Kaiserslautern Die Töne wieder in die richtige Bahn gelenkt

Früh übt sich: Harald Kronibus und Luca am Akkordeon.
Früh übt sich: Harald Kronibus und Luca am Akkordeon.

Am Samstag strömte Musik aus jeder Ecke durch die Flure des Alten Stadthauses auf dem Martinsplatz. Grund dafür war der Tag der offenen Tür der Emmerich-Smola-Musikschule. Zwischen 10 und 15 Uhr dudelte, fiedelte und klimperte es auf drei Etagen und die Pforten standen sperrangelweit offen für kleine und große Besucher, die ihr musikalisches Können bei zahlreichen Mitmach-Aktionen testen konnten.

10 Uhr morgens und die Treppen der Musikschule knatterten schon am laufenden Band dank der rauf- und runter hastenden Besucher. Schließlich gab es viel zu sehen, noch mehr zu hören und noch viel mehr auszuprobieren. Vor den Unterrichtsräumen bildeten sich Menschentrauben, die neugierig hinein blickten und lauschten. Die ganz kleinen Besucher wurden nach vorne geschoben, um auch ja den bestmöglichen Blick auf die Musiker im Inneren zu erhaschen. In Raum 13 gab der Lautrer Gitarrist Martin Haberer seinen vier jungen Schülern Zupfunterricht, während aus Raum 15 das schöne Geflöte des Blockflötenensembles sich unter die eleganten Violinen und Violoncellos aus Raum 14 mischte. Der britische Cellist Richard Percifull führte seine Jünglinge in dem berühmten „Canon in D“ von Johann Pachelbel an – ein beliebter Klassiker bei Hochzeiten. „Ist das schön, Miriam?“, fragte ein Vater. „Ja“, strahlte die kleine Tochter freudig – vielleicht in ein paar Jahren selbst ein Mitglied im schuleigenen Streichensemble. Auf dem Weg in die oberen Stockwerke ertönten „Ich will Essen“-Rufe von der ersten Etage. Perfekt, denn in Raum 16 lockten Kaffee und Kuchen zu einer kurzen Verschnaufpause. Mit Kuchen übers Gesicht verschmiert flitzten die Kleinen weiter von Raum zu Raum – die Eltern immer im Schlepptau. Der Trompetenkreis in Raum 25 ließ die Musik aus dem Disney-Musical „Tarzan“ erklingen. Hin und wieder schlitterten einige Töne ab. Dann half Chef-Trompeter Otto Fuchs dabei, die Töne wieder in die richtige Bahn zu lenken. Am liebsten wollten die kleinen Besucher aber selbst mal ran. In Raum 26 wagte sich eine kleine zierliche Dame an das mächtige Saxophon von Helmut Engelhardt. „Das ist ein sehr schweres Instrument für Erwachsene. Am besten fängst du erstmal mit der Blockflöte an“, lautete die Empfehlung des Experten. Engelhardt hat im Alter von sechs Jahren selbst mit der Blockflöte angefangen. „Ein großartiges Instrument, auch wenn es heute durch die Medien einen schlechten Ruf hat.“ Wem dafür die Puste nicht ausreichte, probierte sich am Klavier unter der Anleitung von Anna Janocha aus. Oder am facettenreichen Akkordeon in Raum 4 mit Harald Kronibus. Plötzlich wedelte eine Gruppe Kinder mit bunten Fragebögen in der Hand vor dem Raum – eine kleine Geburtstagsgesellschaft, bei der es galt, so viele Fragen wie möglich rund um das Thema Musik und Instrumente zu beantworten. Zum Beispiel: „Wie viele Bässe haben die kleinen Akkordeons? Und welche davon haben eine Delle?“ Kronibus klärte die Kleinen auf. Ab 14 Uhr ging es an die offenen Proben. Das Saxophonensemble Lazy Tongues stellte sich vor. Im großen Konzertraum Nummer 27 durften die ganz Kleinen ihr Können bei der Zwergen- und Kükenmusik-Truppe präsentieren. Und von 13 bis 15 Uhr schwangen die Tänzer der hauseigenen Ballettabteilung die Beine so hoch sie konnten. Bevor es heimwärts ging, machten einige nach so vielen positiven Eindrücken einen Stopp im Sekretariat, um ihre Sprösslinge für den Unterricht ihrer Wahl anzumelden.

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