Kaiserslautern Corona-Ausbruch in der Unterkunft für Flüchtlinge

In der ehemaligen Post sind derzeit 134 Flüchtlinge untergebracht.
In der ehemaligen Post sind derzeit 134 Flüchtlinge untergebracht.

In der Gemeinschaftsunterkunft Post am Hauptbahnhof sind vermehrt Corona-Infektionen aufgetreten; bis Mittwoch wurden 31 positive Fälle gezählt. Die meisten Bewohner dürfen deshalb das Gebäude derzeit nicht verlassen. Bis vorerst zum 21. Mai greift die „Absonderungsverordnung des Landes“, die das Gesundheitsamt zusammen mit der Stadt am 7. Mai erlassen hat. „In der vorletzten Woche sind die ersten beiden positiven Fälle aufgetreten“, sagt Marco Woltermann, Geschäftsführer des DRK Kreisverbands Kaiserslautern-Stadt.

Sicherheitsdienst bewacht die Ausgänge

Das DRK betreut die derzeit 134 Flüchtlinge in dem Haus. Nach regelmäßigen Tests der dort tätigen DRK-Mitarbeiter werden seit einiger Zeit auch die Bewohner getestet, wobei die Infektionen laut Woltermann auffielen. Nachdem weitere Fälle in den folgenden Tagen dazukamen, wurde die Absonderung verfügt. Ein privater Sicherheitsdienst bewache seitdem die Ausgänge rund um die Uhr, „verlassen dürfen das Gebäude nur die Genesenen, die sich im Dezember 2020 infiziert hatten“. Damals gab es schon einmal einen Corona-Ausbruch in der Unterkunft, 22 Personen hatten sich infiziert, informiert Werner Schmidt, Leiter des Referats Kommunaler Vollzugsdienst. Zudem versuche das DRK die Bewohner innerhalb des Gebäudes voneinander zu trennen: „Da das Haus für über 200 Menschen ausgelegt ist, haben wir Platz, die Infizierten auf einer Etage zu separieren“, erläutert der DRK-Chef. Zudem werde ständig getestet. „Die Ehrenamtlichen des DRK betreuen die Bewohner und kaufen zweimal wöchentlich für sie ein.“

Einsicht für strenge Regeln ist laut DRK da

Symptome zeige bislang keiner der Infizierten; auch Ende vergangenen Jahres blieben Krankheitsverläufe aus. Laut Woltermann ist die Einsicht der Bewohner für die Maßnahme vorhanden, „es herrscht auch Angst vor dem Virus“. Zudem betreuten Therapeuten die Menschen; es gebe zwar Sprachbarrieren, aber durch die vielen Helfer funktioniere die Information recht gut. „Die DRK-Mitarbeiter sind inzwischen alle geimpft“, bestätigt er. Die Stadt hat laut Schmidt initiiert, dass auch die Bewohner geimpft werden, doch bisher habe es an der Umsetzung gehapert. In Kaiserslautern lag die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt deutlich über dem Landesschnitt. Insbesondere Ende vergangener Woche wurden wiederholt mehr als 30 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Auf Nachfrage informierte das Gesundheitsamt am Montag, dass sich das Infektionsgeschehen „nach wie vor überwiegend diffus“ zeige; in Schulen und Kitas habe es keine größeren Ausbrüche gegeben.

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