Kaiserslautern Der Traum vom großen Wurf schlummert noch

Traf siebenmal: Marc-Robin Eisel vom TuS Dansenberg.
Traf siebenmal: Marc-Robin Eisel vom TuS Dansenberg.

«Kaiserslautern.»Der TuS Dansenberg ist am Samstag mit einem Sieg im Spitzenspiel der Dritten Handball-Bundesliga Süd ins neue Jahr gestartet. Durch den deutlichen 27:22 (13:10)-Erfolg gegen den TSB Heilbronn-Horkheim setzte die Mannschaft beim Comeback von Robin Egelhof ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um Platz zwei und darf bei sechs Punkten Rückstand auf Primus HSG Konstanz ganz leise vom großen Wurf träumen.

„Ich bin wahnsinnig stolz, wir haben es richtig gut gemacht. Jeder hat sich aufgerieben und hat hart gearbeitet. Es war ein grandioses Spiel von meiner Mannschaft in der Abwehr heute. Horkheim ist kein Kanonenfutter, dass wir zu 110 Prozent gewinnen wollten, war der entscheidende Faktor“, gab Dansenbergs Trainer Marco Sliwa nach dem Spiel zu Protokoll. „Wir hatten eine katastrophale Trainingswoche. Weder ich war da, noch ein Co-Trainer. Etliche Spieler haben krank im Bett gelegen. Wir waren mit dem Kopf nicht bei der Sache und haben technische Fehler gemacht für drei Spiele. Jetzt draufzuhauen, wäre völlig falsch. Mit dem Endergebnis bin ich ehrlich gesagt nicht unzufrieden. Mit einer Trainingsbeteiligung von 50 Prozent kannst du hier nichts reißen“, analysierte TBS-Coach Volker Blumenschein. Dansenberg, das ohne den an der Schulter verletzten Loic Laurent auskommen musste, tat sich zunächst schwer im Abschluss (3:2/8.). Ob der Franzose in dieser Saison überhaupt noch einmal spielen wird, bleibt abzuwarten. Eine weitere MRT-Untersuchung soll Aufschluss über Art und Schwere der Verletzung geben. Umso wichtiger war aus Sicht der Schwarz-Weißen, dass sich Jan Claussen einmal mehr in Topform präsentierte. Der Rückraumspieler rieb sich im Abwehrzentrum auf und setzte seine Mitspieler hervorragend in Szene. Nachdem Abwehrchef Christopher Seitz bereits nach neun Minuten seine zweite Zeitstrafe kassiert hatte, rückte Egelhof an Claussens Seite im Mittelblock. Das neue Abwehrduo harmonierte prächtig. Horkheim zeigte in der Anfangsphase Nerven, verfehlte in Überzahl mit einem überhasteten Wurf aus der eigenen Hälfte das leere Tor und vergab einen Siebenmeter. Besser machte es Dansenbergs Marc-Robin Eisel, der zwei Strafwürfe in Folge zum 5:2 (9.) verwandelte. Eine Schlüsselszene ereignete sich beim Stand von 9:8 (24.), als Kevin Klier mit einer sensationellen Parade den Ausgleich verhinderte und Eisel im direkten Gegenzug auf 10:8 (25.) stellte. Gift für die Moral der Gäste war Claussens Treffer zum 13:10-Halbzeitstand, der quasi mit der Schlusssirene fiel. Dansenberg drängte nach der Pause auf die Vorentscheidung und zog über 15:10 (32.) auf 19:11 (40.) davon. Bärenstark, wie Sebastian Bösing am Kreis immer wieder Räume für seine Mitspieler schuf und auch selbst mit Erfolg den Abschluss suchte. Am Ende standen fünf Treffer für das nimmermüde Arbeitstier zu Buche. Nur Robin Eisel (7/3) traf häufiger. Die Gäste kamen durch einen 5:0-Zwischenspurt zwar noch einmal auf 16:19 (45.) heran, schafften es jedoch nicht, das Spiel zu kippen. „So richtig eng war es ja nicht, in der zweiten Halbzeit sind wir ja nur einem deutlichen Rückstand hinterhergelaufen“, meinte Blumenschein. Mit einem 4:1-Lauf zum 23:17 (50.) machten die Hausherren zehn Minuten vor dem Ende alles klar. Der Rest war Formsache. „Als Nächstes steht das Derby bei der TSG Haßloch auf dem Programm. Ich denke, das wird ein heißer Kampf, ich bin gespannt“, meinte Sliwa mit Blick auf das kommende Wochenende. So spielten sie TuS Dansenberg: Klier/M. Seitz, Eisel (7/3), Bösing (5), Claussen, Egelhof (je 4), Schulze (3), Serwinski (2), C. Seitz, Munzinger (je 1), Megalooikonomou, Kiefer Spielfilm: 3:2 (8.), 7:4 (16.), 10:8 (25.), 13:10 (Halbzeit), 15:10 (32.), 19:12 (40.), 19:16 (45.), 23:17 (50.), 27:22 (Ende) – Zeitstrafen: 4/4 – Siebenmeter: 3/3 – 6/5 – Beste Spieler: Bösing, Claussen, Eisel – Freudl – Zuschauer: 420 – Schiedsrichter: Meike/Plinz.

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