt zur Landeshochschulpräsidentenkonferenz in Kaiserslautern. Ab 2007 sollte der neue Hochschulpakt zwischen Bund und Ländern die steigenden Kosten abfedern. Die Höhe der geplanten Fördermittel konnte den finanziellen Bedarf allerdings nicht decken. Unverhofft verschaffte 2009 das Konjunkturpaket II des Bundes finanzielle Erleichterung: Mit 12 Millionen Euro konnten neue Professorenstellen geschaffen und Umbauten auf den Weg gebracht werden.

Gründungsbüro am Start

Neben der Gründung neuer Forschungsschwerpunkte wurde die TU in diesem Jahrzehnt Partner in neuen Kooperationen: Als Gründungsmitglied hob die TU die Science Alliance mit aus der Taufe, heute als Science and Innovation Alliance Kaiserslautern (SIAK) bekannt, um Wissenschaft und Wirtschaft in der Region besser zu vernetzen. Als strategischer Partner stieg die TU 2008 in die Universität der Großregion ein, einem Netzwerk, an dem sich neben Deutschland auch Frankreich, Belgien und Luxemburg beteiligen.

Gemeinsam mit der Hochschule Kaiserslautern brachte die TU im Jahr 2009 das Gründerbüro an den Start, um die Umsetzung von Forschung in die Anwendung zu fördern.

Bei nationalen Hochschulvergleichen, sogenannten Rankings, wie auch bei Wettbewerben konnte die TU mit hoher Qualität in verschiedenen Fachbereichen und Studiengängen Spitzenplätze belegen. Die Digitalisierung hielt Einzug in Verwaltung und Kommunikation. 2002 wurde das campuseigene Kommunikations- und Informations-System (KIS) eingeführt. Mit diesem Online-Vorlesungsverzeichnis können sich Studierende seitdem ihren Stundenplan zusammenstellen, Hörsäle können dezentral verwaltet werden.

Fast 15.000 Studierende

Im fünften Jahrzehnt ihres Bestehens setzte sich der Aufschwung an der TU fort. 107 Studiengänge zogen weiter steigende Studierendenzahlen nach sich – 2020 war die Marke von 15.000 fast erreicht. Auch aus dem Ausland stieg die Nachfrage nach einem Studienplatz an der TU weiterhin an. Mit über 3000 Studierenden stellen ausländische Studierende heute etwa 20 Prozent aller Einschreibungen. Mehr und mehr Fördergelder konnten eingeworben werden. Waren es 2010 schon 42 Millionen Euro, so stieg diese Summe auf über 70 Millionen Euro gegen Ende des Jahrzehnts.

Sechs Sonderforschungsbereiche wurden in dieser Zeit eingerichtet, alle von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in mehrfacher Millionenhöhe pro Jahr gefördert. Angesiedelt in den Fachbereichen Biologie, Chemie, Maschinenbau, Mathematik und Physik, liegt die Leitung bei fünf von ihnen in Händen von Professoren der TU. Ebenfalls fünf der SFBs sind als überregionale Kooperationen mit anderen Universitäten angelegt.

Die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz wurde mehrfach verlängert und läuft aktuell bis 2023. Mit jährlich 5,4 Millionen Euro werden dabei zehn koordinierte Forschungsvorhaben an der TU unterstützt. Bei Wettbewerben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung konnte die TU bei Softwareinnovationen für das digitale Unternehmen sowie bei Medienbildung in der Lehrerbildung punkten. Zusammen mit der Hochschule und dem Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) war die Offene Digitalisierungsallianz für die Pfalz erfolgreich. Das neue interdisziplinäre Forschungszentrum für Lipidforschung wird von der Carl-Zeiss-Stiftung (CZS) unterstützt. 13 Arbeitsgruppen aus Biologie, Chemie und Physik sind dort angesiedelt.

Mit dem Felix-Klein-Zentrum für Mathematik entstand 2011 auf dem Campus eine Forschungseinrichtung zur Nachwuchsförderung und Weiterbildung, bei der die Kooperation mit der TU programmiert war. 2013 siedelte sich das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme unmittelbar am Campus an, ein Ritterschlag für den Forschungsstandort. Die Fachbereiche Informatik und Mathematik gründeten gemeinsam mit den beiden Fraunhofer Instituten ITWM und IESE im Jahr 2010 das Innovationszentrum für Applied System Modeling, 2016 dann das Leistungszentrum Simulations- und Software-basierte Innovation.

Dass wissenschaftliche Forschung auf international höchstem Niveau an der TU geleistet wurde, konnte man an zahlreichen hochrangigen Preisen ablesen. Sieben Förderpreise des Europäischen Forschungsrates im Umfang von mehreren Millionen Euro gingen an die Fachbereiche Chemie, Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Physik.

Die immer größer werdenden Mengen an wissenschaftlichen Daten und der steigende Rechenbedarf führten zu einem Ausbau von Rechnerleistung mittels einer Allianz zwischen den Universitäten Mainz und Kaiserslautern im Jahr 2010. Zwei Supercomputer – gekoppelt per Glasfaserkabel – wurden im Jahr 2018 in Betrieb genommen, die damals zu den 100 schnellsten der Welt zählten.

Beliebteste Fernhochschule

Im Jahr 2015 erhielt die TU als fünfte Technische Universität Deutschlands das offizielle Siegel des Akkreditierungsrates. Dadurch wurde sie ermächtigt, mit einem eigenen Qualitätsmanagement das Niveau in Studium und Lehre sicherzustellen und auch neue Studiengänge selbst zu akkreditieren. In etlichen nationalen und internationalen Rankings belegten Studiengänge der TU Spitzenplätze. Als erste Universität in Rheinland-Pfalz und als eine von wenigen bundesweit hob die TU im Jahr 2018 das Orientierungsstudium TUKzero aus der Taufe. Damit können Abiturienten verschiedene Studiengänge kennenlernen. Das TU-Fernstudienzentrum Distance and Independent Studies Center (DISC) wurde im selben Jahr zur beliebtesten Fernhochschule Deutschlands gewählt.

Die Gesundheit von Studierenden und Mitarbeitern steht im Fokus von Campus-Plus, einer Einrichtung des Hochschulsports, die 2014 in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse entstand und 2015 als Betriebliches Gesundheitsmanagement erweitert wurde.

Zuletzt entstanden zwei neue Forschungsgebäude auf dem Campus. Im Laboratory für Advanced Spin Engineering (LASE) werden auf über 3300 Quadratmetern Nutzfläche rund 100 Wissenschaftler aus den Fachbereichen Chemie, Ingenieurwissenschaften und Physik mit modernsten Geräten Fragestellungen um Spin-Phänomene untersuchen. Direkt neben LASE entsteht das Laboratory for Ultra-Precision and Micro Engineering (LPME), das 2023 in Betrieb gehen soll. Hier werden Forscherteams aus den Fachbereichen Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Informatik und Physik interdisziplinäre Projekte um die Themen Reibung, Verschleiß und Schmierung auf der Mikro-Ebene bearbeiten. Labors und Büros für 85 Arbeitsplätze entstehen. Bund und Land fördern beide Laborgebäude mit 92 Millionen Euro.

Der Fachbereich Bauingenieurwesen erhielt ein Großgerät im Wert von acht Millionen Euro, das in seiner Art weltweit einzigartig ist. Der Computertomograf ermöglicht eine zerstörungsfreie Untersuchung feinster Strukturen von Bauteilen. Die Fachbereiche Informatik, Maschinenbau und Mathematik werden dort ebenfalls eigene Fragestellungen bearbeiten.

Hoher Sanierungsbedarf

Im Gegensatz zu diesen hochmodernen Forschungsgebäuden steht der hohe Sanierungsbedarf vieler Einrichtungen auf dem Campus. Undichte Dächer, Schimmel, mangelnde Dämmung oder marode Aufzüge sind nur wenige von zahlreichen baulichen Mängeln, die die Forschungsarbeit vielfach erschweren. Insgesamt hat die TU mit Helmut Schmidt als Präsident und Stefan Lorenz als Kanzler über einen Zeitraum von 18 Jahren eine enorme Kontinuität in der Leitung erlebt, von der sie sehr profitieren konnte. Der deutsche Hochschulverband zeichnete Schmidt im Jahr 2015 als Präsident des Jahres aus. Seit Juli 2020 steht Arnd Poetzsch-Heffter an der Spitze der TU. Unzählige engagierte Wissenschaftler, Mitarbeiter und Studierende haben die Erfolgsgeschichte der TU in den vergangenen Jahren mitgeschrieben.

Die TU Kaiserslautern fusionierte am 1. Januar mit der Universität Landau zur Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau.

Das ging schnell: Die ersten drei Gebäude der Universität wurden in Fertigbauweise errichtet.
Das ging schnell: Die ersten drei Gebäude der Universität wurden in Fertigbauweise errichtet.
Wahrzeichen der TU: der Verwaltungsturm.
Wahrzeichen der TU: der Verwaltungsturm.
In Gebäude 42 ist das Audimax untergebracht.
In Gebäude 42 ist das Audimax untergebracht.
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