Kaiserslautern CBD-Shop mit Hanfprodukten eröffnet

Geschäftsführer Florian Wolf in seinem CBD-Shop .
Geschäftsführer Florian Wolf in seinem CBD-Shop .

Der 20. April wird vor allem in den USA als Cannabis-Tag zelebriert. Hierzulande haben die Ampel-Parteien die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt. In der Marktstraße werden seit Ende März im CBD-Shop „Grünes Gold“ Cannabisprodukte angeboten. Der Vertrieb von CBD-Produkten, die nicht psychoaktiv wirken, ist schon jetzt legal.

„Das Sortiment umfasst CBD-Mundöl, verschiedene Kosmetikprodukte, CBD-Blüten, Tee und Kleinigkeiten wie Hanf-Schokolade sowie Informationsmaterial zum Thema Cannabis“, zählt Geschäftsführer Florian Wolf auf. Cannabidiol, kurz CBD, ist ein Wirkstoff der weiblichen Hanfpflanze, welcher nicht berauschend wirkt. Man könne von CBD also weder high noch süchtig werden.

Dem Hanfextrakt werden einige positive Eigenschaften zugeschrieben. CBD soll laut Wolf eine antioxidantische Wirkung haben, es soll beruhigend, schmerzlindernd, entzündungshemmend und krampflösend wirken. Der genaue Wirkmechanismus sei noch nicht gänzlich erforscht, jedoch werde CBD bereits als Medikament eingesetzt. Für den Vertrieb zu medizinischen Zwecken seien aber ausschließlich Apotheken die richtige Anlaufstelle, betont Wolf.

Die Rechtslage

„CBD-Produkte sind in Deutschland legal, wenn sie einen THC-Gehalt von 0,2 Prozent nicht übersteigen“, klärt Wolf auf. THC ist der psychoaktive Wirkstoff der Hanfpflanze und somit hauptverantwortlich für deren berauschende Wirkung. Wenn der Anteil von THC an einem Produkt mehr als 0,2 Prozent beträgt, fällt es rechtlich unter das Betäubungsmittelgesetz. Damit der THC-Gehalt der Produkte 0,2 Prozent nicht übersteigt, gibt es laut Wolf eine doppelte Absicherung: „Zusätzlich zu den Analysezertifikaten der Hersteller werden die Produkte noch mal in einem Labor untersucht, bevor sie in den Verkauf gelangen.“

CBD könne entweder aus den Samen, den Blättern oder den Blüten der Hanfpflanze gewonnen werden. „In unserem Fall stammt es aus den Samen. Diese werden mit natürlichem CBD-Isolat angereichert. Aus dem CBD-Öl der Samen wird so mittels einer Extraktion, welche die exakte Einhaltung der Richtwerte ermöglicht, CBD gewonnen. Dieses kann dann als Bestandteil der verschiedenen Produkte weiterverarbeitet werden“, erläutert Wolf. „Grünes Gold“ bezieht seinen Nutzhanf von einem Anbieter in Hessen im Rhein-Main-Gebiet und von einem Anbieter in der Schweiz. Über die Gewinnung, Verarbeitung und Produktionsorte des CBD muss ein mehrseitiges Qualitätsmanagement vorgelegt werden, berichtet Wolf. So seien die Sicherheit der Produkte und auch die rechtliche Sicherheit gewährleistet.

Vom Potenzial der Hanfpflanze überzeugt

Als Wolf sich im Jahr 2019 näher mit den Wirkungen von CBD auseinandergesetzt hat, sei er von dem Potenzial der Hanfpflanze überzeugt gewesen. „Wir haben uns dann gedacht: In unseren Nachbarländern gibt es ja ähnliche Konzepte, das könnten wir auch hier umsetzen.“ Angefangen habe die Reise von „Grünes Gold“ dann mit einem kleinen Laden in Darmstadt. Mit dem Standort in Kaiserslautern seien es mittlerweile zwölf Geschäfte geworden. „Da es sich bei CBD um ein sehr beratungsintensives Feld handelt, sind Geschäfte, in denen die Menschen vor Ort gut informiert werden, wichtig für einen guten Umgang mit dem Thema“, stellt Wolf fest.

Die Frage, ob im Falle der Legalisierung auch Cannabis in den Shops angeboten werden solle, beantwortet Wolf folgendermaßen: Falls es soweit kommen sollte, sei es naheliegend, wenn sich „Grünes Gold“ für eine entsprechende Lizenz, die es dann zum Vertrieb von Cannabis geben werde, bewerben würde. Entscheidend sei in jedem Fall, umfassend über alle möglichen Wirkungen der Hanfpflanze zu informieren und dementsprechend aufzuklären.

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