Kaiserslautern Der Saarländer und der Rückkehrer

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Skifahren hat Tradition in Queidersbach. Schon vor 34 Jahren hatten Wendelin Müller, Hans Schmidt, Reiner Bandner, Wolfgang Schmidt, Walter Richtschein und Klaus Müller die Idee, den Pfälzerwald auch für den Brettersport zu nutzen. Die Katzenhalde wurde kurzerhand zum „Skigebiet“ – zumindest jedoch zum Skihügel. Mittlerweile organisiert der Ski- und Rodelclub überwiegend Fahrten in die alpinen Skigebiete.

Den Hang gibt es, etwas versteckt im Ort gelegen, immer noch. Nur das Skifahren, das werde immer schwieriger, erzählt Dominik Fuchs, der seit drei Jahren als Vorsitzender die Geschicke des Ski- und Rodelclubs leitet. Die Wetterlage erlaubt nur noch selten eine wirkliche Pistenabfahrt und der einst gebaute Sessellift steht im Normalfall still. Sogar eine Schneekanone hat der Club vor einigen Jahren angeschafft. Doch der finanzielle Aufwand zur Kunstschneeproduktion hat die Beschneiungspläne irgendwann ins Stocken gebracht. Jetzt ziert die Maschine die Aprés-Ski-Partys am Saisonende. Die Queidersbacher konzentrieren sich dagegen auf ihr Kerngeschäft: die Organisation zahlreicher Ski-Bus-Reisen nach Österreich. 17 Fahrten sind es in dieser Saison, die am vergangenen Wochenende mit der Fahrt nach Saalbach/Österreich gestartet ist und bis in den April dauern wird, berichtet der 28-jährige Fuchs. Ihn hat es schon in frühster Kindheit zum Berg gerufen: „Als Zehnjähriger bin ich auch mal mit dem Skiclub hier mitgefahren. Dann jahrelang nicht und vor vier Jahren wieder“, erzählt der Homburger von seiner Annäherung an die Vorstandsarbeit in Queidersbach. Reiner Bandner habe ihn angesprochen, ob er nicht mehr machen wolle. Kurz vor den Vorstandswahlen rief der damalige Vorsitzende ihn an und holte ihn als Ablösung ins Boot. „Viele sind erstmal überrascht, wenn sie hören ,ein Saarländer im Pfälzer Skiclub’“, lacht er. Doch nach und nach wuchs er in die Aufgabe hinein, hat mit der B-Lizenz bei Manfred Bold auch gleich eine Trainerausbildung dran gehängt. „Der Manni hat hier schon vor 20 Jahren seine ersten Kurse gegeben“, erzählt Fuchs. Nach Auslandsjahren, unter anderem an einer japanischen Skischule, und der Arbeit beim Skiverband Pfalz, konnte Fuchs den gebürtigen Queidersbacher nun auch für den Aufbau einer clubeigenen Skischule gewinnen. Mit Bold an deren Spitze, den beiden DSV-Instructoren Fuchs und Florian Noster aus München und vier Übungsleitern (Dennis Jung, Tim Herbrand, Jan-Pierre Wilhelm und Philipp Müller) dürfen sich die Queidersbacher seit dieser Saison wieder offiziell DSV-Skischule nennen. „Manni zählt für mich zu den Top Fünf in Rheinland-Pfalz. Gerade was Methodik angeht, da ist er eine echte Koryphäe darin“, freut sich Fuchs über das hohe Niveau, das Bold wieder zurück in seinen Heimatverein getragen hat. „Er legt die Messlatte richtig hoch. Uns quält er natürlich damit, aber für die Skischüler ist es genial.“ Gerade Anfänger profitieren von dem Rundum-Paket, das der Verein mit seinen Fahrten biete, am meisten, glaubt der frühere Radfahrer. „Es ist einfacher als wenn man als Einsteiger seine Reise alleine bucht und nicht weiß, wo bekomme ich einen Skipass, Ausrüstung, wo gibt es einen Skikurs.“ Mit dem Queidersbacher Ski- und Rodelclub könne man sich einfach in den Bus setzen und der Urlaub beginnt. Zwischen 50 und 120 Plätze sind für die einzelnen Reisen jeweils frei, je nachdem wo es bei der Fahrt hingehe. Eines ist trotz aller Veränderungen nach über 30 Jahren gleich geblieben: das „Rodeln“ im Vereinsname ist nicht nur ein Anhängsel. An Schneetagen machen die Kinder mit ihren Schlitten die Katzenhalde noch immer unsicher. Manchmal öffnet dann sogar auch die urige Vereinshütte wieder ihre Türen.

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