Kaiserslautern Der alternative Kandidat

SPD und CDU haben sich in einer Fraktionsvorsitzendenrunde auf den 7. Dezember als Wahltermin verständigt. Der Termin muss noch vom Stadtrat festgelegt werden. Während für die SPD Amtsinhaber Klaus Weichel ins Rennen geht, gibt es bei der CDU bei der Kreismitgliederversammlung am 11. September eine Kampfkandidatur von Nico Welsch und Thomas Zinßmeister. Beide CDU-Kandidaten stoßen nicht auf Zustimmung der FDP. „Die CDU ist offensichtlich nicht in der Lage, einen überzeugenden Gegenkandidaten zu Klaus Weichel zu präsentieren“, erklärte der stellvertretende FDP-Stadtverbandsvorsitzende Frank Kennel. Vielmehr scheine man auf einen kurzen Wahlkampf zu setzen, um nach erfolgter Wiederwahl von Klaus Weichel die Große Koalition in Kaiserslautern fortzuführen. Die CDU sehe sich hier offenbar weiter als Juniorpartner der SPD, erklärte Kennel, der betont: „Wir brauchen eine Alternative für Kaiserslautern.“ Deshalb werde die FDP das Gespräch mit Grünen, Linken und FWG suchen, um die Kandidatur eines Alternativkandidaten aus den Reihen der kleineren Parteien in den nächsten Wochen auszuloten. Bei den drei anderen Fraktionen gibt es keine Gedankenspiele in diese Richtung. Die Grünen werden nach den Worten ihres Fraktionschefs Tobias Wiesemann wohl keinen eigenen Kandidaten aufstellen. Es habe Gespräche mit potenziellen Bewerbern gegeben, einer sei auch sehr geeignet gewesen und hätte kandidiert, er wolle aber nicht OB werden. Da die Wahrscheinlichkeit, die Wahl zu gewinnen, zwar außerordentlich gering sei, es aber auch nicht ganz auszuschließen sei, hätten sich die Pläne zerschlagen, erklärte Wiesemann. Nun werde die Zeit knapp und es sehe nicht so aus, als ob die Grünen noch einen eigenen Kandidaten fänden. Die Grünen unterstützten nicht prinzipiell einen Kandidaten einer anderen kleinen Fraktion, betonte der Fraktionschef; Ob ein Kandidat Zustimmung finde, hänge natürlich von der Person ab. Die Grünen würden so verfahren, dass sie den Oberbürgermeister und den Kandidaten der CDU zu Gesprächen einladen und dann entscheiden, ob sie ihn unterstützen können. „Sollte eine kleine Fraktion einen Kandidaten aufstellen, bekommt er das gleiche Recht eingeräumt“, sagte Wiesemann. Die FWG wird nach den Worten ihrer Fraktionsvorsitzenden Gabriele Wollenweber „auf gar keinen Fall“ mit anderen Fraktionen einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen. Ob sie einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt, stehe noch nicht fest. „Wir haben die Hoffnung noch nicht endgültig aufgegeben“, erklärte die Fraktionsvorsitzende. Sollte doch noch ein eigener Kandidat aufgestellt werden, werde dies Anfang bis Mitte September geschehen. Die Zeit für Wahlkampf werde dann recht knapp, was an dem frühen Wahltermin liege, der der FWG nicht recht sei, betonte Wollenweber. „ Wahlkampf und Haushaltsberatungen sind dann zeitgleich, das halte ich für eine unglückliche Überschneidung“, sagte Wollenweber, die Spekulationen von vorneherein Einhalt gebot: Sollte die FWG einen Kandidaten ins Rennen schicken, werde es auf keinen Fall der FWG-Beigeordnete Peter Kiefer sein. Bei den Linken wird nach den Worten der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Elke Theisinger-Hinkel eine Mitgliederversammlung Anfang Oktober entscheiden, ob ein eigener Kandidat aufgestellt wird – wenngleich es dann eigentlich zu spät sei, um noch jemanden ins Rennen zu schicken. Die Fraktion habe keine Überlegungen in Richtung Kandidat angestellt, aber entscheiden müsse die Mitgliederversammlung. Die Linke sei von dem frühen Wahltermin überrascht, habe nicht damit gerechnet, „dass es andere Parteien so eilig haben“, sagte Theisinger-Hinkel, die ausführte, wenn eine kleine Fraktion einen Kandidaten aufstelle, finde der nicht automatisch die Unterstützung der Linken. Es komme darauf an wer es ist, es sei dann eine politische Entscheidung. (dür)

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