Kaiserslautern Der Befreiungsschlag
Der 1. FC Kaiserslautern hat sich am Sonntag eindrucksvoll im Kampf um den Klassenerhalt in der Ersten Regionalliga Südwest zurückgemeldet. Im letzten Spiel des Jahres behielt der Tabellenletzte gegen die favorisierte SG Lützel-Post Koblenz dank einer starken Abwehrleistung mit 84:73 (42:33) die Oberhand.
Nach neun Niederlagen in Folge war die Erleichterung über den geglückten Befreiungsschlag allenthalben zu spüren. Während Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann nach dem Überraschungscoup vor Freude in die Luft sprang, gab Trainer Theo Tarver den stillen Genießer. Dass von dem während der Saison vom Co-Trainer zum Headcoach beförderten Ex-Profi eine Zentnerlast abgefallen war, war ihm dennoch deutlich anzumerken. „Ich habe immer daran geglaubt. Wir haben heute als Team sehr gut verteidigt und unheimlich gut zusammengespielt. Es waren oft Kleinigkeiten, die zuletzt gefehlt haben, aber heute hat alles gepasst. Es war unheimlich wichtig, mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen, da im neuen Jahr gleich das wichtige Spiel gegen Stuttgart ansteht“, betonte der US-Amerikaner. Durch den dritten Saisonsieg haben die Roten Teufel nach Punkten zu ihren beiden oberen Tabellennachbarn Stuttgart und Tübingen aufgeschlossen. Der Rückstand auf den Tabellenzehnten Mainz beträgt zwei Punkte, der Klassenerhalt ist keine Utopie. „Die Mannschaft hat verstanden, dass sie alles auf dem Feld lassen muss, wenn sie erfolgreich sein will“, stellte Christmann zufrieden fest. „Entscheidend war heute neben der guten Abwehrleistung, dass die Schlüsselspieler gezündet haben“, sagte der Funktionär mit Blick auf Topscorer Waldemar Nap (25 Punkte/neun Rebounds) und Spielmacher Japhet McNeil (18 Punkte/acht Korbvorlagen), die in der hart umkämpften Schlussphase den Unterschied machten. Auch Kevin Luyeye (18 Punkte/sieben Rebounds) trumpfte groß auf und lebte bedingungslosen Einsatz vor. Der FCK machte von Beginn an Druck, attackierte früh den ballführenden Spieler und verteidigte mit sehr viel Biss. Die Verteidigung war ständig in Bewegung und machte es den Gästen schwer, vernünftig zum Abschluss zu kommen. Koblenz war sichtlich überrascht vom forschen Auftritt des Tabellenletzten und lag nach zehn Minuten mit 16:24 im Hintertreffen. Im zweiten Viertel erhöhte der selbst ernannte Aufstiegskandidat in allen Bereichen die Schlagzahl und legte einen 14:2-Lauf zum 30:26 (15.) aufs Parkett. Eine Auszeit von Headcoach Tarver erwies sich als probates Mittel, um den Gästen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Roten Teufel waren nach der kurzen Unterbrechung wieder hellwach, machten hinten dicht und trafen aus allen Lagen. Der 16:3-Zwischenspurt bürgte nicht nur für die 42:33-Halbzeitführung, sondern gab auch ordentlich Selbstvertrauen. Als der 1. FC Kaiserslautern seinen Vorsprung nach dem Seitenwechsel zweistellig ausbaute und Nap es innerhalb weniger Minuten gleich dreimal per Slam-Dunk krachen ließ, geriet der haushohe Favorit endgültig ins Wanken (56:38/27.). Koblenz musste unbedingt gewinnen, um an Spitzenreiter Schwenningen dranzubleiben und warf noch einmal alles nach vorne. Angeführt vom bärenstarken Samuel Francis (24 Punkte) kamen die Rheinländer vier Minuten vor Schluss auf 66:70 (36.) heran, ehe Nap mit einem wichtigen Dreier den Lauf der Gäste stoppte und Kevin Croom nach einem Bogenlampenpass über das ganze Feld von McNeil auf 75:66 (37.) stellte. Die Lauterer brachten die Führung souverän über die Zeit und gingen als verdienter Sieger vom Platz. „Heute sind die wichtigen Würfe gefallen. In den entscheidenden Situationen hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück, das uns zuletzt so oft gefehlt hat“, freute sich Christmann, für dessen Team das nächste Spiel in Stuttgart am 7. Januar auf dem Programm steht. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Nap (25), McNeil (18), Luyeye (18), Hosszu (9), Croom (4), Schulze (1), Wallney, Leis Spielfilm: 16:10 (5.), 24:16 (10.), 26:30 (15.), 42:33 (20.), 56:38 (27.), 62:58 (33.), 70:66 (36.), 79:68 (38.), 84:73 (40.) – Beste Spieler: Nap, McNeil, Luyeye – Francis – Zuschauer: 150. |kkm