Kaiserslautern Das Stürmen nicht verlernt
«KAISERSLAUTERN.» Daniel Graf hat das Stürmen nicht verlernt. Der schon 41 Lenze zählende Trainer des SV Morlautern stand am Samstag in der Verbandsligapartie gegen die SG RWO Alzey in der Startelf und spielte die ganze Partie durch. Auf eindrucksvolle Weise leistete er dabei seinen Beitrag zum 5:0-Sieg seiner Mannschaft.
Fast war es Daniel Graf ein wenig peinlich, als er nach der Partie auf seine Rolle beim siebten Saisonsieg seines Teams angesprochen wurde. „Das ist nicht so wichtig“, bemerkte er bescheiden zu seinem eigenen Auftritt und hob stattdessen die Leistung seiner Mannschaft hervor. „Sie hat alles gegeben, hohes Tempo gespielt und verdient gewonnen.“ Ja, aber dieses seiner Elf gespendete Lob traf auch eins zu eins auf ihn selbst zu. Der Fußball scheint für den einstigen Profi ein Jungbrunnen zu sein. Dass der Trainer Daniel Graf dieses von ihm nicht gewollte Comeback als Spieler feierte, erklärt sich aus der schwierigen personellen Situation. So waren am Samstag verletzungsbedingt die drei Sturmasse Shkodran Rexhaj, Erik Tuttobene und Quincy Henderson nicht mit von der Partie. „Damit fehlten uns 23 Tore“, unterstrich Graf die Bedeutung dieses torgefährlichen Trios. Die Bemerkung, dass seine Elf auch ohne die drei fünf Tore geschossen habe, quittierte Graf mit einem Schmunzeln und bemerkte: „Ja, man hat ihr Fehlen nicht gemerkt.“ Bemerkbar machten sich an diesem verregneten Samstagnachmittag auf dem Morlauterer Kunstrasen andere Akteure. Da war zum einen Robin Cronauer, der seine Stärke bei Standardsituationen demonstrierte. In der fünften Minute köpfte er einen Eckball zum 1:0 ins Gästetor. Damit aber nicht genug. Auch in der zweiten Halbzeit tauchte der Innenverteidiger mit Torjägerinstinkt im gegnerischen Strafraum auf und traf zum 5:0 (74.). Auch Cronauer übte sich nach seinem guten Auftritt in Bescheidenheit, lobte das Team und Anton Artemov. „Er war der herausragende Spieler.“ Das war Artemov in der Tat. Er brillierte und schoss drei Tore. Zwei davon aus Standardsituationen. Mit seinem Freistoßtor zum 3:0 düpierte er die Gäste, als er den Ball nicht über die Mauer zirkelte, sondern die Lücke erspähte und ihn frech und flach ins gegnerische Gehäuse schoss (52.). Das 4:0 erzielte er durch einen Handelfmeter (69.). Sein erster Treffer zum 2:0 gelang ihm aus dem Spiel heraus (40.). Die Vorarbeit per Musterpass leistete Graf, der auch bei Cronauers zweitem Treffer das Zuspiel lieferte. Viel fehlte nicht, und Graf hätte sich nicht nur als Passgeber in Szene gesetzt. So scheiterte er in der 20. Minute an der Latte. Es machte einfach Spaß, ihn stürmen zu sehen. Keine Frage, der Spieler Daniel Graf empfahl sich beim Trainer Daniel Graf für einen Platz in der nächsten Startelf.