Kaiserslautern Die knallbunte Welt des Sports

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Die Sportler des Jahres 2017 in Kaiserslautern.

Weiß dekorierte Tische, eine schwarze Bühne, dazu die bunte Welt des Sports: Die RHEINPFALZ-Sportlerwahl gestern Abend im Festsaal der Gartenschau bot für die rund 150 geladenen Gäste ein buntes Programm mit finalem Knalleffekt. Mit Miriam Welte und Niklas Märkl sicherten sich zwei Radsportler die Titel Sportlerin und Sportler des Jahres, das Team des Jahres 2017 kommt aus Dansenberg und spielt Handball.

Kawumms! Bei der RHEINPFALZ-Sportlerwahl wurde gestern Abend scharf geschossen. Das mag wenig verwundern, wenn im Feld der Nominierten nicht nur eine Armbrustschützin (Martina Sprengard) und ein Sommerbiathlet (Sven Müller) zu finden sind, sondern sogar eine komplette Schützenmannschaft (SSV Schopp). Aber keine Sorge, der Schuss kam aus einer Konfettikanone gegen Ende der Ehrung der Mannschaft des Jahres. Und obwohl RHEINPFALZ-Chefredakteur Michael Garthe so etwas wie einen direkten Treffer hinnehmen musste – sehr zur Freude der sich schadlos haltenden Handballer des TuS Dansenbergs, die gerade ihren Siegerscheck hatten in Empfang nehmen dürfen, wurde niemand verletzt. Garthe nahm es mit Humor. Zuvor hatte der Chefredakteur knapp zwei Stunden durchs Programm geführt. „Als Sportlerinnen und Sportler kommen Sie ja viel rum“, wunderte er sich darüber, dass auch im Amateursport große Distanzen keine Seltenheit sind. So tritt die Torball-Spielerin Gabriele Brehm etwa für Borussia Dortmund an, Armbrustschützin Sprengard trainiert für einen Wettkampf in Innsbruck, Miriam Welte fährt im Herbst zu den Europameisterschaften in Glasgow, die Langstreckenschwimmerin Marlies Fieguth steigt demnächst in Magdeburg ins Wasser und Ultimate-Frisbee-Spielerin Anna Allgaier bereitet sich auf einen Wettkampf in den Niederlanden vor. „Ich fahre immer nur von Ludwigshafen nach Kaiserslautern, Kusel oder Rockenhausen“, sagte Garthe.

Niklas Märkl will Profi werden

Dabei schaffe er im Jahr rund 25.000 Kilometer mit seinem Dienstwagen. Nicht ganz so viele Kilometer, lediglich 16.000, hat Niklas Märkl im vergangenen Jahr im Training zurückgelegt. Auf dem Rad, wohlgemerkt. „Dieses Jahr werden es ein paar mehr, wohl so 23.000“, berichtete er auf dem Podium. Sein großes Ziel? „Profi werden.“ Und dann die Tour de France mitfahren? Märkl grinste vielsagend. Wenn schon, denn schon. Chefredakteur Garthe nahm Kaiserslauterns Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt schon mal ein Versprechen ab, im Falle des Falles, also einer Tour-Teilnahme von Niklas Märkl, einen Fanbus zu organisieren. Wimmer-Leonhardt hatte in ihrem Grußwort vor den Verleihungen die gute Infrastruktur der vielen Sportvereine in der Stadt gelobt. Die Vereine leisteten „Integrationsarbeit und tragen so zum Stadtleben bei“, sagte Wimmer-Leonhardt.

Für den Sport viel unterwegs

Niklas Märkl ist auf seinem Trainingsgerät, dem Rennrad, viele Kilometer unterwegs, aber auch seine Mitkonkurrenten im Feld zur Wahl des Sportler des Jahres kommen rum. Sommerbiathlet Sven Müller sicherte sich seinen Weltmeister-Titel im Target-Sprint in München, Judoka Stefan Schulz aus Mackenbach kehrte mit einer Bronzemedaille von der Europameisterschaft in Zagreb zurück. Für Schulz ist noch lange nicht Schluss. Er tritt in der Altersklasse bis 55 Jahre an, betreibt seit 44 Jahren seinen Sport. „Meine Schwester hat mich zu dem Sport gebracht. Sie hat aufgehört, ich habe weitergemacht.“ Florettfechter Dennis Mosbach feilt in Kaiserslautern gerade an seiner Promotion in Informatik (am Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik), auf die Planche geht er für den TSV Speyer, Hochschulmeister geworden ist er in Heidelberg. Motorsportler Timo Bernhard – zu Hause auf den Rennstrecken der Welt von Le Mans bis zum Nürburgring – war sogar gestern Abend unterwegs, grüßte in die Festhalle per Videobotschaft von der Leinwand.

Startschuss für zwanglose Feier

Die Verleihung der Preise für die Mannschaften des Jahres – im Feld waren neben den Handballern aus Dansenberg noch die Fußballerinnen des SC Siegelbach, die Ü50-Kicker des SV Mackenbach, die Fußballer des SV Morlautern sowie die erste Luftgewehrmannschaft des Schützenvereins Schopp – hatte ein Auftritt der Tanzschülerinnen der Musikschule Kaiserslautern (Leitung: Caroline Mateescu) eingeleitet. Sie boten einen „Wassertanz“. Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung bildeten Katrin Wilking am Saxophon und John Kilik am E-Piano. Der Knalleffekt am Ende des offiziellen Programms – wann steht ein Chefredakteur schon mal von goldenen Luftschlangen umrandet auf einer Bühne – war gleichzeitig der Startschuss für die zwanglose Feier nach der Feier. 

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