Kaiserslautern Chancenreiche Einheimische
Die Vielfalt des Pferdesports, vor allem wenn es um Geschwindigkeit geht, bildet der Reit- und Fahrverein Miesau morgen bei seinem Renntag an der Schanzer Mühle ab. Araber, Islandpferde, englische Vollblüter und Reitpferde unterschiedlicher Rassen sind unter den 56 Startern zu finden. „Das ist ein sehr gutes Nennungsergebnis“, sagt Johannes Prappacher vom Organisationsteam mit Blick auf die Starterzahl.
Mit Rennen für Reitpferde und Islandpferde bewegt sich der Verein abseits des üblichen Renntagprogramms auf den größeren Bahnen. Wenn sich Zweibrücker Sportpferde mit Haflingern, pensionierten Trabern oder Quarterhorses messen, dann ist bei allem sportlichen Ehrgeiz auch eine gehörige Portion Spaß am Start. „Die Rennen werden regional und auch vereinsmäßig sehr gut angenommen“, sagt Prappacher, „es ist ganz toll, dass das zustande kam.“ Mit Ellen Leis, die die Trakehner-Stute Wilde Hilde sattelt, ist im Reitpferderennen auch eine Miesauerin am Start. Leis ist nicht die einzige, die die heimischen Farben hochhält. Aus der Miesauer Galopp-Trainingsgemeinschaft satteln gleich drei Besitzertrainer ihre Pferde. Helmut Wedig ist mit dem neunjährigen Action Lion im Preis der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft ein aussichtsreicher Kandidat auf den Sieg, Nina Wölfelschneider sattelt mit dem achtjährigen Briodolf den Favoriten im Hauptrennen um den Preis der Kreissparkasse Kaiserslautern. Und schließlich schickt Urgestein Francesco Bruni mit dem Fuchswallach Montone einen Dreijährigen an den Start. Der Sofsky-Prappacher’sche Galopper Univers, der zuletzt viermal platziert war, in Mülheim gewann, hat Pause, er wird am Sonntag nicht laufen. „Wir sind hier alle voll involviert, das Pferd hat jetzt seine Ruhe und wir können uns voll aufs Rennen konzentrieren“, erzählt Prappacher. Obwohl er den Startverzicht auch ein bisschen bedauert: „Das Geläuf ist in einem sehr guten Zustand“, sagt er. Am Sonntag sollen auch die äußeren Bedingungen für die Zuschauer stimmen. Denen wird neben der Möglichkeit, in allen Rennen Wetten zu platzieren, auch ein Einblick in das Vereinsangebot geboten. Vor dem Hauptrennen, zwischen 15.30 und 16.15 Uhr, werden zwei Reiterinnen des Vereins eine Barockpferde-Kür im Zielbereich der Rennbahn vorführen. „Wir wollen zeigen, welche Vielfalt der Verein bietet, was wir an Qualität haben“, sagt Prappacher. Für „eine andere Farbe“ sorgen die arabischen Vollblüter, die um den Preis der Fugaro II reiten. Sechs Pferde wurden genannt, 3000 Euro Preisgeld warten. „Wir sind einige der wenigen Bahnen im Südwesten, die in diesem Jahr ein Araberrennen haben“, sagt Prappacher stolz. Dass die Traber, jahrelang Stammgäste in Miesau, derzeit außen vor sind, liegt am Hauptverband der Traber, der Forderungen stellte, die ein kleiner Veranstalter wie der Miesauer Verein nicht stemmen kann. „Ich hoffe, dass sie in den nächsten Jahren wieder zurückkommen“, sagt Prappacher. Auch sie gehören zur Vielfalt des Pferderennsports, die der Reiterverein Miesau gerne abbildet.