Kaiserslautern Copyshop Brohl entwickelt eigene Online-Plattform für den Digitaldruck

Stephan Brohl in seinem Copyshop in der Mühlstraße. Kunden können seine Leistungen mittlerweile fast komplett kontaktlos nutzen.
Stephan Brohl in seinem Copyshop in der Mühlstraße. Kunden können seine Leistungen mittlerweile fast komplett kontaktlos nutzen.

Ein Copyshop ist mehr als nur ein Laden zum Kopieren, erklärt Stephan Brohl, Geschäftsführer des gleichnamigen Betriebs in der Mühlstraße. Der Passant, der hinter den Schaufenstern die vielen großen Kopiergeräte erkennt, sollte sich davon also nicht täuschen lassen: Ohne Computer geht auch hier nichts.

Als er 1989 gemeinsam mit seinem Bruder in der Pariser Straße einen Copyshop eröffnete, sei alles noch analog gewesen, schildert der Büroinformationselektroniker mit Zusatzausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann. Anlass für den Umzug nach Kaiserslautern waren für den gebürtigen Wittlicher Verträge mit den amerikanischen Streitkräften. Als einer der ersten Betriebe in ganz Deutschland hätten sie damals schon einen Repro-Kopierer angeschafft, der Baupläne maßstabsgerecht vergrößern und verkleinern konnte. Bis dato gab es nur die Lichtpause.

Seit dem Umzug 1991 in größere Räume in der Mühlstraße habe die technische Entwicklung rasante Fortschritte gemacht, verdeutlicht Brohl. Er sei immer vorne mit dabei gewesen. Nach den ersten Farbkopierern seien Mitte der 1990er Großformat-Farbkopierer zum Einsatz gekommen, danach Plotter, mit denen Pläne direkt aus Dateien heraus gedruckt werden konnten. „1996 haben wir zum ersten Mal eine Datei per E-Mail erhalten und für einen Kunden geplottet“, setzt Brohl ein dickes Ausrufezeichen hinter seinen ersten Online-Auftrag.

Vor 15 Jahren noch unvorstellbar

Ob Bachelor- und Master-Arbeiten, Pläne, Dokumente, Flugblätter oder Plakate: Neben Architekten und Studierenden, die von Anfang an zu den Kunden gehörten, haben inzwischen längst auch Behörden, Verwaltungen, Gastronomie, Großunternehmen und der örtliche Einzelhandel den Copyshop als ihre Anlaufstelle entdeckt.

„Was wir heute anbieten können, das war vor 15 Jahren unvorstellbar“, unterstreicht Brohl mit Bezug auf den Digitaldruck. Mit seinem 2004 gestarteten Onlineshop habe er Erfahrungen sammeln können, die ihm beim ersten Corona-Lockdown zugutegekommen seien. Die Corona-bedingten Beschränkungen hätten den regulären Geschäftsbetrieb nicht nur im Handel beeinträchtigt, sondern auch bei den Copyshops. Also hätten sie die Situation zum Anlass genommen, um einen eigenen Online-Copyshop zu entwickeln.

Abholen oder liefern lassen

Per Handy, Tablet oder Computer online zu bestellen, danach das Produkt beim örtlichen Anbieter (gleichzeitig Ansprechpartner) selbst abzuholen oder auf Wunsch zuschicken zu lassen: Mit diesem Anspruch sei die Internet-Domäne „click-and-print.de“ zusammen mit seinem Programmierer entstanden, schildert Brohl. Bei der Entscheidung für das Projekt, das an das bereits etablierte Click-and-Collect-Prinzip angelehnt sei, habe die Kontaktbeschränkung einen wesentlichen Impuls geliefert. Im Raum Kaiserslautern habe Brohl für die Lieferung übrigens eigene Kuriere im Einsatz.

Stephan Brohl, der seit über 20 Jahren Mitglied im Wirtschaftsverband Kopie- und Medientechnik ist und dort auch im Vorstand sitzt, ist zufrieden, wie sein Service von der Kundschaft angenommen wird. Der Copyshop reduziere damit seine Kontakte; der Kunde könne die Dienstleistung trotzdem und selbst außerhalb der Öffnungszeiten nutzen.

Weitere Ideen in der Schublade

Brohl und sein Team hatten den Laden in der Mühlstraße trotz Corona an allen Tagen stets geöffnet. Die Zeiten, in denen nicht wirklich viel los war, hätten sie genutzt, um den Shop für die Branche zu optimieren. Als möglicher nächster Schritt ist dabei die Idee entstanden, zusätzliche Abholstationen einzurichten. Nicht unbedingt in der Mühlstraße, aber doch so, dass der Kunde von den Öffnungszeiten noch unabhängiger ist.

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