Kaiserslautern Der gefährliche Laufangriff
Gut gekämpft, aber am Ende wieder verloren. So sieht das Fazit nach der 22:29-Niederlage der U19 der Kaiserslautern Pikes gegen die Darmstadt Diamonds aus. Am dritten Spieltag der GFL Juniors setzte es für die Pfälzer die dritte Niederlage.
„Da war mehr drin“, äußert sich der sichtlich enttäuschte Defense-Coordinator Dietmar Gross nach dem Spiel. Dabei erwischten die Pikes einen klasse Start und erzielten mit dem zweiten Spielzug den ersten Touchdown des Spiels. Quarterback Steven Young bediente mit einem langen Pass Yannick Rick, der der Darmstädter Verteidigung enteilt war und die restlichen 40 Meter unbedrängt in die Endzone lief. Die anschließende Two-point-conversion besorgte Young mit einem Lauf selbst zum 8:0-Zwischenstand. „Die Offense-Line hat Steve Zeit gegeben, den offenen Mann zu finden. Dann sieht alles ganz leicht aus“, beschreibt Headcoach Maurizio Nici den Spielzug. Danach erlaubte die Lauterer Defense den Diamonds nur ein Field-Goal zum 3:8. Allerdings geriet die Pikes Offense danach ins Stottern. Im folgenden Angriff konnte kein Raumgewinn erzielt werden, Darmstadt bekam in der Pikes-Hälfte den Ball und nutzte die gute Feldposition durch einen Lauf zur 9:8-Führung. „Der Laufangriff der Diamonds hat uns vor erhebliche Probleme gestellt. Das war nicht einfach zu verteidigen“, findet Gross. Beispielhaft dafür war eine Szene, in der Darmstadt durch angetäuschte Ballübergaben an die Runningbacks nicht nur die Pikes-Defense verwirrte, sondern auch Publikum und Schiedsrichter, die den vermeintlichen Ballträger am Boden sahen, obwohl der tatsächliche Ballträger unberührt in die Endzone zum Touchdown lief. Da die Schiedsrichter schon abgepfiffen hatten, zählten die Punkte nicht, und der Spielzug wurde wiederholt. Das schockte die Gäste aber nur wenig. Zwei Spielzüge später stand es nach einem weiteren Laufspielzug 17:8. Danach mussten die Pikes erneut den Ball abgeben. Die Diamonds erzielten aber ebenfalls keinen Raumgewinn und mussten knapp vor ihrer Endzone Punten. Bei diesem Befreiungsschlag sprang allerdings ein Lauterer Verteidiger dem Darmstädter Punter in die Beine, was 15 Yards Strafe und einen ersten Versuch zur Folge hatte. „Das war ein Knackpunkt im Spiel. Wir hätten in aussichtsreicher Position den Ball wiederbekommen und verkürzen können“, interpretiert Nici die Szene. Stattdessen blieb Darmstadt in Ballbesitz und erhöhte wenig später mit einem langen Lauf auf 23:8. Kurz vor der Pause wurde Diamonds stärkster Runningback Jermaine Kressel wegen illegalen Helm-einsatzes des Feldes verwiesen. Die Folge war, dass Darmstadt in der zweiten Hälfte nicht mehr so durchschlagskräftig war. Die Pikes taten sich nach wie vor schwer, erzielten aber durch einige Strafen der Darmstädter Defense Raumgewinn. Kurz vor Ende des dritten Viertels gelang den Pikes der ersehnte Touchdown zum Anschluss. Young bediente Kai Konhäuser mit einem kurzen Pass zum 14:23. Zu allem Überfluss leistete sich Donte Morris, der schon im ersten Spiel vom Platz geflogen war, dann erneut einen Ausraster. Er schlug einen am Boden liegenden Gästespieler mit der Faust. Die Schiedsrichter ahndeten zwar die Szene, verwiesen Morris aber nicht des Feldes. Die Folge war der Ballbesitz für die Hessen kurz vor der Pikes-Endzone, den die Diamonds zwei Spielzüge später zum 29:14 nutzten. Das war die Vorentscheidung. Kaiserslautern lieferte aber im letzten Viertel das Highlight des Tages. Steven Young wich in der eigenen Endzone den Verteidigern aus und fand an der 35 Yard-Line Kai Konhäuser, der von der Diamonds-Defense nicht mehr aufgehalten werden konnte und nach insgesamt 99 Yards den 22:29-Endstand perfekt machte. Der Anschließende Onside-Kick landete in Darmstädter Händen. Da nur noch wenig Zeit auf der Uhr war, konnten die Gäste dann abknien und den Auswärtssieg feiern. (aeck)