Kaiserslautern Das Glücksturnier – ohne Stress, aber mit viel Medaillen

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Queidersbach. Und der Gewinner ist – der Judosport! Beim großen Mannschafts-Judoturnier in der Queidersbacher Mehrzweckhalle treffen zehn Vereine mit insgesamt 92 Teilnehmern aufeinander. Am Ende gewinnt kein Verein, sondern der Judosport. Dafür sorgt der Verein Sport Plus mit einem ganz eigenen Kampfmodus.

Der erste Blick auf die drei Kampfmatten lässt ein übliches Judoturnier erwarten. Auf der Tribüne herrscht, wie üblich halt, Vereinstrennung. Jeder ist für sich. Auch beim Einmarsch der Judokas, alles wie überall: Die 24 Teilnehmer von Sport Plus führen die Parade an. Nach und nach laufen alle ein: TSV Hütschenhausen, JSC Schallodenbach, TBSV Weilerbach, Judo-Team Königsland, JC Oberthal, JC Grügelborn, FC Pfeffelbach, Budo-Club Samurai Niedersimten und TV Kirchheimbolanden. Aufregung macht sich bei den Jüngsten langsam breit, die älteren Jahrgänge wirken entspannt. Ein gewohntes Bild der Turnierszene. Die große Leinwand, auf der die Kämpfe zu sehen sind und besonders schöne Würfe in die Wiederholung gehen, das ist definitiv anders. Kampfrichtertische mit Wertungsfeldern, laufenden Uhren und dem Gong, der die Kampfzeit akribisch zu beenden weiß, fehlen. Nicht aber die Kampfrichter, die sind da. An jeder Matte leitet ein Richter locker das Geschehen. Strafen gibt es nicht. Ein großer Unterschied! „Wir nehmen mit unserem Glücksturnier den Stress raus, der normalerweise vorherrscht“, erklärt Vereinsvorsitzender Bodo Hoffmann, dass hier der Sport im Vordergrund steht und auf keinen Fall das bekannte „Wir gegen die“. Deshalb werden alle Teilnehmer bis auf die Kommastelle ausgewogen und per Zufallsgenerator einer Mannschaft zugeteilt. Da kämpft dann das Ass vom Verein X neben dem Frischling aus Verein Y. Der Frischling nennt das Glück, das Ass gibt erst recht sein Bestes, seine Mannschaft soll ja schließlich gewinnen. Und so kämpfen in Queidersbach eben nicht Hütschenhausen gegen Schallodenbach, sondern da laufen die Blauen Delfine gegen die Grau-weißen Eulen oder die Grünen Krokodile auf. So heißen zumindest die Mannschaften, die von Trainern aus den einzelnen Vereinen betreut werden. Die kommen genauso zufällig zu ihrer Mannschaft wie die Kämpfer, dafür sorgt Bodo Hoffmann mit feinem Händchen. Schnell sind die einer Mannschaft zugelosten miteinander vertraut, Anfeuerungsrufe füllen die Halle. Schön zu sehen, dass die Jüngsten ziemlich schnell ihr Lampenfieber verlieren. Mit der Mannschaft im Rücken, die mit am Mattenrand steht, darf sich jeder stark fühlen. Die meisten tun es sichtbar, selbst die Weißgurte marschieren keck dem Gegner entgegen. Das Mischen der Vereinskämpfer hat noch einen weiteren Vorteil. „Die meisten Vereine können gar nicht alle Gewichtsklassen für einen Mannschaftskampf besetzen und bleiben deshalb mit frustrierten Judokas gleich ganz daheim“, kennt Hoffmann die übliche Szenerie. Dem Breitensport ein attraktives Judoturnier mit sportlichem Anspruch stellen, das sieht Wolfgang Feth, der langjährige Vorstandsvorsitzende von Sport Plus hinter dem „Glücksturnier“, das sein Verein vor ein paar Jahren kreiert hat. Die Idee fruchtet. Zumindest wird auf den drei Matten gekämpft, was der Judoanzug hergibt und manchmal noch ein bisschen mehr. Jeder der 92 Teilnehmer liefert sich mindestens drei Kämpfe und gewinnt an Erfahrung und ja, auch neue Judokumpels. Vereinsvorstand Rebekka Haase freut sich zudem, dass erstmalig Geldpreise und Sporttaschen an die siegreichen Mannschaften verteilt werden können. Die sonst üblichen Medaillen gibt es auch. Ein Muss, selbst bei einem Glücksturnier. Ergebnisse 2004 und jünger 1. Braune Tiger - Amelie Klein, Melvin Faff, Lara Kappler, Hadi Fakhreddine, Ben Kreutz, Philipp Welsch, Ansgar Reis. 2. Lila Elefanten – Tibea Fabacher, Johannes Walther, Mario Krick, Marlon Schreier, Hennig Walther, Marla Bender, Tom Lesmeister 3. Schwarz-weiße Pandas – Levian Hucht, Jonathan Riefer, Henri Kettering, Gabriel Klein, Emiliy Müller, Paul Erich Ebert, Louis Adler Jugend und Erwachsene 1. Stachelige Igel - Leander Müller, Carolina Geib, Lucas Schmidt 2. Braun-weiße Collies – Daniel Kolter, Johannes Volb, Franz Brandon 3. Weiße Einhörner – Michael Sabath, Thorben Bundus.

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