Kaiserslautern Die Originalmütze liegt noch da

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Hinter dieses Gittertor in der Alleestraße 14 hätte mancher Passant schon lange gerne einmal geblickt. Der Lauterer Adventskalender im Unionsviertel bot dazu gestern erstmals eine Gelegenheit und damit die Möglichkeit, das Anwesen und damit die Werkstatt des bekannten Kaiserslauterer Steinbildhauers Richard Menges zu besichtigen.

Bis zu seinem Tod im November 1998 hat Menges in der Alleestraße gearbeitet. Mit ihm endete in Kaiserslautern eine fast 200-jährige Bildhauerdynastie, die für die Stadt Objekte wie den Franzosenstein (1836) von Peter Menges, die „Germania“ von Jakob Menges (1876) oder den Marktbrunnen von Richard Menges (1938) gestaltet hat. Der Förderverein für das Unionsviertel hatte die Tochter des Bildhauers, die Ärztin Dorothea Menges, für seine Idee gewinnen können, den historischen Hof an der alten Stadtmauer samt Werkstatt und Lager mit einzelnen dort noch vorhandenen Werken der Öffentlichkeit zu zeigen. Der prächtige Nussbaum im Hof, die schlichte Werkstatt mit grob gepflastertem Boden, dazu die alte Pforte, durch die der Besucher ein Stück Stadtmauer zum Greifen nah erblickt, vermittelten ein Gefühl für das Umfeld, in dem die Steinbildhauer der Familie ihre Arbeiten schufen. Direkt ins Auge blicken konnte der Besucher Richard Menges persönlich im alten Lager. Wo in den Wandregalen noch immer viele Porträts aufgereiht sind, steht der Meister im Selbstporträt auf einem Podest. Seine Originalmütze ist neben ihm platziert. Dorothea Menges, die das Familienerbe verwaltet und zu Ehren ihres Vaters eine Stiftung zur Förderung Pfälzer Bildhauer und Bildhauerwerke gegründet hat, sprach von Plänen, in der Alleestraße einen transnationalen Treffpunkt für Handwerk und Wissenschaft zu schaffen. „Wir wollten einmal ein Tor aufmachen, das sonst zu ist und Interesse wecken für das Viertel, das manche historische Ecke hat“, beschrieb Wolf Nöhren die Aktion des Fördervereins. Gewappnet mit einem Stadtplan aus der Zeit, zu der die Stadt noch vor dem Unionskino endete, sowie Details aus der Geschichte gelang ihm genau dies. Unmittelbar nach der Öffnung standen erste Interessierten am Tor. |krh

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