Kaiserslautern Brand in der Merkurstraße beschäftigt Feuerwehr den ganzen Tag

Mit zwölf Fahrzeugen und rund 40 Einsatzkräften rückte die Feuerwehr dem Brand zuleibe.
Mit zwölf Fahrzeugen und rund 40 Einsatzkräften rückte die Feuerwehr dem Brand zuleibe.

In der Merkurstraße stand am Freitagvormittag ein mehrstöckiges Gebäude mit etlichen Geschäften, Gewerberäumen und Praxen in Brand. Die Rauchwolke war weithin im Stadtgebiet zu sehen, doch das Feuer konnte recht schnell gelöscht werden. Personen wurden nicht verletzt, doch der Sachschaden ist hoch.

Um 9.58 geht der Alarm bei der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr ein, dass es in der Merkurstraße 2 – an der Ecke zur Vogelwoogstraße – brennt. Rund zehn Minuten später ist die Feuerwehr vor Ort und beginnt mit den Löscharbeiten, berichtet Einsatzleiter Karsten Thiel dort. Eine Rauchwolke war schon weithin zu sehen; über die Katwarn- und Nina-Warn-App war die Bevölkerung gewarnt, Fenster und Türen wegen der starken Geruchsbelästigung zu schließen und das Gebiet weiträumig zu umfahren. Die Straße ist gesperrt, am Opel-Kreisel staut sich der Verkehr.

Im Gebäude selbst wurde die Gefahr offenbar nicht so schnell von allen wahrgenommen. „Wir haben in den Räumen erst gar nichts von dem Feuer bemerkt“, berichten Mitarbeiter des Mix-Marktes, der russische und osteuropäische Lebensmittel verkauft. Sie stehen wie andere Beschäftigte in kleinen Gruppen neben dem Gebäude und warten darauf zu erfahren, wie es weitergeht. In dem Gebäudekomplex befinden sich zudem ein großer Markt mit elektrischen Gartengeräten, ein Sonnenstudio, Arztpraxen, ein Reisebüro, ein Getränkemarkt und ein Kampfsport-Zentrum.

Mit rund 40 Einsatzkräften und letztlich zwölf Fahrzeugen sind Berufsfeuerwehr, freiwillige Feuerwehr und der Katastrophenschutz an der Brandstelle. Obwohl die Flammen schon recht stark schlugen und eine starke Rauchentwicklung bei deren Eintreffen entstanden war, „konnten wir die Ausbreitung durch schnelles Eingreifen noch rechtzeitig verhindern“, sagt Thiel. Gegen 11.30 Uhr ist bereits die Gefahr gebannt. „Im Lagerbereich im Erdgeschoss hat es am stärksten gebrannt“, berichtet der Einsatzleiter weiter. „Verletzte Personen gab es nicht, alle hatten das Gebäude schon selbstständig verlassen.“

Brand durch Einbruch zuvor?

So hat der hinzugerufene Rettungsdienst zum Glück wenig zu tun. „Solange die Feuerwehr noch unter Atemschutz im Gebäude arbeitet, bleiben wir aber vor Ort“, bestätigt ein Mitarbeiter, während die Wehrleute ein verkohltes Gerät nach dem anderen aus dem Inneren nach draußen schaffen und sich so ein Schrotthaufen auftürmt. Zu Beginn des Brandes wurden laut Feuerwehr auch mehrere Explosionen von Gasflaschen wahrgenommen.

Auf der anderen Seite des Gebäudes warten die Beschäftigten in Grüppchen weiter geduldig; ihnen bleibt nichts anderes zu tun, als Feuerwehr und Polizei, die ebenfalls vor Ort ist, bei der Arbeit zu beobachten und die ein oder andere Frage zu beantworten. Ein Frau irrt derweil durch das Gewusel. „Ich habe einen Termin bei der Gynäkologin“, spricht sie suchend einen Wehrmann an. Nein, heute finde dort keine Sprechstunde mehr statt, wird sie aufgeklärt.

Laut RHEINPFALZ-Informationen war die Polizei schon gegen 9.30 Uhr, noch vor dem Brand, vor Ort. Am sehr frühen Morgen sei in das Sonnenstudio eingebrochen worden; dabei herausgerissene Kabel könnten eventuell den Brand verursacht haben, lautet die Vermutung.

Kontrolle bei Dunkelheit

Die Feuerwehr ist derweil weiter dabei, eventuelle Brandnester aufzuspüren. Der Plan gegen Mittag lautet, vorerst abzurücken und am Mittag und eventuell noch einmal gegen Abend zur Kontrolle wiederzukommen. Die Mitarbeiter dürften dann bestimmte Bereiche des Gebäudes wieder betreten. „Strom und Gas sind aber abgestellt.“ Von einem produktiven Arbeitstag ist man wohl weit entfernt.

Doch die Realität der Wehrleute sieht letztlich doch anders aus: „Wir waren durchgängig vor Ort“, berichtet Thiel gegen 14.45 Uhr. „Die letzten Einsatzfahrzeuge verlassen jetzt den Brandort.“ Eine Brandnachschau, also Kontrolle, ist bei Einbruch der Dunkelheit angesetzt, „eventuell fahren wir nachts noch mal raus.“ Immerhin kann der Großteil der Wehrleute sich vorerst zurücklehnen, dazu genüge dann ein Fahrzeug.

Der Sachschaden ist laut Polizei, die die Ermittlungen aufgenommen hat, erheblich; vermutlich liege er im sechsstelligen Bereich. „Die Brandursache ist noch unklar“, heißt es am Nachmittag. In der nächsten Woche soll laut Polizei ein Sachverständiger den Brandort untersuchen.

Nur unter Atemschutz konnte bei der Rauchentwicklung gearbeitet werden.
Nur unter Atemschutz konnte bei der Rauchentwicklung gearbeitet werden.
Diese Geräte sind zu nichts mehr zu gebrauchen.
Diese Geräte sind zu nichts mehr zu gebrauchen.
Draußen türmte sich ein Haufen verkohlter Gegenstände auf.
Draußen türmte sich ein Haufen verkohlter Gegenstände auf.
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