Kaiserslautern Der Speisewagen ist fertig

Stilecht: ein Blick ins Erfenbacher Speisewagenabteil.
Stilecht: ein Blick ins Erfenbacher Speisewagenabteil.

Im Erfenbacher Bachbahnmuseum geht es Schlag auf Schlag. Dort ist oben unter dem Dach die Bachbahn fertig aufgebaut, aber auch im Erdgeschoss geht es voran. Dort lockt ein nostalgisches Speisewagen-Abteil zum Verweilen.

Das Museum entsteht in einer Scheune, auf die Beine gestellt hat es der Trägerverein Museum Bachbahn mit seinem Vorsitzenden Jürgen Stemler. Unter dem Dach ist auf 140 Metern Länge die historische Bachbahn, die von Reichenbach nach Otterbach führte, im Maßstab 1:45 aufgebaut. Die Eisenbahnfreunde haben gerade damit begonnen, großformatige Fotos mit Motiven, die entlang der historischen Schienentrasse aufgenommen wurden, als Kulisse für die Modelleisenbahn anzubringen. Parallel dazu soll es im Museum auch eine kleine Bewirtung geben. Das wird im Erdgeschoss erfolgen, in einem richtigen kleinen Speisewagenabteil. Die Erfenbacher Eisenbahnfreunde haben dafür den Speisewagen, der auf dem früheren Gelände des ESC West stand, ausgeschlachtet. Aus dem Interieur ist das Speisewagenabteil entstanden - mit viel Liebe zum Detail. Die Sitzbänke, keinesfalls durchgesessen, und die Tische sind Originale, ebenso die Lämpchen auf den Tischen. Das Abteil hat eine gewölbte Decke wie ein Eisenbahnwaggon. Türen, Wandverkleidung, alles stammt aus dem alten Speisewagen, der nach den Worten von Stemler aus den 1920er Jahren stammt. Er gehörte wohl zu einer Serie von Speisewagen, die deren Betreiber Mitropa ab 1928 in Dienst stellte. Nachfolger der Mitropa war die Deutsche Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft, aus deren Beständen sind die Tischdecken im Erfenbacher Speisewagenabteil. Dort müssen nur noch ein paar Lampen angeschlossen werden, dann kann die Reise in die Eisenbahn-Vergangenheit losgehen. Derzeit ist es in dem Abteil etwas ungemütlich, denn es fehlt noch eine Heizung. Auch für das Zubereiten kleiner Mahlzeiten ist das Museum noch nicht gerüstet. Ab Frühjahr soll das bewerkstelligt werden, gereicht wird dazu ein ganz spezieller Trunk: das im Museum selbst gebraute Bachbahnbier. Das mundet aber auch in der kalten Jahreszeit und kann derzeit schon im Speisewagen genossen werden: Andreas Schlichting, Bierbrauer in seinem ersten Beruf und Bierbrauer aus Leidenschaft, hat in der Museumsbrauerei ein wenig auf Vorrat gebraut.

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