Kaiserslautern „Der Einstieg war supergut“

Mitgebracht in ihr neues Arbeitszimmer hat Bürgermeisterin Beate Kimmel eine Kunststoffrose des Künstlers Ottmar Hörl, die nun s
Mitgebracht in ihr neues Arbeitszimmer hat Bürgermeisterin Beate Kimmel eine Kunststoffrose des Künstlers Ottmar Hörl, die nun symbolträchtig ihren Besprechungstisch ziert. Hörl hatte 2012 eine Installation mit 1000 Rosen auf dem Herzogplatz in Zweibrücken gestaltet.

Gut gelaunt sitzt sie am langen Besprechungstisch in ihrem Amtszimmer im zweiten Stock des Rathauses. Das Mobiliar hat sie von ihrer Amtsvorgängerin Susanne Wimmer-Leonhardt übernommen. Sie hat dem Zimmer hier und da nur eine kleine persönliche Note gegeben. Wie etwa mit den Nippes-Raben, die auf dem Sideboard oder dem Schreibtisch dem Betrachter ins Auge fallen. Beate Kimmel freut sich über die ersten 100 Tage im Amt. „Der Einstieg war supergut. Inhaltlich ist er reibungslos gelaufen“, strahlt sie. Die 50-jährige Sozialdemokratin, die am 12. November im Stadtrat vereidigt wurde, offenbart, sie habe im Rückblick auf die ersten 100 Tage im Amt nur Schönes zu berichten. Für den Journalisten, der sie einen Tag vor der Marke, die für einen neuen Amtsinhaber das Ende der politischen Schonfrist bedeutet, besucht, klingt das wie eine kleine Vorwarnung. Die Kommunalpolitikerin erzählt von sehr entspannten und freundlichen Gesprächen und Begegnungen, die sie im Rathaus selbst und mit den Bürgern gehabt hat. Vorbehaltlos sei man ihr gegenüber getreten. Für sie der Beweis, dass man mit ihr in Zukunft gut zusammenarbeiten wolle. Beate Kimmel, die aus der Position der Personalchefin im Rathaus auf den Bürgermeisterstuhl gewechselt ist, berichtet davon, dass sie ins kalte Wasser gesprungen ist. Am Montag war sie im Stadtrat ins Amt eingeführt worden, am Dienstag leitete sie bereits die erste Aufsichtsratssitzung. Ihr Pensum, das sie in den ersten 100 Tagen absolviert hat, kann sich sehen lassen. In ihrer Arbeitsstatistik hat sie 27 Aufsichtsrats- und Stadtratssitzungen, 21 offizielle Vertretungen der Stadt mit Grußworten, 18 kulturelle Veranstaltungen und zehn Neujahrsempfänge notiert. In über 150 Gesprächsterminen verschaffte sie sich einen ersten Überblick über ihr neues Arbeitsfeld. Noch gewöhnungsbedürftig ist für die neue, auf acht Jahre gewählte Bürgermeisterin, dass sie auf ihr Handy nun Bilder von vermüllten Ecken bekommt. „Das ist noch fremd für mich. Damit muss ich aber leben“, sagt sie. Hierin spiegelt sich ihre politische Zuständigkeit für die Stadtbildpflege Kaiserslautern. Das Thema Sauberkeit in der Stadt hat sie in den ersten drei Monaten immer wieder begleitet. Ganz besonders, wie sie ein bisschen neckisch herausstellt, der Hundekotbeutelspender. In ihrem Ranking für die ersten 100 Tage belegt er unter den Themen die ersten beiden Plätze, gefolgt von der Sauberkeit. Sauberkeit, das weiß die neue Bürgermeisterin, ist ein Thema von zentraler Bedeutung für die Stadt und die Bürger. „Sauberkeit gilt als Vorstufe zur Sicherheit“, ordnet sie das Thema etwas weiter ein. Sie freut sich über jeden, der mit ihr das Thema angeht. Die Stadtbildpflege habe eine umfassende Öffentlichkeitskampagne für dieses Jahr vor. Kimmel hatte sie zusammen mit der Werkleitung zuletzt im Stadtrat vorgestellt. Die CDU-Fraktion hatte sie, noch bevor die 100 Tage Amtszeit zu Ende waren, mit dem Thema Sauberkeit herausgefordert. Die Kultur, ein weiteres Feld ihrer politischen Zuständigkeit, sieht sie als sehr bereicherndes Element für sich an. Die Stadt sieht sie auf dem Sektor sehr gut aufgestellt. Beate Kimmel erinnert an die Einrichtungen der Stadt und des Bezirksverbandes. Das Literaturfestival, das sie am Anfang und Ende miterleben konnte, wertet sie als einen großen Erfolg für die Stadt. Ein großes Anliegen ist für sie das Klimaanpassungskonzept, das sie als politische Verantwortliche für die Stadtentwässerung zusammen mit dem Umweltdezernenten Peter Kiefer vorantreiben will. Gut angelaufen ist aus ihrer Sicht auch der von ihr begründete informelle Austausch mit Ratsmitgliedern, in dem sehr vertrauensvoll Themen miteinander besprochen werden sollen. Was Beate Kimmel wichtig ist und für die Zukunft wichtig bleibt: die Suche nach Gemeinsamkeit, das Ausloten von Wegen, die dann zusammen beschritten werden können. Dafür will sie sich einsetzen. Dazu gehören für sie auch die Dialogbereitschaft, der gegenseitige Respekt, Freude und Optimismus, das kommunikative Miteinander und auch das kleine Lächeln.

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