Auf die Schulbank Das Hohenstaufen Gymnasium setzt auf Interesse und Freiwilligkeit

Auf dem Pausenhof des HSG gibt’s ein Biotop mit Insektenhotel, wie Schulleiter Roland Frölich zeigt.
Auf dem Pausenhof des HSG gibt’s ein Biotop mit Insektenhotel, wie Schulleiter Roland Frölich zeigt.

Am Hohenstaufen Gymnasium können Schülerinnen und Schüler bei Interesse verschiedene Schwerpunkte wählen – im naturwissenschaftlichen und im sprachlichen Bereich. Fester Bestandteil des Schulalltags ist der Umgang mit digitalen Medien – der Umgang mit Computer und Tablets wird ab Klasse fünf geschult.

Am Hohenstaufen Gymnasium (HSG) werden derzeit 1150 Schülerinnen und Schüler von 96 Lehrkräften unterrichtet. „Die Größe der Schule macht es möglich, ein breites Angebot zu machen“, sagt Schulleiter Roland Frölich. Dazu zählen verschiedene Schwerpunkte: Dazu zählen verschiedene Schwerpunkte in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), Sprachen sowie im musisch-künstlerischen Bereich. Das Besondere: Die Kinder müssen sich nicht automatisch von Anfang an festlegen, sondern können im Verlauf der Schulzeit einen Schwerpunkt entwickeln.

Zur Wahl als erste Fremdsprache stehen Englisch und Französisch. Wer mit Englisch beginnt, kann sich in der sechsten zwischen Latein oder Französisch entscheiden, wer mit Französisch beginnt, erhält ab der sechs Englischunterricht. Besonders Sprachinteressierte können in der fünften Klasse Englisch bilingual belegen. Sie erhalten in Klasse fünf und sechs zwei Stunden mehr Englischunterricht, in dem spielerisch und ohne Benotung die Grundlagen der Sprache vermittelt werden. In Stufe sieben wird Erdkunde auf Englisch unterrichtet, in der achten erst Erdkunde, dann Sozialkunde und in der neunten das Fach Geschichte. In der Oberstufe werden alle gemeinschaftskundlichen Fächer bilingual unterrichtet.

MINT-Schwerpunkt über AGs

Wer sich für Sprachen interessiere, habe die Möglichkeit, das DELF-Zertifikat für die französische Sprache abzulegen, das Cambridge-Zertifikat für Englisch und auch das Latinum kann erworben werden.

In der neunten Klasse stehen als Wahlfächer – abhängig von der Teilnehmerzahl – Spanisch, Französisch, Latein oder Informatik auf der Agenda.

Der MINT-Schwerpunkt, für den das HSG das Prädikat MINT-Excellence-Schule trägt, wird über Zusatzangebote in AG-Form (Arbeitsgemeinschaften) gestaltet. So können interessierte Schülerinnen und Schüler während ihrer ganzen Schulzeit spezielle AGs wählen und dadurch Punkte für das MINT-Excellence-Zertifikat sammeln, das es in drei Stufen gebe, so Frölich. Die Teilnahme sei freiwillig. Zu den Angeboten gehören unter anderem in Klasse fünf/sechs Informatik, in Klasse sieben/acht Robotik und in der achten Biologie. Von acht bis 13 könne Chemie gewählt werden und von neun bis 13 eine 3-D-Druck AG. „Wir haben von der fünften bis zur 13. Klasse ein durchgängiges Informatik-Angebot“, schildert Frölich.

Ein Merkmal der Schule sei, dass in jedem Jahr in allen MINT-Fächern Leistungskurse angeboten werden. Fester Bestandteil des MINT-Schwerpunktes seien außerschulische Aktivitäten und eine enge Kooperation mit der Wissenschaftslandschaft, darunter die Technische Universität Kaiserslautern, die Hochschule Kaiserslautern, die Fraunhofer-Institute, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI sowie Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Über das nationale MINT-Excellence-Netzwerk fänden regelmäßig Camps statt, bei denen Schüler aus dem Bundesgebiet gemeinsam an einem anspruchsvollen Programm arbeiteten.

Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben

Weiter nehme die Schule an vielen Wettbewerben teil, auf regionaler und nationaler Ebene sowie außerhalb Deutschlands. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind immer oben mit dabei“, verweist Frölich auf den Erfolg der Teilnehmenden, etwa bei Jugend forscht. „Wir wollen die Schüler fördern, nach oben sind keine Grenzen gesetzt“, umreißt Frölich. Das MINT-Angebot sei gut nachgefragt, in der Chemie-AG beispielsweise seien derzeit über 40 Personen. „Wir setzen auf Interesse, Freiwilligkeit und Begabung“, sagt Frölich.

Mit Blick auf die Grund- und Leistungskurse (LK) seien alle LKs möglich außer Sport und Religion. Bei den Grundfächern werde unter anderem Spanisch angeboten. Auch der musikalisch-künstlerische Bereich finde sich in einer Vielzahl an AGs wieder, weiter gebe es immer einen Leistungskurs in Bildender Kunst. Musik werde dann als LK angeboten, wenn es ausreichend Schülerinnen und Schüler wählten.

Schwächer Schüler fördern

Die Größe der Schule mache es möglich, Schülerinnen und Schüler gemäß ihren Begabungen, Neigungen und Interessen zu fördern. Umgekehrt könnten Schwächere mit einem breiten Angebot gefördert werden. Als Ganztagsschule in offener Form biete das Hohenstaufen eine Betreuung für Kinder in der fünften und sechsten Klasse an, die diese freiwillig besuchen können. „Es gibt keine Anwesenheitspflicht“, schildert Frölich. So sei es möglich, einzelne Tage zu wählen. Diese Flexibilität sei bei den Eltern sehr beliebt.

Nach dem Essen schließen sich Freizeit, Hausaufgabenzeit sowie verschiedene AG-Angebote an. Die Betreuung ende um 15.30 Uhr. Ein Mittagessen sei für alle Schüler möglich. Neben den speziellen AG-Angeboten für die Ganztagsschule gebe es rund 40 AGs, die allen offen stehen. „Die Schüler entscheiden sich so, wie sie wollen, nach ihren Interessen“, sagt Frölich. Das könne die Theater-AG sein, die Video- oder die Technik-AG, aber auch ein Angebot aus dem Sportbereich – oder gar nichts. Auch das sei möglich.

Digitale Bildung hat Tradition

Digitale Bildung habe am HSG Tradition, alle Räume seien mit W-Lan ausgestattet, es gebe ein schuleigenes Intranet und das Internet laufe über Glasfaserkabel. In jedem Raum stehe ein Beamer, dort lasse sich jedes elektronische Gerät nutzen, egal, welches Betriebssystem installiert sei. Es gebe 400 Rechner im Haus, acht Tabletkoffer und 90 Virtual-Reality-Brillen.

Ein Methodenkonzept begleite alle Schüler von der fünf bis zur 13 mit dem Ziel, den Umgang mit digitalen Medien zu erlernen. Das Tablet werde dabei regelmäßig in den Unterricht miteinbezogen, schildert Frölich. Vier von fünf Klassen in der Stufe fünf seien mittlerweile Tabletklassen. Die Geräte stelle das Elternhaus, sollte das nicht möglich sein, springe die Schule ein. In den Tabletklassen ersetze das Gerät erst die Bücher, die klassische Heftführung bleibe bestehen. Auch die Unterrichtsinhalte werden auf das Tablet abgestimmt, je länger die Kinder damit arbeiten, desto stärker werde die Nutzung ausgeweitet.

Für die Berufs- und Studienorientierung gebe es ein Konzept, das von Klasse acht bis 13 Schülerinnen und Schüler mit Informationen unterstütze. Das HSG halte engen Kontakt mit Schulen in und außerhalb Europas. Verschiedene Austausche, etwa nach Frankreich, Großbritannien, Kanada und in die USA seien möglich.

Die Ausstattung im Sportbereich sei gut, so könne bis zur achten Klasse Sport dreistündig angeboten werden.

„Uns ist der ganzheitliche Ansatz wichtig“, sagt der Schulleiter. Wichtig sei auch das soziale Lernen, so engagiere sich die Schulgemeinschaft aktiv im Goethe-Viertel und organisiere beispielsweise Lesungen in Altenheimen. „Wir verstehen uns als eine große Familie, jeder bringt sich mit ein“, schildert Frölich das Schulklima. Große Bedeutung komme dabei dem „Wir“ zu, das unter anderem auf verschiedenen gemeinsamen Fahrten gestärkt werde.

Im Netz

www.hsg-kl.de

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