Kaiserslautern Die Spezialisten im IG Nord

Rund 30 Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr pro Jahr im IG Nord, berichtet Sascha Jendro.
Rund 30 Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr pro Jahr im IG Nord, berichtet Sascha Jendro.

Die Freiwillige Feuerwehr im IG Nord ist etwas Besonderes. Die 14 Einsatzkräfte, die dort im Ernstfall ausrücken, arbeiten alle in Firmen vor Ort. Für die Feuerwehr Kaiserslautern hat das mehrere Vorteile: Die Wehr ist schnell einsatzbereit und die Freiwilligen Feuerwehrleute kennen sich zudem in den Betrieben des Industriegebietes aus.

Die Freiwillige Feuerwehr im IG Nord ist seit rund fünf Jahren aktiv, wie Zugführer Sascha Jendro berichtet. Notwendig wurde sie, da die Feuerwehr Kaiserslautern wegen des hohen Verkehrsaufkommens tagsüber die gesetzlich vorgeschriebenen Einsatzzeiten nicht einhalten konnte, berichtet Michael Ufer, der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Kaiserslautern. Da es im IG Nord keine Anwohner gibt, sei die Idee entstanden, eine Freiwillige Wehr aus Mitarbeitern der dort ansässigen Firmen zu gestalten. „Da haben wir großes Glück gehabt“, berichtet Ufer. Denn: Alle 14 Einsatzkräfte, die derzeit im IG Nord aktiv sind, waren bereits als freiwillige Feuerwehrleute in anderen Wehren engagiert. Die Wehr musste daher nicht bei Null anfangen, sondern konnte mit ausgebildeten Freiwilligen starten. „Sonst hätten wir das gar nicht so schnell geschafft“, betont Ufer. Die Erfahrungen, die die Wehrleute aus ihren Heimatwehren mitbringen, in denen sie nach wie vor in ihrer Freizeit aktiv sind, seien von großem Vorteil, berichtet Jendro. Er selbst engagiert sich in der Freiwilligen Feuerwehr in Weilerbach. Die Vorteile der Einheit im IG Nord seien immens, schildert Ufer: Zum einen sei im Ernstfall schnell Hilfe vor Ort – die Feuerwehr hat im IG Nord eine Halle angemietet, in der drei Einsatzfahrzeuge ausrückbereit stehen. Zum anderen kennen sich die Freiwilligen auf dem Gelände und in den Firmen des Industriegebiets aus – ein Wissen, das im Ernstfall viel helfe, bestätigt Jendro. Es fänden regelmäßig Begehungen der Firmen statt. Trainiert werde alle drei Wochen jeweils drei Stunden lang. Dieser Rhythmus habe sich für die Schichtarbeiter bewährt, die so an den Übungseinheiten teilnehmen können. In den jeweiligen Betrieben gelten die Übungs- und Einsatzzeiten als Arbeitszeiten, schildert Jendro. Rund 30 Einsätze haben sie pro Jahr, die Tendenz sei leicht steigend. Das IG Nord stellt besondere Ansprüche an die Wehrleute, denn in etlichen ansässigen Betrieben werde mit leicht entzündlichen Stoffen gearbeitet, berichtet Ufer. Hinzu kommt das Gefahrstoffzentrum Kaiserslautern, das ebenfalls im IG Nord ansässig ist. „Wir würden gerne aus jedem Betrieb einen Mitarbeiter für die Freiwillige Wehr gewinnen“, erzählt Ufer. Das habe man allerdings noch nicht geschafft. Den Hauptteil der Aktiven stellt die Firma Fuchs Lubritech, weiter engagieren sich Mitarbeiter der Firmen Pfaff, Gewe Reifengroßhandel, G&M Systemtechnik und Kerker Druck. „Wir haben noch Spinde frei und könnten noch ganz schnell welche kaufen“, sagt Ufer mit Blick auf neue Freiwillige, die ihren Dienst im IG Nord aufnehmen wollen. Die Freiwillige Feuerwehr des IG Nord ist für den Erstangriff an den Wochentagen zuständig. Tritt ein Notfall am Wochenende oder in der Nacht auf, rücken die benachbarten Wehren aus Rodenbach, Weilerbach und Kaiserslautern an, berichtet Ufer. Das IG Nord liege im Zuständigkeitsbereich aller drei Orte, man habe sich allerdings darauf geeinigt, das Gebiet immer gemeinsam anzufahren. Das funktioniere sehr gut, zumal nachts oder am Wochenende die Straßen freier seien und die Freiwilligen aus den Wehren der anderen Ortsteile besser erreichbar seien als tagsüber unter der Woche. Derzeit findet der Unterricht in einem beheizbaren Zelt in der gemieteten Halle im IG Nord statt. Das sei allerdings eine provisorische Lösung, so Ufer. Für das kommende Jahr sei der Bau einer eigenen Feuerwache als festem Standort für die Wehr im IG Nord geplant.

x