Kaiserslautern Bittere Stunden und kein Fußballwunder

Der Fußball-Verbandsligist TuS Hohenecken hat in dieser Spielzeit schon einige bittere Stunden erlebt. Doch das ist Vergangenheit. Auf der Saisonzielgeraden punktet das Team von Trainer Ralf Naßhan in schöner Regelmäßigkeit. Nach den Turbulenzen und verheerenden Niederlagen der letzten Wochen sah wohl mancher gestern dem Heimspiel der TSG Kaiserslautern gegen den FV Dudenhofen mit einigem Bangen entgegen. Es endete 0:3.

Hohenecken landete am Samstag gegen die SG Rieschweiler einen 3:1-Sieg, gewann damit zum dritten Mal hintereinander und revanchierte sich zudem für das blamable 0:5 in der Vorrunde. Trotz des verregneten Nachmittags strahlte Ralf Naßhan nach der Partie und sprach von einem „verdienten Sieg“ seines Teams. In der zweiten Halbzeit hatten sich die Hohenecker den zwölften Saisonerfolg in der Tat auch verdient. Da waren sie gegen einen mit zunehmender Spieldauer immer lustloser agierenden Gegner die klar dominante Mannschaft. Doch in der ersten Hälfte sah es gar nicht nach einer erfolgreichen Vorstellung der Naßhan-Schützlinge aus, die Glück hatten, dass sie nicht bereits in der sechsten Minute in Rückstand gerieten. Da hatte sie nach Tobias Leonhards Strafraumschuss der Innenpfosten vor dem 0:1 bewahrt. Leonhard, der mit 14 Treffern der erfolgreichste Schütze der SGR ist, begann sehr dynamisch, wurde dann aber immer blasser und strahlte zum Schluss keine Torgefährlichkeit mehr aus. Im Nachhinein lässt sich feststellen, dass die Gäste nach einer halben Stunde durch Felix Bürgers Treffer zum 1:0 aus der Bahn geworfen wurden. Der Hohenecker Stürmer hatte sein Team mit einem spitzbübischen Tor in Führung gebracht, wobei er von einem Torwartpatzer profitierte. Der unsichere Keeper hatte den vor ihm aufspringenden Ball nicht festzuhalten vermocht, worauf Bürger ihn umkurvte und die Kugel seelenruhig ins leere Tore beförderte. Bürgers Sturmkompagnon André Sasse fehlte am Samstag und wird wohl auch in den verbleibenden zwei Saisonpartien beim TuS nicht mehr zum Zuge kommen. Ein Grund dafür ist der in dieser Woche bekanntgewordene Wechsel des Stürmers zum Ligarivalen SV Morlautern, für den Sasse in der nächsten Saison auf Torjagd gehen will. Die beiden anderen Treffer der Hohenecker erzielten in der zweiten Hälfte schnell hintereinander Tobias Daniel und Christian Vollmer (52./56.). Die Gäste kamen dann zwar noch per Foulelfmeter zum 1:3 (75.). Doch den Sieg der Hohenecker konnte dieser Gegentreffer nicht mehr in Gefahr bringen. Vor dem Heimspiel der TSG Kaiserslautern gegen den FV Dudenhofen war die Stimmung im Buchenloch nicht besonders gut. Hatte die TSG doch unlängst gegen den FVD mit 0:12 eine schreckliche Abreibung bezogen. Doch gestern zogen sie sich unter ihrem „neuen“ Coach Steffen Linsmayer mit 0:3 recht achtbar aus der Affäre. Schon alleine, dass Steffen Linsmayer gestern im Buchenloch an der Linie stand, weckte die Hoffnung, dass die Zeiten, in denen die TSG zur Schießbude der Fußball-Verbandsliga degeneriert war, vorbei sein könnten. Und dem war dann auch so. „Die Jungs haben eine Stunde hervorragend gespielt“, sparte Linsmayer anschließend nicht mit Lob. In der Tat war der Tabellenletzte, zumindest was die Defensive anbetraf, im Vergleich zu den desaströsen Auftritten gegen Dudenhofen (0:12) und Zeiskam (0:9) nicht wiederzuerkennen. Die Mannschaft kämpfte. Es war ihr anzumerken, dass sie sich nicht wieder abschießen lassen wollte. Linsmayer dirigierte das junge Team von der Linie und sorgte dafür, dass es sich nicht schon in der ersten Hälfte verausgabte. Gegen Zeiskam war das Team aus Kaiserslautern nach dem ersten Durchgang so ausgepowert gewesen, dass es dann regelrecht zusammengebrochen war. Nachdem sich der erst in der Winterpause ins Buchenloch gewechselte Coach Ignjac Kresic in dieser Woche verabschiedet und den vakanten Trainerposten beim Oberligisten Borussia Neunkirchen übernommen hatte, war Linsmayer in die Bresche gesprungen. Mit ihm verbinden sich Erinnerungen an rosige Buchenlocher Fußballzeiten. Er führte das TSG-Team vor einigen Jahren in die Verbandsliga und war einer der Väter des Buchenlocher Modells, das in der Liga für Furore sorgte. Die Mannschaft werde er in den beiden letzten Spielen coachen und so seinen Beitrag leisten, „dass wir uns achtbar aus der Verbandsliga verabschieden“, sagte gestern der neue alte Coach. Auch wenn Steffen Linsmayer ein Trainerfuchs ist, Wunder vermag auch er nicht zu vollbringen: Der Abstieg der TSG ist besiegelt.

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