Kaiserslautern Die jungen Wilden des FCK freuen sich über den RHEINPFALZ-Pokal
„Wir hatten Glück, aber wir waren schon die beste Mannschaft im Turnier“, findet er und beginnt mit Marvin Müller, dem Organisationschef vom VfR Kaiserslautern, dem Verein, der das Turnier ausgerichtet hat, zu fachsimpeln. Sofort sind sie beide wieder im Finale, des Turniers, das alle Erwartungen übertroffen hat. VfR gegen den Rekordmeister FCK, Verlängerung, Elfmeterschießen. Dramatischer hätte es fast nicht sein können.
„Wir haben ein Pony ins Rennen geschickt, und am Ende ist ein Rennpferd draus geworden“, urteilt Kubilay Uluc, der Präsident, der die Übergabe aus coronasicherer Entfernung verfolgt. Dass die eStadtmeisterschaft solche Wellen schlagen würde, hätte auch er nicht gedacht, obwohl er die Idee seiner Nachwuchstrainer von Anfang an gut fand und unterstützt hat.
130 Spieler an der Konsole
15 der 16 Teams, die sonst bei der RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft in der Barbarossahalle antreten, hatten sich an die Konsole gesetzt und 130 virtuelle Fußballer ins Turnier geschickt, die sechs Tage lang um den Turniersieg spielten. Der VfR übertrug einen Großteil der Partien auf seinem YouTube-Kanal ErbseTV – 2659 Aufrufe hatte allein das Finale –, auch der DFB streamte Spiele, und am Ende wurde der VfR mit Lobbriefen und Dankes-E-Mails überschüttet. Der Tenor war bei allen gleich: Die Fußballer und Teams waren froh, sich wenigstens virtuell wieder treffen zu können, und am liebsten hätten sie eine eigene Liga, in der sie weiter gegeneinander antreten könnten.
Training nach dem Training
Auch bei Siegerteam des FCK war die Idee eingeschlagen. Als die Anfrage des VfR kam, war die Nachfrage riesig. „Auch viele Kicker von der U14 bis zur U16 hätten gern mitgemacht, aber die Altersgrenze lag bei 16 Jahren“, erzählt Antuna. 13 Spieler wurden schließlich angemeldet, neun aus der U17, einer aus der U19 und der U17-Co-Trainer bildeten am Ende das Team. Unter Antunas Regie, der selbst mitkickte und allein am Samstag fünfmal traf, traf sich das Team zehn Tage vor Turnierbeginn regelmäßig zum Fifa-Zocken, „immer abends nach dem Training“, erzählt der U17-Co-Trainer. Michael Schröder und David Rohr fungierten als Spielführer, Schröder war der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, gab die Torvorlagen, die übrigen Spieler steuerten die Kicker auf ihren Positionen.
Wann geht’s weiter?
Antuna war zufrieden mit dem, was dabei rauskam. „Wir haben bei den Toren gut kombiniert, gegen den Ball gut gestanden, Fehler wieder gutgemacht, waren auch bei Rückschlägen diszipliniert und sind cool geblieben.“
Ihr Coach freute sich für sie über den Pokal, der sie aber über eins nur ein bisschen hinwegtrösten kann: Dass noch in den Sternen steht, ob und wann sie wieder draußen um Punkte kämpfen dürfen. So lange trainieren sie weiter und sind froh, dass sie wenigstens virtuell spielen können.