Kaiserslautern Der tiefe Fall des Domvikars
„Die Reise des Speyerer Domvikars Bernhard Russ 1482 an den Kaiserhof in Wien“ ist das Thema der historischen Komödie von Bernhard Weller, die am 4. Mai, 20 Uhr, im SWR-Studio zu erleben ist. Die Aufführung ist eine Benefizveranstaltung im Rahmen der Aktion „Die Pfalz liest für den Dom“.
„Die Pfalz liest für den Dom“ und das bekannte Kabarettduo Spitz & Stumpf ist dabei – aber nicht in seiner üblichen Rolle. Für „ihren“ Dom haben sich die Kabarettisten und Schauspieler Bernhard Weller und Götz Valter etwas ganz Besonderes ausgedacht: eine eigens von Bernhard Weller verfasste Komödie, die auf historischen Speyerer Quellen basiert. Mit Witz, Tiefgang und Gestalten, die auch bei Shakespeare vorkommen könnten. Mit Themen, die auch heute noch aktuell sind. Und mit einem Feuerwerk an Pointen, verspricht die Pressemitteilung weiter. Zur Handlung: Überzogene Steuerforderungen, Zahlung von Schmiergeld, lange Dienstwege und exorbitante Dienstreisekosten – ganz modern mutet die Reise des Domvikars Bernhard Russ aus dem Bistum Speyer nach Wien an den Kaiserhof im Jahr 1482 an. Er hat den Auftrag, den Kaiser zu bitten, die „überzogenen“ Steuerforderungen des Reiches an das verarmte Bistum zu reduzieren und ihn dazu zu bewegen, den drohenden Gerichtsprozess wegen Ungehorsams abzuwenden. Und dabei erlebt er so einiges, das eigentlich kaum zu glauben, aber dennoch so passiert ist – und eine herrliche Vorlage für diese temporeiche Komödie liefert. Trotz der Zahlung von Schmiergeldern des Legaten an die Hofschranzen kommt der Domvikar nicht zur erhofften persönlichen Audienz. Zermürbt über das anhaltende Schweigen des Kaisers, versackt er immer mehr in den Wiener Heurigen-Wirtschaften. Er kommt so weit herunter, dass sogar die höfischen Türsteher Mitleid mit ihm haben. Kurzum, aus einer kurzen Dienstreise wird ein Aufenthalt von fast einem halben Jahr, und Russ verbraucht das ihm anvertraute Geld. Immerhin hat er dabei ein schlechtes Gewissen, denn er lässt sogar sein Tagebuch notariell beglaubigen, um zu beweisen, dass er alles getan habe, was möglich ist. Aus einem selbstbewussten Diplomaten wird ein Schatten seiner selbst. Und als alles schon verloren scheint, erreicht er doch noch – buchstäblich über die Hintertreppe – sein persönliches Happy End und darf dem Kaiser seine Aufwartung machen. (bgu) Karten... ... gibt’s in allen RHEINPFALZ-Geschäftsstellen und bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.spitzundstumpf.de.