Kaiserslautern Blues und Kabarett mit Martin Schmitt im Lauterer SWR-Studio

Bringt Blues und Freude auf die Bühne: Martin Schmitt.
Bringt Blues und Freude auf die Bühne: Martin Schmitt.

Musik und Humor für alle: Der klavierspielende Kabarettist aus Bayern, Martin Schmitt, wird am Samstag, 24. September, ab 19 Uhr im Lautrer SWR-Studio sein Programm „Jetzt ist Blues mit lustig!“ auf das Publikum abfeuern.

Ein Unbekannter in Kaiserslautern ist Schmitt nicht. Jahrelang ist er in verschiedenen Produktionen von Kammgarn-Chef Richard Müller aufgetreten. In seiner bayerischen Heimat gehört er zur A-Liste des Musik-Kabaretts. Wie kommt aber ein komödiantischer Bayer zum Blues? „Das liegt bissel an der Schallplatten-Sammlung meines Vaters“, sagt Schmitt. „Da stand von Albert Ammons über Mead Lux Lewis und Pete Johnson bis hin zu Glenn Miller, Harry James und Count Basie wirklich alles. Insofern bin ich schon relativ früh infiltriert worden mit den Genres Boogie Woogie, Blues, Rock und Jazz.“

Gleichzeitig standen in der Sammlung auch Karl Valentin, Ida Schumacher und andere Komiker. „Ich habe also auch früh angefangen, mich mit Kabarett zu beschäftigen und gemerkt, dass es mir Freude macht, die Leute zum Lachen zu bringen.“ Die Freude an Musik hat er zuerst ausgelebt. „Mit der Zeit wurde daraus immer mehr Entertainment. Und irgendwann habe ich mich dazu entschlossen, das Ganze in den richtigen Guss zu bringen, woraus das bluesig-bayerische Klavierkabarett entstanden ist.“

Wider die „Befindlichkeits-Fanatiker“

In der heutigen Zeit Kabarettist zu sein, ist keine einfache Mission. „Ich habe vor kurzem ein ganz tolles Interview mit Dieter Hallervorden gesehen, wo er gesagt hat: ,Wir sind mittlerweile in einer Befindlichkeits-Kultur, in der es fast überhaupt nicht mehr möglich ist, irgendjemandem nicht auf den Schlips zu treten.' Man sehe die ganze Winnetou-Diskussion. Es scheint so, dass die Befindlichkeits-Fanatiker uns angedeihen lassen wollen, dass wir potentielle Fettnäpfchen zu umschiffen haben und uns gar nicht mehr frei bewegen können. Dann müssen wir aber auch Goethe verbieten, denn der Umgang von Faust mit Gretchen ist alles andere als frauenfreundlich. Die Frage ist: Wo führt das hin?“

Bei dieser Gratwanderung hat Schmitt manchmal den Gedanken, ob er nicht doch besser nur Bluesmusiker hätte bleiben sollen. „Es gibt diese Momente, in denen man sich am liebsten in den Blues fallen lassen möchte. Natürlich überfordert die aktuelle Weltsituation mich als Mensch, als soziales Wesen. Das ist auch die Basis für meine Kunstfigur auf der Bühne.“ In seinem „Jetzt ist Blues mit lustig“-Programmm wird es grundsätzlich um gesellschaftliche Themen gehen. „Ich denke, der Kabarettist hat durchaus die Aufgabe, die Leute mit Themen zu konfrontieren. Wobei ich mich nicht zu den extrem politischen Kabarettisten zähle wie beispielsweise Dieter Hildebrandt oder Georg Schramm. Ich sehe mich aber mindestens genauso auch als Entertainer. Und der Entertainer hat gerade in der jetzigen Zeit die Aufgabe, die Leute abzulenken. Denn sie werden so zugedröhnt mit dem ganzen Wahnsinn, kommen mit einem großen Druck in die Veranstaltung und sind einfach froh, wenn sie mal abschalten und lachen können.“

Tickets

Schlemmerlädchen in Hochspeyer, Trippstadter Straße 5, Telefon 0176 82621560, online unter www.reservix.de oder an der Abendkasse.

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