Kaiserslautern Die Trainerinnen der Femlounge motivieren online

Motivieren Sportler online: Stephanie Wagner und Daniela Erlenbach (rechts) vom Fitnessstudio Femlounge in Otterberg.
Motivieren Sportler online: Stephanie Wagner und Daniela Erlenbach (rechts) vom Fitnessstudio Femlounge in Otterberg.

Sporthelden der Coronakrise: Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist dicht. Seit Monaten. Körper geraten aus den Fugen, fit war gestern. Nicht überall! Die Femlounge in Otterberg stemmt sich gegen Tristesse und Schlappheit. Ein Kraftakt, der vorzüglich gelingt. Sagen fitte Frauen.

Nichts geht mehr, heißt es landauf, landab in allen Fitnessstudios. Eine Tragödie für all jene, die gerne ihren Körper formen oder sich einfach nur in der Gemeinschaft in Kursen fit halten wollen. Ein Drama aber auch für die Betreiber der Studios. Auf lange Sicht keine Angebote, keine offenen Türen, das machen viele Mitglieder nicht mit. Der Geldfluss stagniert. Zurück bleiben Unternehmen, denen ziemlich bald das Wasser bis zum Hals steht.

Stephanie Wagner geht es mit ihrer Femlounge in Otterberg da nicht anders. Das Studio muss zubleiben und Punkt. Die Dinge einfach laufen lassen, ausharren und warten, was kommt, nicht ihr Ding. Dazu sind ihr die Mitglieder und deren Wohlbefinden zu wichtig.

Der Weg Richtung Depression

„Ich lebe das“, sagt sie und will nicht akzeptieren, dass ihre Kunden nun vor verschlossener Tür stehen und zum Elend der ganzen Krise noch nicht mal ein bisschen Fitness für sich selbst machen dürfen. „Die ganzen Umstände der Pandemie sind doch für die allermeisten allein schon schwer zu ertragen, nun soll auch noch der Spaß im Fitnesskurs wegfallen? Da ist die Depression tatsächlich nicht mehr weit“, weiß Wagner aus ungezählten Gesprächen, die sie in all der Zeit mit ihren Kunden führen konnte.

Ihre Mitglieder in der Depression? So weit wollte sie es nicht kommen lassen. Gleich im ersten Lockdown, der sich ja bekanntlich nun schon vor über einem Jahr auf das Land niedergelegt hat, geht sie mit ihrem Team aus Fitness-, Gesundheits- und Rehasport-Trainerinnen das Experiment „Online-Training“ an.

Zum ersten Mal online

„Ich musste mich richtig reinarbeiten“, blickt Stephanie Wagner auf das Angebot der ersten Onlinekurse zurück. Mittlerweile sei sie „digital voll dabei“, muss sie doch lachen und nimmt das, was sie in der Coronakrise dazugelernt hat, als das an, was es ist, etwas Positives. „Das hätte ich ohne Corona nie so gelernt.“

Neben und mit der digitalen Aufrüstung, den vielen gehaltenen Onlinekursen, dem so erfolgten Austausch in den Ernährungsgruppen und dem auf den Weg gebrachten eigenen YouTube-Kanal hat sich obendrein noch eine deutlich engere Bindung zu ihren Kunden entwickelt. Sagt Stephanie Wagner.

Begeisterte Kunden

Muss was dran sein. Es waren schließlich ihre Kunden, die dem Aufruf der RHEINPFALZ folgten und die Femlounge in Otterberg als Sporthelden bewarben.

Da wird von der großartigen Motivation dranzubleiben geschwärmt, vom Plausch mit den Trainerinnen und den anderen Kunden, der wenigstens ein wenig an Zeiten erinnert, als soziale Kontakte noch erlaubt waren. Begeistert wird sich über das Online-Coaching geäußert, dass sich hier sehr viel Mühe gemacht wird und dass sogar interessierte Nichtmitglieder einfach mit von der Partie sein dürfen. Die laufenden Online-Fitnesskurse, das Figurprogramm, die Motivationskurse zur Krise oder auch die einsehbaren Rezepte mit „tollen, schmackhaften Gerichten, die auch noch wunderbar ausgewogen sind“, scheinen ganz offensichtlich Balsam für die Seelen in Zeiten wie diesen zu sein. „Sie motivieren uns mit einem Lachen Tag für Tag online zum Sport. Das finde ich super. Im Studio Femlounge sind wahre Sporthelden!“, heißt es in einem weiteren Schreiben.

Von alledem hat Stephanie Wagner, die seit gut 30 Jahren als Fitnesstrainerin aktiv ist, zunächst nichts gewusst. „Dass unsere Arbeit so gut ankommt und dass die Kunden es so sehen, das hat mir ganz viel Pipi in die Augen getrieben“, ist Wagner noch immer gerührt, was da für sie und ihr Team zurückkommt.

Frauen in Bewegung

Ist natürlich ein Antrieb, nun erst recht weiterzumachen. Gerne, solange möglich, wieder draußen auf dem Gelände des SV Otterberg, aber am allerliebsten wieder drinnen im eigenen Studio in Otterberg. Oder, wenn es denn sein muss, auch weiter mit den aufwendigen Videodrehs oder der täglichen Übung, die von ihr aus über WhatsApp rausgeht.

„Uns ist es wichtig, dass die Menschen etwas machen, in Bewegung bleiben“, erklärt sie, warum neben ihren Mitgliedern auch Nichtmitglieder online dabei sein dürfen. Sie jedenfalls will für die Frauen in Bewegung bleiben, auch wenn sie in der Pandemie viele Kunden verloren hat und ihr Studio noch längst nicht über den Berg ist. „Da werde ich noch die nächsten fünf Jahre dran zu knabbern haben“, wischt Wagner ihre eigenen Sorgen weg und überlegt schon die nächste Tagesübung, damit auch alle schön in Bewegung bleiben.

Hier der Link zum Video

An dieser Stelle finden Sie ein Video via YouTube.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Und hier mehr über den Ablauf der Wahl zum Sporthelden der Coronakrise.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x